2. Handball-Bundesliga: Tabellendritter lässt der HSG Konstanz beim 37:23 (17:6) nicht den Hauch einer Chance
Doch noch Frohe Ostern: TuS N-Lübbecke baut mit Kantersieg Frust ab
Lübbecke -
Passende Antwort des TuS N-Lübbecke: Der Handball-Zweitligist lässt gegen die HSG Konstanz nichts anbrennen und meldet sich drei Tage nach der Heimschlappe gegen Dornagen mit einem Kantersieg zurück.
Von Alexander Grohmann
Das war wieder der alte TuS: Drei Tage nach der überraschenden Heimklatsche gegen Dormagen (19:27) haben Lübbeckes Zweitliga-Handballer die passende Reaktion gezeigt und die HSG Konstanz souverän in die Schranken gewiesen. Gegen das Kellerkind warf der Tabellendritte in der Merkur Arena am Samstagabend einen ungefährdeten 37:23 (17:6)-Kantersieg heraus und verabschiedete sich in versöhnlicher Stimmung in die Osterfeiertage.
Tom Skroblien und Florian Baumgärtner ragten beim Torfestival mit jeweils neun „Buden“ heraus. Weiterer positiver Aspekt: Kreisläufer Yannick Dräger gab sein Comeback, nachdem der Abwehrspezialist drei Mal krankheitsbedingt gefehlt hatte. Mit dem Erfolg konnte die Mannschaft von Emir Kurtagic den Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz, den der VfL Gummersbach belegt, vorübergehend wieder auf einen Punkt verkürzen.
„Wir wollten unbedingt Wiedergutmachung für Mittwoch betreiben. In solchen Partien besteht dann immer auch die Gefahr, dass man etwas übermotiviert zu Werke geht. Meine Spieler haben aber von Beginn an intelligent, klug und ruhig agiert – das hat super Spaß gemacht“, lobte Trainer Emir Kurtagic die starke TuS-Leistung.
Der TuS präsentierte sich nach dem Dormagen-Debakel trotz zwischenzeitlich nur einer Trainingseinheit wie ausgewechselt und ließ Konstanz wie im Hinspiel nicht den Hauch einer Chance. Das musste auch Daniel Eblen einräumen: „Heute hat der Tabellendritte gegen ein Mannschaft gespielt, die gegen den Abstieg kämpft und dazu auch noch keinen guten Tag erwischt hat“, sagte der Coach der HSG nach der Machtdemonstration des Favoriten.
Kampfbereit, konzentriert, kommunikativ: Gegen das Kellerkind ließen die Hausherren auch ohne den angeschlagenen Benas Petreikis (Schulter) nichts anbrennen. Kurtagic hatte in der Mini-Vorbereitung scheinbar ganze Arbeit geleistet: Seine Mannschaft stellte diesmal eine aggressive Abwehr und engte besonders den Radius von Tom Wolf gut ein. Der künftige Lübbecker Mittelmann, Top-Torjäger der 2. Liga, kam selten in gute Wurfpositionen und musste bis zur 26. Minute auf sein erstes Erfolgserlebnis warten. Es war das Tor zum 5:14 aus Konstanzer Sicht. „Wir hatten aus dem Hinspiel eigentlich noch etwas gutzumachen, aber das ist uns nicht im Ansatz gelungen“, sagte Wolf geknickt.
TuS sofort zur Stelle – Becvar und Rezar gehören die Anfangsphase
Im Angriff zeigte sich der TuS N-Lübbecke fokussiert, suchte diesmal wieder den direkten Weg zum Tor und zog schnell über 3:1 auf 6:2 davon (15.). Agilster Spieler der Anfangsphase war Roman Becvar, der in die Nahtstellen der Abwehr vorstieß und mit drei Treffern zum guten Start beitrug. Ebenfalls wieder „ganz der Alte“ war Tom Skroblien: Lübbeckes Torjäger, am Mittwoch noch im Leistungsloch, blühte in der ersten Halbzeit mit vier Treffern wieder auf und kam am Ende wie Nebenmann Baumgärtner auf neun Tore. Mit anderen Worten: Es „lief“ bei den Hausherren wieder wie gewünscht.
„Diese Antwort musste heute aber auch kommen“, sagte Geschäftsführer Torsten Appel zur Pause mit Blick auf den engagierten Auftritt: Der TuS arbeitete am eigenen Kreis aufmerksam und aggressiv im Verbund, blockte zahlreiche Würfe und konnte sich auf Aljosa Rezar verlassen, wenn doch mal etwas durchkam: Der Keeper, seit Wochen in blendender Verfassung, kam bis zur 20. Minute schon auf sieben Paraden, rettete in dieser Phase gleich drei Mal „frei vor“ und konnte sich am Seitenrand immer wieder Schulterklopfer von Torwarttrainer Nikola Blazicko abholen.
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Das war von der 1. bis 60. Minute eine gute Reaktion.“
Beim 20:9 (37.) war auch den Gästen klar, dass es nur noch um Schadensbegrenzung ging. Der TuS drückte weiter aufs Tempo, nutzte fast jede Chance und durfte sich nach der zweiten englischen Woche in Folge schließlich doch noch über Frohe Ostern freuen.
„Das war von der ersten bis zur 60. Minute eine gute Reaktion“, sagte der Sportliche Leiter Rolf Hermann, der sich besonders über die Rückkehr von Yannick Dräger freute. Nach Rücksprache mit Dr. Lars Holzapfel am Freitag durfte der Kreisläufer nach krankheitsbedingter Pause vorzeitig sein Comeback feiern und fügte sich nach seiner Einwechslung sofort perfekt ein. „Das war ein tolles Zeichen“, sagte Hermann, der nach der Verletzung von Johannes Jepsen (Meniskusriss) nur in der Torwart-Frage bislang nicht weitergekommen ist. Gegen Konstanz kam A-Jugend-Keeper Peter Kowalski zu seinem zweiten Profi-Einsatz in Folge – und trug sich in der Schlussphase mit drei Paraden erneut famos in den Spielbericht ein. Rechtzeitig zum Osterfest hellten sich die Mienen beim TuS wieder auf!
TuS N-Lübbecke: Rezar, Kowalski – Becvar (5), Heiny (3), Baumgärtner (9), Ebner (2), Petreikis, Bagaric (1), Strosack, Mundus, Dräger (3), Spohn (4), Nissen, Speckmann, Petrovsky (1), Skroblien (9/2).
HSG Konstanz: Wolf, Haßferter – Stotz, Schlaich, Czakó (2), Jaeger (2), Hild (1), Wolf (2), Dangers (7), Krüger (1), Maier-Hasselmann (3), Beckmann (1), Braun, Schramm (3), Knezevic (1).