1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. DSC Arminia Bielefeld
  4. >
  5. Corona-Maßnahmen in der Bundesliga: "Das ist doch Quatsch!"

  6. >

Unverständnis wegen Corona-Maßnahmen in der Bundesliga und auch bei Arminia

"Das ist doch Quatsch!"

Bielefeld/Berlin

750 Zuschauer durften das Bundesliga-Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag besuchen. Am Freitag, wenn die Bielefelder bei Eintracht Frankfurt antreten, sind 1000 Fans zugelassen. Am Sonntag dann darf Drittliga-Spitzenreiter 1. FC Magdeburg 15.000 Besucher zum Heimspiel gegen den TSV Havelse empfangen. Das Unverständnis wächst. 

Von Jens Brinkmeier und Ralf Jarkowski

In der Schüco-Arena war es am Sonntag leer, nur 750 Fans durften das Spiel gegen Fürth live sehen. Foto: Thomas F. Starke

Arminias Offensivspieler Florian Krüger freut sich zwar für seinen Ex-Klub aus Sachsen-Anhalt. Verstehen kann er die unterschiedlichen Regelungen aber nicht. "Mein alter Verein darf am Wochenende 15.000 begrüßen. Das ist schon verrückt. Fragwürdig, auf jeden Fall. Ich hoffe, dass eine einheitliche Lösung gefunden wird. Das, was gerade gemacht wird ist Quatsch und unverständlich. Dort dürfen 15.000 rein und bei uns 750, obwohl die beiden Stadien nahezu identisch groß sind", sagt Krüger.

Einige Manager von Fußball-Bundesligisten haben die aktuellen Corona-Maßnahmen ebenfalls kritisiert und mehr Zuschauer in den Stadien gefordert. Dass zum Teil nur 500 bis 750 Fans bei einem Spiel erlaubt sind, sei „völlig unverhältnismäßig gegenüber Sport und Kultur. 750 Zuschauer in einem 50.000er-Stadion hat nichts mit sinnvollem Infektionsschutz zu tun“, wird Eckhard Sauren, Vize-Präsident des 1. FC Köln, vom Nachrichtenportal „The Pioneer“ zitiert. Die Stadien seien keine Infektionsherde, betonte Sauren und mahnte: „Wir haben früh für 2G geworben und Akzeptanz gefördert und jetzt verlieren wir aufgrund dieser Symbolpolitik 1,7 Millionen Euro in jedem Spiel mit 750 Zuschauern.“

Auch Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, äußerte sein Unverständnis. „Alle vorliegenden Daten zeigen, dass Fußballstadien unter 2G-Bedingungen und unter Beachtung der mit den zuständigen Behörden ausgearbeiteten Auflagen und Konzepten keine Infektionsherde sind“, sagte der frühere Profi und Nationalspieler. Die Corona-Verordnungen ignorierten die Fakten und stellten den organisierten Sport vor fast unlösbare Herausforderungen: finanziell, organisatorisch und emotional, meinte Hitzlsperger: „Unsere Fans fehlen uns. Das Geschäftsmodell Profifußball kann auf Dauer gerade für Traditionsvereine ohne Zuschauer nicht funktionieren.“

Startseite
ANZEIGE