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Sonderveröffentlichung

Reinigung von Wasser mit einer Umkehrosmoseanlage

Die Qualität des Leistungswassers ist in Deutschland laut Daten des Umweltbundesamts (UBA) sehr hoch. Viele Forschungseinrichtungen, Labore, Krankenhäuser und Industriebranche benötigen aber Wasser mit einer noch höheren Reinheit. Hergestellt wird dieses hochreine Wasser oft mithilfe der Umkehrosmose, einem physikalischen Verfahren der Membrantechnik, das auch als Reversosmose bezeichnet wird.

Foto: Colourbox.de

Wieso werden Umkehrosmoseanlagen benötigt?

Obwohl die Wasserversorgungsbetriebe in Deutschland das Trinkwasser mit hohem Aufwand aufbereiten, enthält dieses noch Rückstände wie Kalk, Bakterien, Nitrate und Pestizide. Diese Stoffe und Mikroorganismen können auch unterhalb der zugelassenen Grenzwerte bei empfindlichen Anlagen zu Schäden führen. Sie müssen deshalb in vielen Bereichen vor der Nutzung des Trinkwassers vollständig entfernt werden.

Dank der geringen Porengröße einer Umkehrosmoseanlage, die mehr als 1000-mal kleiner als Viren und Bakterien sind, können auch kleinste Partikel aus dem Trinkwasser gefiltert werden. Dabei entsteht hochreines Wasser, mit dem auch fragile Systeme wirtschaftlich und sauber arbeiten können.

Wie funktioniert eine Umkehrosmoseanlage?

Eine Umkehrosmoseanlage basiert auf einem physikalischen Prozess, bei dem die Wasseraufbereitung durch die Aufspaltung der Wasser- und Schmutzpartikel erfolgt. Dabei entsteht hochreines Osmosewasser und Abwasser, das die unerwünschten Partikel enthält.

Dies ist möglich durch die Umkehrung des osmotischen Verlangens nach Konzentrationsausgleich, der in Flüssigkeiten normalerweise dazu führt, dass sich Moleküle gleichmäßig verteilen und somit eine stabile Konzentration beibehalten. In einer Reversosmoseanlage wird das osmotischen Verlangen in die gegengesetzte Richtung übertroffen und dadurch umgekehrt. Man kann dadurch die einzelnen Moleküle im Wasser trennen und eine sehr feine Reinigung durchführen. Im Vergleich zu herkömmlichen Feinfiltern mit einem einfachen Siebverfahren ist der Wirkungsgrad einer Osmoseanlage durch diesen Prozess deutlich besser.

Einsatzgebiete von Reversosmoseanlagen

Umkehrosmoseanlagen werden in Bereichen verwendet, in denen besonders reines Wasser ohne Fremdpartikel benötigt wird, darunter zum Beispiel:

Osmosewasser bei Kühlanlagen

In Deutschland regeln die VDI 3803 und VDI 2047 die Aufbereitung von Kühlwasser für Kühltürme in der Industrie und in Laboren sowie Krankenhäusern. Durch den Einsatz von Osmosewasser wird verhindert, dass die Umwelt durch austretende Keime und Bakterien belastet wird. Als es noch keine Verpflichtung zum Einsatz von hochreinem Wasser aus Osmoseanlagen gab, kam es im Umfeld solcher Kühlanlagen vermehrt zu Erkrankungen und Todesfällen, die von Bakterien und Viren im verdampften Wasser verursacht wurden.

Umkehrosmoseanlagen in Krankenhäusern

In Krankenhäusern wird hochreines Wasser ohne Krankheitserreger für die Versorgung von kranken und immungeschwächten Patienten benötigt. Auch zur Sterilisation von Operationsbestecken muss laut DIN EN 285 Osmosewasser verwendet werden. Es ist hierbei essenziell, dass das Wasser keine Viren und Bakterien, aber auch kein Salz enthält. Die Leitfähigkeit des entsalzten Osmosewassers darf bei maximal 5 µS/cm liegen. Noch reineres Wasser mit einer Leitfähigkeit von unter 1 µS/cm wird in Kliniken durch den kombinierten Einsatz einer Reversosmoseanlage und einer Elektro-Deionisierung (EDI) oder Mischbettpatrone erzeugt.

Reversosmoseanlagen in Laboren

Osmoseanlagen kommen zudem in den meisten Laboren zum Einsatz. Je nach benötigter Wasserreinheit werden hier spezielle Anlagen verwendet. Die Qualität des Osmosewassers wird in drei Typen unterteilt.

·       Reinstwasser für wasserkritische Anwendungen mit einer Leitfähigkeit von 0,055 µS/cm.

·       Laborwasser (DI-Wasser) ist deionisiert. Es besitzt eine Leitfähigkeit von unter 0,2 µS/cm und enthält kaum organische Verunreinigung.

·       Umkehrosmosewasser (RO-Wasser) besitzt eine Leitfähigkeit von unter 5 µS/cm. Salze, Silikate und Schwebstoffe kommen nur in geringer Konzentration vor.

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