Arminia schafft erstmals zwei Zu-Null-Spiele in Folge – Linksverteidiger Laursen fühlt sich „endlich fit“
Neue Stabilität der Minimalisten
Bielefeld (WB)
Aufsteiger Arminia Bielefeld hat nach 16 Spieltagen ein Tor weniger kassiert als Rekordmeister Bayern München. Wer darauf vor der Saison gewettet hätte, wäre sicher ausgelacht worden.
Doch es ist so: Der DSC hat 24 Treffer hinnehmen müssen, die Bayern 25 – beides ist ziemlich erstaunlich.
Arminias Kapitän Fabian Klos war nach dem 0:0 bei der TSG Hoffenheim sehr zufrieden mit der Defensivleistung der gesamten Mannschaft. „Wir haben zu Null gespielt, und das ist eine große Voraussetzung, um in dieser Liga bestehen zu können“, sagte der 33-Jährige nach dem zweiten gegentorlosen Spiel in Folge. Die Partie davor hatte Bielefeld 1:0 gegen Hertha gewonnen. In den vergangenen fünf Ligaspielen kassierten die Arminen nur zwei Gegentore. Die Bayern kommen im selben Zeitraum auf acht Gegentore.
Klos freute sich auch über die „Stabilität“, die die Mannschaft derzeit zeige. „Wir haben nur eine der letzten vier Partien verloren.“ Beim ersten 0:0 des DSC in dieser Saison zeigte sich neben allen defensiven Qualitäten aber auch einmal mehr, dass es in der Offensive immer noch sehr hakt. Erst zehn Mal durften die Arminen in ihren 16 Spielen jubeln, das ist der Minuswert unter den 18 Teams.
Ritsu Doan war in Sinsheim Sinnbild für die Abschlussschwäche des Aufsteigers. Hatte der Japaner bei seinem gefühlvollen Freistoß in der 38. Minute noch Pech, hätte Doan in der 89. Minute zumindest einen härteren Schuss aufs Tor hinbekommen müssen. Er schoss aber so schwach, dass TSG-Torwart Oliver Baumann wenig Mühe hatte, den Ball zu parieren.
Während sich der eingewechselte Sven Schipplock hinterher „enorm ärgerte“, nicht gewonnen zu haben, wollte Trainer Uwe Neuhaus nicht so weit gehen. „Ärgern ist vielleicht ein kleines bisschen übertrieben. Aber es ist natürlich schade. Bei den vielen Unentschieden, die es heute gegeben hat, hätte es richtig gut getan, mit einem Sieg nach Hause zu fahren, um uns Luft zu verschaffen. Aber wir nehmen den Punkt gerne mit“, hatte der Coach erklärt. In die Heimpartie am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen Mitaufsteiger VfB Stuttgart zum Hinrundenabschluss könne seine Mannschaft „mit Selbstvertrauen“ gehen. Schließlich habe man ein 0:0 bei einem Gegner geholt, „der international noch dick im Geschäft ist, das gibt ein gutes Gefühl.“
Stuttgart hat übrigens ebenfalls 24 Gegentore kassiert. Allerdings haben die Schwaben schon 32 eigene Treffer erzielt. Der VfB ist die beste Auswärtsmannschaft der Liga (17 Punkte aus acht Spielen) und wird auch in Bielefeld auf Sieg spielen. Ein DSC-Profi, der das verhindern will und etwas überraschend zu den zwei Zu-Null-Spielen in Folge beigetragen hat, ist Jacob Laursen. Der Däne war im Sommer von Odense BK nach Ostwestfalen gekommen, in den ersten Monaten aber einige Anpassungsprobleme offenbart, weshalb Arminia ihn bei einem entsprechenden Angebot bereits im Winter wieder hätte ziehen lassen. Doch plötzlich ist Laursen wieder gefragt, weshalb das Thema Trennung bis auf weiteres vom Tisch ist.
„Ich musste mich an viele neue Dinge gewöhnen, an eine neue Kultur, auch außerhalb des Feldes“, sagte Laursen am Samstag in Sinsheim. Dazu seien Verletzungssorgen gekommen. Sein linkes Knie habe ihm immer wieder Probleme bereitet. „Aber jetzt bin ich endlich fit“, betonte der 26-Jährige.
Zuletzt sei viel an der Taktik gearbeitet worden. Außerdem wurde laut Laursen auch „die Kommunikation verbessert“. Der Däne war im Spiel gegen die Hertha erstmals seit dem siebten Spieltag in die Startelf zurückgekehrt und hatte seine Sache – wie auch jetzt beim 0:0 bei 1899 Hoffenheim – ordentlich gemacht. „Ich fühle mich besser und habe wieder Selbstvertrauen“, verriet der Linksfuß. Mit vier Punkten aus den vergangenen zwei Partien sei er „happy, aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen“, mahnte Laursen vor dem Spiel am Mittwoch gegen Stuttgart.
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