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Die Stimmen zum OWL-Duell zwischen Bielefeld und Paderborn

Arminia-Kapitän Klos ist sauer, SCP-Torwart Huth ganz zufrieden

Bielefeld/Paderborn

Die einen (SCP) können nicht mehr aufsteigen, die anderen (Arminia) nicht mehr direkt absteigen. Wie die Protagonisten aus Paderborn und Bielefeld das 2:2 (2:1) im OWL-Duell am Samstag in der ausverkauften Schüco-Arena bewerten? Die Stimmen:

Auch die Kapitäne schenkten sich nichts: Ron Schallenberg (Paderborn, links) gegen Fabian Klos (Arminia) Foto: Thomas F. Starke

Zur Einordnung: Arminia hat vor dem letzten Spieltag als Tabellen-16. zwar nur drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Jahn Regensburg (2:1 in Braunschweig). Das um 15 Treffer bessere Torverhältnis gegenüber dem Jahn dürfte Bielefeld nach menschlichem Ermessen aber nicht mehr verspielen können. 

Und die Paderborner rangieren nach dem Remis auf der Alm nun fünf Punkte hinter dem Tabellendritten Hamburger SV, der erst am Samstagabend (20.30 Uhr) auf Greuther Fürth trifft und den Vorsprung auf den SCP sogar noch ausbauen kann. Damit haben die Domstädter keine Chance mehr, Relegationsrang drei noch zu erreichen. 

Manuel Prietl (Arminia): "Wir haben ein sehr gutes Heimspiel gemacht, viele Chancen rausgespielt, aber zwei blöde Dinger kassiert. Klar müssen wir die Tore machen, das wissen die Spieler auch. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, aber ich finde, dass man der Mannschaft keinen Vorwurf machen kann. Ich glaube, man hat nicht gesehen, dass der Tabellen-16. gegen den Vierten spielt - ganz im Gegenteil. Jetzt ist es so, dass wir von anderen abhängig sind. Es ist noch Resthoffnung da. Wir müssen den Punkt nehmen und sehen dann am Ende, was er wert ist."

Frederik Jäkel (Arminia): "Es war ein schmaler Grat. Mit einem Punkt am Ende dazustehen, ist bitter. Aber wir haben auch einen Punkt gutgemacht auf Braunschweig und schauen morgen, was Nürnberg gegen Rostock macht. Wir hätten schon zur Pause das Spiel mit einem Zwei-Tore-Vorsprung dominieren können."

Fabian Klos (Kapitän Arminia): "Das Spiel darf nie im Leben unentschieden ausgehen. Als es 2:2 steht, müssen wir schon fünf Tore geschossen haben, unfassbar. Wir wollten mit zwei Siegen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen, das haben wir heute nicht geschafft. Und das lag nur an uns allein."

Ron Schallenberg (Kapitän SCP): "Alles in allem würde ich schon unterschreiben, dass das Unentschieden in Ordnung geht. In der ersten Halbzeit hatten wir teilweise eine schlechte Zweikampfführung. Vom Einsatz her will ich uns aber absolut nichts absprechen. In so einem Stadion dauert es auch schon mal seine Zeit, um reinzukommen. Arminia hat sehr viel investiert in der ersten Halbzeit. Unser Torwart Jannik Huth hat eine Topleistung gezeigt. Am Ende hätten wir es auch gewinnen können. Von der Stimmung her war es richtig geil, ich habe mehr Paderborner als Bielefelder gehört."

Jannik Huth (SCP): "Wir waren in der ersten Halbzeit sehr unsauber im Spiel mit dem Ball. So haben wir Bielefeld extrem ins Spiel gebracht, das haben sie auch gut ausgenutzt. Die haben uns echt den Schneid abgekauft, waren viel aktiver, auch in den Zweikämpfen. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir endlich die Spielkontrolle gefunden. Arminia ist am Ende ein bisschen die Puste ausgegangen. Wenn man den Spielverlauf sieht, geht das Remis in Ordnung. Ich habe eine gute Partie gemacht, würde ich sagen. Und ich hatte ein paar Privat-Duelle mit Bryan Lasme. Das erste hat er gewonnen, danach habe ich ihm ein bisschen den Schneid abgekauft. Es war mit Blick zurück auf das Hinspiel wichtig von mir, diese Leistung zu zeigen." (Huth hatte im Hinrundenduell früh im Spiel die Rote Karte gesehen, Arminia gewann mit 2:0)

Uwe Koschinat (Trainer Arminia): "Ich empfinde für die ersten 60 Minuten großen Stolz. Wir haben sehr intelligent Räume geschlossen, haben mutig verteidigt. Wir hätten zum wiederholten Male nach 50, 60 Minuten mit minimal zwei Toren Differenz führen müssen, das hätte mehr Ruhe gegeben. Hinten raus hatten wir keine klare Strategie mehr, Paderborn wurde stärker. Dennoch ist meine Mannschaft mit Drucksituation extrem gut umgegangen, ich mache mir keine Sorgen um sie. Der Auftritt gibt uns Kraft für das letzte Spiel in Magdeburg. Und immerhin: Das Schlimmste mit dem direkten Abstieg ist erst einmal abgewendet."

Lukas Kwasniok (Trainer SCP): "Ich habe ein wildes Spiel erwartet, genau so ist es eingetreten. Arminia war gut eingestellt, wir haben bodenlos agiert in der ersten Halbzeit. Aus jedem eigenen Einwurf wurde gefühlt eine Chance des Gegners. Das Beste an der ersten Halbzeit war noch das Ergebnis für uns. Ich habe den Jungs in der Halbzeit die Leviten gelesen, danach wurde es besser. Am Ende lag bei uns der Lucky Punch auf dem Fuß, doch drei Punkte wären vermessen gewesen. Ich will, dass Arminia drin bleibt. Der Klub gehört mindestens in die 2. Liga. Wir versuchen, unseren Teil dazu beizutragen und wollen Nürnberg nächste Woche besiegen."

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