Bin ich depressiv? Ursachen & Symptome der psychischen Krankheit
Die Depression ist eine weitverbreitete Krankheit, die oftmals erst spät bemerkt wird. Das liegt insbesondere an der Vielfältigkeit der Symptome. Zudem wissen viele Betroffene die Anzeichen einer Depression nicht richtig zu deuten und leben auf diese Weise viele Jahre mit der Krankheit, ohne eine Therapie in Anspruch zu nehmen und die Depression zu überwinden. Sofern Sie denken, dass auch Sie von einer Depression betroffen sein könnten, sollten Sie zunächst wissen, auf welche Anzeichen Sie achten müssen. Wir erklären in diesem Artikel, welche Symptome eine Depression hervorrufen kann, welche Ursachen möglicherweise dahinter stecken und was man gegen die psychische Krankheit tun kann.
Die Hauptsymptome einer Depression
Als psychische Krankheit äußert sich eine Depression in bestimmten Symptomen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen können. Manche empfinden andere Symptome als Mitbetroffene, bei dem einen sind sie besonders stark ausgeprägt, bei dem anderen weniger stark. Im Grunde zeigt sich eine Depression jedoch in den meisten Fällen an einer tiefen Niedergeschlagenheit, die lange anhält. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein normales Stimmungstief, was jeder Mensch ab und zu mal haben kann, sondern eine Herabgestimmtheit, die nicht einfach so vergeht. Zeigt ein Mensch bei einer Depression Symptome wie Traurigkeit, innere Leere, schnelle Ermüdung sowie einen Interessenverlust, so sollten diese auf jeden Fall ernst genommen und nicht als „Phase“ von den Angehörigen und Bekannten abgetan werden. Betroffene empfinden in der Regel eine gedrückte Stimmung und lassen sich nicht aufheitern. Die sogenannten Hauptsymptome einer Depression wie eine depressive Stimmung, schnelle Ermüdung nach kleinen Anstrengungen und Freudlosigkeit können jedoch auch von Zusatzsymptomen begleitet werden, auf die wir im nächsten Abschnitt näher eingehen.
Nebensymptome bei einer Depression
Sätze wie „Stell dich mal nicht so an“, „Ruhe dich einfach mal aus“ oder „Du bist immer so schlecht gelaunt“ hören Menschen, die an einer Depression leiden, sehr oft. Häufig kommen diese Aussagen von Angehörigen oder Freunden, die die Anzeichen missverstehen und denken, dass es alles nicht so schlimm ist. Den Betroffenen helfen solche Tipps jedoch meist wenig und es kann sogar sein, dass sie sich dadurch noch weiter von ihren sozialen Kontakten distanzieren, sich komplett zurückziehen. Neben den oben genannten Hauptsymptomen können bei einer bestehenden Depression auch diverse Zusatzsymptome auftreten, die man meist nicht direkt mit einer Depression in Verbindung bringt. Dazu zählen ein vermindertes Selbstwertgefühl, Konzentrationsprobleme, geringer Appetit, Schuldgefühle, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Selbstmordgedanken sowie ein pessimistischer Blick in die eigene Zukunft. Stellt man solche Symptome bei sich fest und sie verschwinden nicht nach circa zwei Wochen wieder, kann es sich um eine Depression handeln und man sollte sich Hilfe holen.
Welche Ursachen kann die psychische Krankheit haben?
Es gibt zahlreiche Ursachen, die eine Depression auslösen können. Neben erblichen Faktoren sind jedoch nicht selten bestimmte Lebensereignisse der Grund für die psychische Erkrankung. Belastende Lebensumstände sowie körperliche Einflüsse werden als Ursachen in Betracht gezogen. Hierbei sollte man jedoch nicht außer Acht lassen, dass die verschiedenen Faktoren in einer Wechselwirkung zueinanderstehen und sich gegenseitig mehr oder weniger verstärken können. Weitverbreitete Auslöser sind zum Beispiel der Tod einer geliebten Person, eine Trennung oder Scheidung, ein traumatisches Erlebnis oder auch die Geburt eines Kindes. Um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, ob Sie an einer Depression leiden, kann ein Selbsttest Depression diagnostizieren. Der Test kann zu einer ersten Einschätzung hilfreich sein, ersetzt jedoch nicht die Diagnose eines Arztes. Traumatische Ereignisse in der Kindheit können ebenso zu einer Depression führen wie chronische Überforderung im späteren Leben. Auch ein eigentlich positives Ereignis wie die Geburt des eigenen Kindes kann zur Entstehung einer sogenannten Wochenbettdepression führen. Experten gehen davon aus, dass bei Menschen mit einer Depression das Gleichgewicht bestimmter Hirnbotenstoffe gestört ist. In den meisten Fällen führen wahrscheinlich mehrere Ursachen dazu, dass sich eine Depression entwickelt.
Depression im Zusammenhang mit anderen Krankheiten
Die Symptome einer Depression können auch im Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden stehen. Dazu gehören insbesondere ein Schlaganfall, Herzinfarkt, eine Krebserkrankung, Diabetes oder auch die Wechseljahre mit hormonellen Veränderungen im Körper. Meist verschwimmen die Symptome der Depression mit den körperlichen Beschwerden, weshalb man oftmals nicht klar sagen kann, ob die Depression als Reaktion auf die vorliegende Krankheit entstanden ist oder sich auf den Körper auswirkt. Ebenso kann ein saisonaler Lichtmangel wie zum Beispiel im Winter zu einer Depression führen. Doch auch der individuelle Lebensstil spielt eine nicht unbedeutende Rolle, da man herausgefunden hat, dass ein übermäßiger und zu häufiger Alkoholkonsum zur Entstehung einer Depression führen kann.
Wie erfolgt die Diagnose?
Eine Depression ist eine Krankheit wie jede andere, für die sich niemand schämen muss. Haben Sie aufgrund eines Selbsttests, eigener Erkenntnis oder den Hinweisen von Ihrer Familie feststellen müssen, dass Sie wahrscheinlich an einer Depression leiden, sollte eine fachkundige Diagnose als Bestätigung erfolgen, damit die Krankheit therapiert werden kann. Am besten konsultieren Sie in diesem Fall zunächst Ihren Hausarzt, der Sie dann bei Bedarf an einen Spezialisten wie einen Nervenarzt oder Psychiater verweisen kann. Es ist im ersten Schritt wichtig, dass man Ursachen wie die Nebenwirkungen der Einnahme von bestimmten Medikamenten oder andere Krankheiten ausschließen kann. Bei der Diagnose führt in der Regel ein Facharzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, in welchem nicht nur über die aktuellen Beschwerden gesprochen wird, sondern auch über die Lebensumstände und die medizinische Vorgeschichte. Auf diese Weise kann der Mediziner einschätzen, ob es sich wirklich um eine Depression und nicht um eine Angststörung oder anderweitige psychische Erkrankung handelt.
Diagnose Depression: Was ist der nächste Schritt?
Hat sich die Vermutung bestätigt und der Arzt eine Depression diagnostiziert, geht es an eine mögliche Therapie. Das Ziel der Therapie ist es, die Beschwerden so schnell wie möglich in den Griff zu kriegen und das Risiko für Rückfälle auf ein Minimum zu reduzieren. In der Regel kommen psychotherapeutische Verfahren oder Medikamente wie Antidepressiva zum Einsatz, aber es kann auch ein Ansatz sein, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen oder den stationären Aufenthalt in einer Klinik als Therapieunterstützung in Erwägung zu ziehen. Hierbei wird natürlich immer auf die Schwere der Erkrankung und die individuelle Situation des Patienten geachtet. Bei Selbsttötungsgedanken ist in jedem Fall schnelle Hilfe gefragt. Wenden Sie sich in einer kritischen Situation an den Notruf oder die ärztliche Bereitschaftszentrale, sofern Sie Ihren behandelnden Arzt nicht erreichen können. Auch die Telefonseelsorge steht in solchen Fällen rund um die Uhr zur Verfügung.
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