Arminia: Warum Leihspieler Maier im Mittelfeld an Hartel und Prietl (noch) nicht vorbeikommt
„Die Zeit spricht für ihn“
Bielefeld
Der DSC Arminia und Arne Maier – was als Win-win-Kurzbeziehung gedacht war, ist bislang eher ein großes Missverständnis. Mit hohen Erwartungen war der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft Anfang Oktober von Hertha BSC ausgeliehen worden. Doch bisher hat Maier in Bielefeld überhaupt noch nicht Fuß gefasst.
Drei Bundesligaeinsätze stehen für den Mittelfeldakteur, der am Saisonende nach Berlin zurückkehren wird, zu Buche. Zweimal durfte er von Beginn an spielen, beide Male wurde er bereits zur Pause ausgewechselt. Dass Maier nun ausgerechnet im Heimspiel gegen die Hertha (Sonntag, 18 Uhr) seine dritte Bewährungschance in der Anfangself erhält, ist unwahrscheinlich. Wenn man Trainer Uwe Neuhaus‘ Ausführungen lauscht, dann sieht er in Maier, den Verletzungen und private Probleme immer wieder aus dem Tritt brachten, eher mittel- als kurzfristig wieder eine Option für die Startformation.
Immerhin: Seit einiger Zeit sei Maier „relativ konstant im Training“, sagt Arminias Trainer und erklärt: „Die Zeit spricht für ihn. Wenn er gesund bleibt, wird er irgendwann spielen.“
Das wünscht sich natürlich auch Bruno Labbadia. Herthas Trainer hatte genau wie alle anderen Parteien mit Maiers Wechsel zum DSC die Hoffnung auf viel Spielpraxis für den ebenso jungen wie talentierten Profi verknüpft. „Es war sein persönlicher Wunsch, unbedingt einen anderen Schritt zu gehen, um sich freizuschwimmen. Ich habe den Anlass nicht gesehen, dass er unbedingt schon gehen muss, aber wir haben dem Wunsch entsprochen“, sagt Labbadia über Maier, der seit 2008 ununterbrochen bei der Hertha war. „Natürlich wünschen wir uns, dass er mehr spielt. Ich hoffe, dass er noch kommt – aber das muss er nicht gerade gegen uns machen“, betont Labbadia.
Durch Arminias Systemumstellung (4-4-2 statt 4-3-3) ist im Mittelfeldzentrum ein Platz geopfert worden. „Für Spieler wie Seufert, Maier und Consbruch ist das ein kleiner Nachteil“, sagt Neuhaus. Er setzt auf das Duo Manuel Prietl/Marcel Hartel. Der Trainer: „Laufleistung spielt für mich eine große Rolle. Wenn man Prietl und Hartel nimmt – deren Laufleistung ist schon enorm und auch notwendig, gerade wenn man im Mittelfeld häufig eine Unterzahl ausgleichen muss.“
Auf dieses zentrale DSC-Duo dürfen sich auch Labbadia und die Hertha einstellen. Maier, der am Freitag 22 Jahre alt wurde und im Vorfeld der Partie alle Interviewanfragen ablehnen ließ, ist dagegen eher ein Kandidat für eine Einwechslung. Labbadia: „Ich habe mit Arne gesprochen, weil es mir wichtig ist, mit ihm Kontakt zu halten. Ich wusste nicht, ob er jemand ist, der nur Talent hat und damit nicht arbeitet. Ich habe aber jemanden kennengelernt, der sehr professionell gearbeitet und auch Dinge angenommen hat. Er hat die Anlage und er will.“ Maiers Situation in Bielefeld sei „sicher nicht optimal. Auch er hat sich das anders vorgestellt.“ Doch „vielleicht“, so Labbadia, „ist es so, dass er in der Rückrunde kommt“.
Startseite