16. Böckstiegellauf: Patrick Böhme und Anika Fels gewinnen über 18 Kilometer
Neue Gesichter an der Spitze
Werther (WB). Sonnenschein beim Start und für die schnellsten 18-km-Läufer auch im Ziel, am Ende aber noch mal ein kräftiger Guss für die knapp Zwei-Stunden-Läufer: So abwechslungsreich wie die Streckenführung beim Böckstiegellauf war auch das Wetter für die insgesamt 1272 Finisher der 16. Auflage. Und an der Spitze des Hauptlaufs sorgten neue Gesichter für Abwechslung: Patrick Böhme vom TSVE Bielefeld und Anika Fels, Psychologie-Studentin an der Uni Bielefeld von der LG Coesfeld, trugen sich erstmals in die Siegerliste ein.
In Abwesenheit von Vorjahressieger Elias Sansar nutzte sein Klubkamerad Marco Rehmeier die kürzere 10-km-Strecke, um die LG Lage Detmold Bad Salzuflen auf dem Siegerpodest zu vertreten, und verwies in guten 34:14 Min. den Steinhagener Tobias Eßbach (SV Brackwede/35:27) auf Platz zwei. In der 10-km-Frauenwertung gab es einen Doppelsieg für den LC Solbad Ravensberg: Steffi Limberg setzte sich vor ihrer Klubkameradin Victoria Willcox-Heidner durch, die nach längerer Wettkampfpause einen Altersklassensieg landete. Nina Haase (SV Brackwede) aus Steinhagen komplettierte beim »Zehner« das Altkreis-Trio auf dem Siegerpodest.
Boehmes perfekter Test
Patrick Boehme vor Nils Pöhlker – exakt in der gleichen Reihenfolge wie drei Wochen zuvor beim Run&Roll Day auf dem Bielefelder Ostwestfalen-Damm dominierte ein Duo vom Hermannslauf-Ausrichter TSVE die 18 km. Boehme, der erst seit Jahresbeginn vereinsgebunden läuft, drängt immer mehr in den Vordergrund, gewann vor einigen Wochen auch den Gütersloher Firmenlauf und startete zum ersten Mal beim »Böckstiegel«: »Für mich passt das super in meine Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon Ende Oktober. Da will ich versuchen, meine Marathon-Bestzeit von 2:33 Stunden zu unterbieten.« Der 31-Jährige aus Hillegossen, der als Disponent in einem großen Autocenter arbeitet, präsentierte sich in Topform und lief mit 1:02:29 Std. nur zwölf Sekunden langsamer als der Vorjahressieger: Elias Sansar fehlte wegen seines dicht gedrängten Marathon-Programms (drei Starts in anderthalb Monaten) diesmal.
Von der Uni in den Teuto
Auch die schnellste Frau lief erstmals zwischen Peter auf’m Berge und Werther und hat sich nicht nur wegen ihres überlegenen Sieges in die Strecke verliebt. Anika Fels (LG Coesfeld), sie seit einem Jahr in Bielefeld wohnt und studiert, mag ohnehin Trailläufe am liebsten und schwärmte: »Das ist ein superschöner Lauf, auch die zweite Hälfte auf Asphalt fand ich sehr abwechslungsreich. Nicht nur die Zuschauer haben mich angefeuert, sondern auch viele 10-km-Läufer, die ich überholt habe.«
Zinglers mutiger Start
Die 23-Jährige, im Frühjahr Vierte beim Hermannslauf und dieses Jahr mit 37:00 Min. im 10-km-Straßenlauf notiert, war mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dabei. Das gilt auch für Benjamin Zingler, der über 18 km als schnellster Läufer aus dem Altkreis auf Platz sieben vorstieß. Der Zieleinlauf auf dem Venghauss–platz liegt nur einen Steinwurf von seiner Arbeitsstelle bei der Volksbank entfernt. Den Weg vom Wohnort in der Nähe der Bielefelder Alm nutzt er oft als Trainingsstrecke und spielt sein läuferisches Talent immer besser aus: »Die Vorbereitung auf meinen ersten Marathon in Münster hat sich auch heute ausgezahlt. Das lief richtig rund«, berichtete der 34-Jährige, der von der Familie im Ziel begrüßt wurde. Die 42,2 km am 8. September in Münster lief der ehemalige Fußballer des TSV Amshausen in sehr guten 3:07 Std. Samstag ging er auf den ersten viereinhalb Kilometern sogar die schnelle Fahrt des Spitzenduos mit, eher er danach sein eigenes Tempo fand und in 1:10:09 Std. knapp vor dem schnellsten Wertheraner Raoul Kempmann (Sieger der M50 in 1:10:22) einlief.
Unberechenbares Wetter
Mehr als 80 Helfer aus den Reihen des LC Solbad Ravensberg, diverser Organisationen und Schulen haben zum Gelingen des Laufs beigetragen. Dass die Teilnehmerzahl mit insgesamt 1272 im Ziel gegenüber dem Spitzenwert von gut 1400 im Vorjahr etwas zurückging, führt Organisationschef Robert Becker nicht zuletzt auf das wechselhafte Wetter zurück: »Das hat uns sicher etliche Nachmeldungen am Wettkampftag gekostet. Auch einige Teilnehmer der Trailcup-Serie haben sich deshalb vielleicht gegen einen Start entschieden.« Trotzdem bleibt der Böckstiegellauf mit 719 Finishern im Hauptlauf, 370 über 10 km, 33 Walkern und 150 Schülern ein Renner auf hohem Niveau.
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