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Fußball-Zweitligist das bessere Team im Test gegen den niederländischen Erstligisten

Arminia Bielefeld trennt sich von Groningen 1:1

Bielefeld

Arminia Bielefeld bleibt auch in der Länderspielpause am Ball. In einem Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat der Fußball-Zweitligist am Mittwochnachmittag (22. März) gegen den niederländischen Erstliga-Vorletzten FC Groningen 1:1 (0:1) gespielt. Dabei war der DSC auf dem heimischen Trainingsgelände die bessere Mannschaft und dem Sieg deutlich näher. Es war zugleich ein Wiedersehen mit Ex-Arminia-Stürmer Florian Krüger.

Von Oliver Horst

Sebastian Vasiliadis  traf im Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen  zum 1:1. Foto: Thomas F. Starke

Arminia-Coach Uwe Koschinat wechselte im Vergleich zum jüngsten Ligaspiel gegen Nürnberg (2:2) auf mehreren Positionen. So rotierten zuletzt nicht oder kaum berücksichtigte Akteure wie Stürmer Janni Serra, Flügelflitzer Theo Corbeanu, Mittelfeldmann Marc Rzatkowski und die Defensivspieler Silvan Sidler, George Bello und Oliver Hüsing in die Startfelf. 

In Abwesenheit von Andres Andrade, der auf Länderspielreise ist, stand auch Frederik Jäkel auf dem Platz. Anstelle von Stammkeeper Martin Fraisl hütete Ersatzmann Arne Schulz das DSC-Tor. Robin Hack, Christian Gebauer oder Jomaine Consbruch saßen zunächst auf der Bank. Guilherme Ramos und Lukas Klünter fehlten angeschlagen.

Arminia hat die Chancen - Groningen trifft per Elfmeter

Die Gastgeber erwischten in einem 4-4-2-System einen guten Start, waren von Beginn an im Spiel und das aktivere Team. Die Blauen übernahmen die Spielkontrolle und zeigten einige gefällige Kombinationen. Auch erste Chancen ließen nicht lange auf sich warten. In der sechsten Minute kam Jäkel nach einer Rzwatkowski-Ecke völlig freistehend aus elf Metern zum Kopfball, der rauschte knapp rechts vorbei. Dann war es Sidler, der mit einem Schuss aus 25 Metern den Gäste-Torwart zu einer Parade zwang, die anschließende Hereingabe verpassten in der Mitte zwei Arminen knapp. Die Führung lag in der Luft (12.).

Doch das Tor fiel auf der anderen Seite mit der ersten nennenswerten Offensivaktion der Gäste. Bellos Grätsche im Strafraum gegen Liam van Gelderen wertete der Schiedsrichter als Foul - vielleicht war der Armine auch noch mit der Fußspitze am Ball. Den Strafstoß verwandelte Ragnar Oratmangeon zum 0:1 (16.). Schulz war zwar im rechten Eck - aber dennoch ohne Abwehrchance.

Der DSC ließ sich vom Rückstand nicht beeindrucken und blieb die dominierende Mannschaft. Eine Bello-Flanke setzte Serra freistehend aus sechs Metern über das Tor (19.), weitere Halbchancen ließen Hüsing zwei Mal per Kopf und Kapitän Fabian Klos liegen. Auffällig waren immer wieder die Flügelläufe von Corbeanu, der seine Schnelligkeit ausspielte.

Klos-Kopfball streicht knapp vorbei

Bei Arminia ging ohnehin viel über die Flügel. So auch in Minute 40, als Klos nach einer Bello-Flanke aus sechs Metern leicht bedrängt hauchdünn rechts vorbeiköpfte - das hätte der Ausgleich sein müssen. Die knappe Pausenführung der Gäste, die offensiv weiterhin praktisch gar nicht in Erschinung traten, war äußerst schmeichelhaft.

Zur zweiten Halbzeit brachte Koschinat drei Neue: Bryan Lasme ersetzte Klos, Hack übernahm den linken Flügel von Okugawa und Ivan Lepinjica im Mittelfeld den Part von Manuel Prietl. Kurz nach Wiederanpfiff mussten die Arminen eine Schrecksekunde überstehen. Jäkel leistete sich im Strafraum einen Ballverlust, Schulz bügelte den Fehler seines Vordermannes aber aus. Bei den Gästen durfte jetzt auch Krüger ran, der Ende August von Bielefeld nach Groningen gewechselt war.

Vermeintliches Ausgleichstor wegen Abseits aberkannt

Arminia blieb am Drücker - und in Minute 53 zappelte der Ball dann im Netz des Gästetores. Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Nach einer schönen Kombination über Lepinjica, Hack und Bello hatte Serra das Leder aus 15 Metern unhaltbar mit links ins rechte Eck geschlenzt - Bello stand aber beim Schuss als letzter Mann im Sichtfeld des Keepers. Glück für Groningen.

Auch wenn die Gäste die Partie nach einer Stunde etwas offener gestalten konnten, blieb der DSC das spielfreudigere Team mit deutlich mehr Ballbesitz und Torchancen. Gegen Lasmes Schrägschuss aus 14 Metern musste FC-Keeper Peter Leeuwenburgh sein ganzes Können unter Beweis stellen (66.).

Vasiliadis belohnt Arminen per Abstauber

Elf Minuten später fiel dann aber der längst verdiente Ausgleich. Nach einer Balleroberung des eingewechselten Bastian Oczipka ging es auf dem linken Flügel flott über Hack und wieder Oczipka. Dessen Flanke rutschte durch, der ebenfalls eingewechselte Sebastian Vasiliadis staubte in der Mitte zum 1:1 ab.

Und der DSC wollte mehr. Consbruch per Kopf und wieder Vasiliadis mit einem Schuss aufs kurze Eck näherten sich der Belohnung für eine engagierte und über weite Strecken überzeugende Leistung. In der 89. Minute bot sich Vasiliadis noch einmal die Riesenchance, seinen Schuss vom Elfmeterpunkt parierte der Gästekeeper aber per Fußabwehr.  So blieb es beim 1:1.

Koschinat zufrieden - bis auf Chancenverwertung

DSC-Trainer Koschinat zeigte sich mit der Leistung zufrieden. Sein Team habe "es über große Strecken sehr, sehr gut gemacht". Hüsing und Jäkel hätten sicher von hinten herausgespielt, "wir haben schöne Kombinationen gehabt, haben druckvoll gespielt und gutes Pressing gezeigt". Wichtig sei für ihn gewesen, "einige Spieler, die ich so im Detail noch nicht so gut kannte, neben dem Training im Wettkampf zu sehen".

Koschinat lobte unter anderem Serra als laufstarken Spieler, der sich auch in einer Doppelspitze gut mit Klos ergänze. "Natürlich hätte es ihm sehr gut getan, wenn das Tor gezählt hätte. Aber ich bin mir sicher, dass im Verlauf der Saison seine Zeit noch kommen wird", sagte Koschinat. "Er ist ein sehr guter Stürmer in dieser Liga."

Trainer lädt am Freitag Mannschaft zum Essen ein

Dass bei Arminia gegen Groningen viel über die Außen ging, sei durchaus gewollt gewesen. "Das Flügelspiel können wir noch kultivieren, wir müssen noch an der letzten Präzision arbeiten", sagte Koschinat. Es deutete sich aber mehrfach an, dass der DSC mit seiner Präsenz im Strafraum hier eine Waffe hat. Koschinat: "Wir hätten in der ersten Halbzeit durch Klos und Serra definitiv Tore machen müssen". Es sei aber auch gut, noch den Finger in die Wunde legen zu können. "Wir haben noch Arbeit vor uns und unsere Situation in der Tabelle hat sich nur marginal verbessert", sagte Koschinat.

Ramos und Klünter sollen am Dienstag wieder ins Training einstiegen. Zuvor wird Koschinat seinen Einstand geben. Am Freitag wolle er die Mannschaft zum Essen einladen, kündigte der Trainer an.

Arminia Bielefeld: Schulz; Sidler (64. Gebauer), Hüsing, Jäkel, Bello (64. Oczipka) - Corbeanu (64. Consbruch), Prietl (46. Lepinjica), Rzatkowski (64. Vasiliadis), Okugawa (46. Hack) - Serra (64. Schepp), Klos (46. Lasme).
Tore: 0:1 Oratmangeon (16./Foulelfmeter), 1:1 Vasiliadis (77.)

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