DSC-Kapitän kann bei seiner Startelf-Rückkehr überzeugen
Klos wieder Arminias erste Wahl
Bielefeld
Fabian Klos führt Arminia Bielefeld zum Anpfiff als Kapitän auf das Feld – es war ein mittlerweile ungewohntes Bild, das sich am vergangenen Sonntag in Hamburg ergab. Nach fast vier Monaten (inklusive Winterpause) feierte der 35-Jährige sein Startelf-Comeback.
Und dabei stellte Klos unter Beweis, dass er für das DSC-Team auch in dieser Rolle weiterhin wertvoll sein kann.
Seinen großen Auftritt der bisherigen Rückrunde hatte Klos zwei Wochen zuvor. In Regensburg führte er Arminia nach seiner Einwechselung per Doppelpack zum umjubelten 3:1-Auswärtssieg. Im folgenden Heimspiel gegen Rostock (0:1) blieb für den Angreifer dennoch zunächst wieder ein Platz auf der Bank, er wurde nach 56 Minuten eingewechselt. Darauf angesprochen, ob er aufgrund der erneuten Jokerrolle enttäuscht gewesen sei, antwortete Klos: „Ich möchte immer von Beginn an spielen. Aber das möchten genug andere auch. Ich kann nur versuchen, meinen Teil beizutragen in den Minuten, in denen ich auf dem Platz stehe.“
Fabian Klos
Es dürften allerdings nicht Klos‘ Worte gewesen sein, die dafür sorgten, dass er beim Duell mit dem HSV wieder von Beginn an ran durfte und den zuvor gesetzten, allerdings formschwachen Janni Serra verdrängte. DSC-Trainer Daniel Scherning hatte bereits bei der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel die Besetzung des Angriffs offen gelassen und Klos als eine Option genannt. Die endgültige Startelf-Nominierung am Spieltag überraschte dennoch ein wenig. Arminia setzte in der Spitze auf die Mischung aus der spielerischen Komponente von Robin Hack und der körperlichen von Klos.
Warum sich Scherning für seinen Kapitän entschied? Der Coach attestierte Klos zum einen eine „gute Trainingswoche“. Zum anderen sollte der Rekordtorjäger eine beim DSC einzigartige Qualität einbringen. „Ich wollte Fabi auf dem Platz haben, weil er als Ankerspieler, gerade nach Ballgewinnen, wichtig war. Das hat man auch in der ersten Halbzeit gesehen, wo er viele Bälle festmachen konnte“, sagte Scherning, nach dessen Ansicht seine Mannschaft daraus aber zu wenig Kapital schlug: „Wir sind in der einen oder anderen Situation nicht gut nachgerückt und so sind einige Bälle dann wieder beim eigenen Torhüter gelandet anstatt es zielstrebiger zu Ende zu spielen.“
Klos' Torbeteiligung
Es war aber nicht nur das Festmachen von Bällen, mit dem Klos für sich punkten konnte. Auch an der Entstehung des zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleichs durch Bastian Oczipka war der gebürtige Niedersachse beteiligt. Nach Flanke von Lukas Klünter kam er geschickt vor seinem Gegenspieler zum Abschluss. Den parierte HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes zwar noch gut, doch der Ball landete vor den Füßen von Oczipka, der nur noch in das leere Tor einschieben musste.
Nach 58 Minuten war Klos‘ Einsatz im Volksparkstadion beendet. „Fabi hat es bis dahin, auch im Zusammenspiel mit Robin Hack, gut gemacht“, bewertete Scherning die Leistung des Routiniers. Klingt erst einmal so, als habe Klos gute Chancen, auch an diesem Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim in Arminias Anfangsformation zu stehen. Zumindest dann, wenn Trainer Scherning gegen das nächste Zweitliga-Topteam auf eine ähnliche Ausrichtung setzen sollte.
Auch die personellen offensiven Alternativen traten in Hamburg in Erscheinung. Bryan Lasme beschäftigte die HSV-Deckung mit seiner Geschwindigkeit und hatte eine Großchance, als er sich aber für einen Haken anstelle eines Abschlusses entschied. Janni Serra stand gleich nach seiner Einwechselung goldrichtig, als Keeper Heuer Fernandes ausrutschte. Serras Abschluss aus spitzem Winkel landete neben dem Tor. Und als Belebung des DSC-Spiels stellte sich auch Winter-Zugang Theo Corbeanu heraus, der trotz kurzer Einsatzzeit zu zwei gefährlichen Torschüssen kam. Mehrere Optionen bieten sich Trainer Scherning also mit Blick auf die so wichtigen nächsten Wochen. Nur die Erfolgsquote lässt zu wünschen übrig.
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