Viele direkte Duelle im Abstiegskampf der Bundesliga – Arminia-Konkurrent Köln hält weiter am Trainer fest
Restprogramm hat es in sich
Düsseldorf
Arminia Bielefeld hat es getan, fast alle Kellerkonkurrenten auch – nur beim 1. FC Köln hat es noch keinen Trainerwechsel in dieser Saison gegeben.
Markus Gisdol kennt die Situation. Oft genug hatte der Trainer des 1. FC Köln schon sein „Endspiel“, oft genug bekam er mit seinem Team noch die Kurve. Doch die letzten sieben Saisonspiele um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga haben es in sich. Schon am nächsten Sonntag (18 Uhr) treffen mit Köln (23 Punkte) und dem FSV Mainz 05 (25) zwei Teams aus dem nur durch zwei Punkte getrennten Abstiegskandidaten-Quartett aufeinander. Arminia Bielefeld (23) und Hertha BSC komplettieren die gefährdeten Teams. Der FC Schalke 04 als abgeschlagenes Tabellen-Schlusslicht wird wohl in diesen Kampf kaum noch eingreifen können.
Gisdol hat weiterhin das Vertrauen der Vereinsführung und Sportchef Horst Heldt – zumindest für das nächste Spiel. „Markus wird gegen Mainz auf der Bank sitzen“, bestätigte FC-Sportchef Horst Heldt am Ostersonntag. Damit bleibt Köln das einzige Team im Abstiegskampf, das noch nicht den Trainer gewechselt hat. Eine Job-Garantie bis zum Saisonende gibt es allerdings nicht. „Wir sind davon überzeugt, dass es sinnvoll ist, von Woche zu Woche zu denken“, sagte Heldt.
Gisdol ist nach den beiden vergangenen Auftritten beim 2:2 gegen Borussia Dortmund und dem 0:1 in Wolfsburgzuversichtlich. „Wenn wir die Leistung der letzten beiden Spiele halten können, ist es für uns möglich, schnell zu punkten“, befand der FC-Coach. Auch Heldt ist davon überzeugt, dass die Mannschaft in dieser Verfassung gute Chancen gegen Mainz hat. „Ich glaube, wenn wir so spielen wie in Wolfsburg, können wir gegen Mainz gewinnen. Wir müssen zu Hause drei Punkte holen. Aber auch danach sind wir nicht gerettet“, sagte Heldt.
Für Mainz spricht im Abstiegskampf der Trend. Unter dem seit Januar tätigen Trainer Bo Svensson hat sich das Team stabilisiert und 19 Punkte aus 13 Spielen geholt. Vor allem überraschten die seit vier Spielen unbesiegten Rheinhessen mit Siegen in Mönchengladbach und Hoffenheim sowie Punktgewinnen in Leverkusen und Schalke.
Arminia würde mit Sieg gegen Freiburg über den Strich klettern
Beim 1:1 am Osterwochenende gegen Bielefeldverpassten die Mainzer, die mit den Spielen gegen Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg ein sehr schweres Restprogramm haben, allerdings einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenz. „Wir sind nicht Bayern München oder Leipzig, die haben eine andere Qualität. Die brauchen drei Chancen und machen zwei Tore, wir sind aber nicht so gut. Deshalb sind wir unten drin“, sagte Mittelstürmer Robert Glatzel. Sportvorstand Christian Heidel sieht beste Chancen, dass der FSV sich im Abstiegskampf durchsetzen kann. „Unsere Lage ist ein Traum. Wer‘s anders sieht, sollte einfach mal schauen, was schon erreicht wurde. Wir haben in der Rückrunde auf Bielefeld zwölf Punkte gutgemacht, zehn auf Köln und Hertha“, sagte Heidel der „Bild-Zeitung“. Es habe „einschließlich mir doch an Weihnachten keiner geglaubt, dass wir Ostern Tabellen-15. wären, punktgleich mit Platz 14“, hob der Funktionär hervor.Mit Trainer Bo Svensson, Sportdirektor Martin Schmidt und Heidel hat Mainz im Jahr 2021 eine starke Aufholjagd hingelegt und die ganz schwache Hinserie vergessen gemacht. „Ich habe immer gesagt, dass wir eine Europa-League-Rückrunde hinlegen müssen, um‘s noch zu packen – auf dem Weg sind wir als Fünfter der Rückrunden-Tabelle jetzt“, sagte Heidel. Er habe „nullkommanull Angst“.
In Bielefeld, wo man von Beginn an auf Abstiegskampf eingestellt war, hat der neue Trainer Hoffnung geweckt. „Es war ein gutes Zeichen für uns, dass wir in der Bundesliga zurückkommen können und einen Punkt nach Rückstand geholt haben. Wir müssen in der Bundesliga für jeden Punkt hart arbeiten und die richtige Einstellung an den Tag bringen“, sagte der seit gut einem Monat wirkende Arminia-Coach Frank Kramer. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen den SC Freiburg können die Ostwestfalen die direkten Abstiegsplätze definitiv verlassen.
Auch Hertha BSC steckt nach dem 1:1 im Derby gegen Unionweiterhin in der Abstiegszone fest. Allerdings hat der Tabellen-14. den Vorteil, in den restlichen sieben Partien viermal gegen Teams von den Plätzen 15 bis 18 antreten zu können. „Wir sehen das jetzt positiv und gehen positiv in die nächsten Spiele hinein“, sagte Kapitän Niklas Stark.
Das Restprogramm im Abstiegskampf
Hertha BSC (Platz 14, 25 Punkte, Tordifferenz -14): Mönchengladbach (H), Mainz (A), Freiburg (H), Schalke (A), Bielefeld (H), Köln (H), Hoffenheim (A)
Mainz 05 (Platz 15, 25 Punkte, Tordifferenz -15): Köln (A), Hertha (H), Bremen (A), München (H), Frankfurt (A), Dortmund (H), Wolfsburg (A)
1. FC Köln (Platz 16, 23 Punkte, Tordifferenz -22): Mainz (H), Leverkusen (A), Leipzig (H), Augsburg (A), Freiburg (H), Hertha (A), Schalke (H)
Arminia Bielefeld (Platz 17, 23 Punkte, Tordifferenz -25): Freiburg (H), Augsburg (A), Schalke (H), Mönchengladbach (A), Hertha (A), Hoffenheim (H), Stuttgart (A)
Startseite