André Hofschneiders schwierige Mission beim nächsten Arminia-Gegner Union Berlin
Aufstieg? »Darüber brauchen wir nicht zu reden«
Bielefeld (WB). Vom Aufstiegsfavoriten zum Sorgenkind: Für Union Berlin verläuft die Zweitligasaison nicht zufriedenstellend. Im Dezember feuerten die Eisernen sogar ihren Trainer Jens Keller. Unter Nachfolger André Hofschneider (47) wartet Union noch auf den ersten Sieg (ein Remis, drei Niederlagen). Vor der Partie am Montag (20.30 Uhr) in Bielefeld beantwortete Ex-Arminia-Profi Hofschneider die Fragen von Dirk Schuster.
Ihre Beförderung vom U19- zum Cheftrainer im Dezember vergangenen Jahres hat viele überrascht. Sie selbst auch ein wenig?
André Hofschneider: Ein wenig schon. Aber im Fußball passieren viele Dinge recht schnell. Ich bin lange genug in diesem Sport unterwegs, um darauf vorbereitet zu sein.
Union hat vor der Saison unmissverständlich das Ziel Aufstieg ausgegeben. Gilt das noch immer?
Hofschneider: Darüber brauchen wir jetzt nicht zu reden. Es geht darum, endlich wieder ein Spiel zu gewinnen. Darauf arbeiten wir hin, dann sehen wir weiter.
Sie sind gebürtiger Berliner und haben schon in der Jugend viele Jahre für Union gespielt. Nun sind Sie bereits zum dritten Mal Chefcoach bei diesem Verein. Ist diese Konstellation noch immer etwas Besonderes für Sie?
Hofschneider: Absolut. Das ist mein Verein und ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir hier entgegengebracht wird. Das gilt umgekehrt natürlich auch.
Von 1998 bis 2002 standen Sie bei Arminia Bielefeld unter Vertrag. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre vier Jahre auf der Alm?
Hofschneider: Das war eine gute und wichtige Station für mich. Wir sind in die Bundesliga aufgestiegen und ich habe sehr interessante Menschen kennengelernt. Allen voran Trainer Hermann Gerland, mit dem ich bis heute in Kontakt bin.
Welche Anekdote aus Ihren Arminia-Jahren geben Sie in Fußballerkreisen gern zum Besten?
Hofschneider: Es gibt schon ein paar aus dieser Zeit. Aber die bleiben, wie Sie selbst sagen, Fußballerkreisen vorbehalten.
Was verbindet Sie noch mit dem DSC Arminia und der Stadt Bielefeld?
Hofschneider: Man hat zu den Vereinen, bei denen man selbst gespielt hat, eine engere Bindung. Das gilt auch für Arminia. Aber es sind doch in erster Linie Menschen, die eine solche Zeit geprägt haben – und die sind zum größten Teil in alle Winde verstreut. Was die Stadt angeht, bezeuge ich bis heute ihre Existenz. Der Gag, diese anzuzweifeln, scheint ja niemals auszusterben.
Sie haben eine Weiterbildung zum Fitness- und Veranstaltungskaufmann absolviert. Können Sie sich konkret vorstellen, eines Tages in einen anderen, einen »normalen« Beruf zu wechseln?
Hofschneider: Nein, das kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Ich hatte nach meinem Karriereende als aktiver Fußballer die Idee, nichts mehr mit Fußball zu machen. Nicht zuletzt die Ausbildung hat mir gezeigt, dass ich im Fußball am besten aufgehoben bin.
Das 1:1 im Hinspiel krönte Arminias starken Start
Zwar war das 1:1 im Hinspiel nach zuvor drei Siegen in Serie die erste Punktpartie, die Arminia in der laufenden Saison nicht gewinnen konnte. Dennoch war das 1:1 im Stadion an der Alten Försterei die Krönung des herausragenden Bielefelder Starts in diese Spielzeit. Denn die Unioner galten an jenem 27. August noch als ganz heißer Kandidat auf den Erstligaaufstieg.
In der ersten Minute nach der Pause brachte Andreas Voglsammer die Ostwestfalen in Köpenick sogar in Führung. Doch der Vorsprung hielt nur neun Minuten. Dann glich Marcel Hartel aus und ließ die Union-Anhänger unter den 21.034 Zuschauern jubeln.
»Wir haben bei einem der Topfavoriten der Liga einen Punkt geholt. Das ist ein Riesenerfolg für uns. Wir haben uns den Punkt mit Teamgeist, Leidenschaft und Wille verdient«, befand DSC-Trainer Jeff nach dem Remis im Sommer.
Arminia belegte danach Platz drei (jetzt Achter), Union Rang vier (jetzt Neunter).
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