Isabeau Kleinemeier aus Verl hat 260.000 Abonnenten auf Youtube

Wohnzimmer wird zum Film-Set

»Als ich vor vier Jahren mit meiner ersten Tochter Leona schwanger war, habe ich aus Langeweile angefangen, Videos auf Youtube zu gucken«, erinnert sich Kleine­meier. Spontan habe sie dann die Lust gepackt, selbst eine Kamera in die Hand zu nehmen. Ihr erstes Video, in dem sie ihre neuen Klamotten präsentiert hat, ist innerhalb von nur einer Woche mehr als 10.000 Mal angeklickt worden. »Das Video hat so dermaßen eingeschlagen, dass ich motiviert war, weiterzumachen«, sagt die Verlerin, die erst in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen hat.

Der Erfolg kam vor einem Jahr

Während sich ihre Videos am Anfang eher um Kosmetik und Klamotten drehten, stehen heute die Themen Essen, Kinder und der Alltag als Mutter im Vordergrund. »Der Erfolg kam vor etwas mehr als einem Jahr«, weiß Isabeau Kleine­meier. Sie hat ihre Zuschauer an der Schwangerschaft mit ihrer inzwischen drei Monate alten Tochter Pauline und an ihrem Leben als künftige Zweifachmama teilhaben lassen. Sogar im Krankenhaus, unmittelbar vor und nach der Geburt, konnten ihre Fans hautnah dabei sein und klickten das Video anschließend mehr als 800.000 Mal an. Weil es ihr dennoch wichtig ist, ihre Töchter aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, macht sie ihre Gesichter in den Videos unkenntlich.

Dreht sie heute ein Video, verwandelt sich ihr Wohnzimmer kurzerhand in ein kleines Film-Set. Innerhalb von nur wenigen Minuten sind Stativ, Fotolampen und ein Stuhl vor ihrer Wohnzimmerwand aufgestellt und der Aufnahmeknopf der Kamera gedrückt. Zwischendurch verlangen ihre beiden Töchter nach ihrer Mama, aber auch das bringt sie nicht aus der Ruhe. Zusätzlich filmt sie an manchen Tagen Szenen aus ihrem Alltag: Geht sie einkaufen, essen oder schwimmen, ist eine kleine Kamera mit im Gepäck. Die daraus entstandenen Videoschnippsel fügt sie dann zusammen. Kleinemeier: »Diese Videos kommen am besten an.«

Youtube als Vollzeitjob

Youtube ist neben dem Mama-Dasein zu einem echten Vollzeitjob geworden. Für jedes Video benötigt sie inklusive Drehen, Bearbeiten und Hochladen etwa sechs Stunden. »Aber die Mühe lohnt sich. Dass sich so viele Menschen für mich und mein Leben interessieren würden, hätte ich nie gedacht«, sagt die Youtuberin, die auch in Verl und Gütersloh regelmäßig auf der Straße angesprochen und um ein gemeinsames Foto gebeten wird. Trotz der vielen Arbeit liebt sie ihren Job mit allem, was dazu gehört. »Ich bin stolz auf meine Community. Müsste ich mich aber entscheiden, würde ich wieder als Krankenschwester arbeiten. Es ist und bleibt mein Taumjob.«