Nackenschlag: SC Verl muss Julian Schmidt ersetzen, Schmik ist fraglich
Leitwolf fehlt gegen böse Löwen
Verl (WB). Davon, dass sich die Bergischen Löwen vom Wuppertaler SV in der Fußball-Regionalliga West zuletzt gegen Lippstadt (1:2) und Essen (1:5) eher wie zahme Kätzchen präsentiert haben, lässt sich Guerino Capretti nicht täuschen. Der Trainer geht sogar davon aus, dass sich das Heimspiel seines SC Verl am Samstag (14 Uhr) dadurch zusätzlich erschwert.
»Wir sind jedenfalls gewarnt. Sie werden mit Wut und Enttäuschung anreisen und die Niederlagen wiedergutmachen wollen. Das macht sie noch gefährlicher«, schätzt der 36-Jährige die Gemütslage beim Gegner vom Stadion am Zoo ein. Für ihn ist der WSV ein Geheimfavorit, da er »mit Gino Windmüller, Gaetano Manno oder Christopher Kramer Spieler hat, die den Unterschied ausmachen«. Das Last-Minute-1:2 vom vergangenen Wochenende gegen Lippstadt könne sie jedoch verunsichert haben, so Capretti.
Guerino Capretti
In der Tat: Beim hoch gehandelten Klub aus der Schwebebahnstadt herrscht nach zwei Pleiten in Serie Ernüchterung. Sportvorstand Manuel Bölstler erklärte in der Wuppertaler Rundschau: »Wir müssen jetzt unbedingt Punkte holen, ob schön oder nicht. Und es ist auch egal, ob der Gegner Essen, Verl oder ein Aufsteiger ist.«
Steifer Nacken – Einsatz von Abwehrboss Schmidt macht keinen Sinn
Auf Seiten des SC Verl, der nach dem 0:0 von Rödinghausen am 3. Spieltag weiter ungeschlagen ist, kommt es derweil zu einem womöglich schwer wiegenden Ausfall. Abwehrchef und Kapitän Julian Schmidt hat aus einem Zweikampf am vergangenen Freitag eine Verletzung davongetragen. »Er hat einen Schlag bekommen, sein Nacken ist steif. Ein Einsatz macht keinen Sinn«, erklärt Coach Capretti, der zudem auf Nico Hecker (Aufbau) und möglicherweise Sergej Schmik (Knöchelprellung) verzichten muss.
»Hintere Reihe« drängt in die Startelf
Ungeachtet der drei fehlenden Akteure sieht Capretti die Seinen nach einer ordentlichen Trainingswoche gerüstet: »Auch die hintere Reihe macht ordentlich Druck«, räumt der Trainer zuletzt eher über die Bank gekommenen Spielern wie Daniel Mikic, Matthias Haeder und Jan Lukas Liehr Startelf-Chancen ein.
Trainer wünscht sich frühes Erfolgserlebnis
Einer, der in allen bisherigen drei Saisonpartien durchgespielt hat, ist der vom SC Paderborn ausgeliehene Ron Schallenberg. Seinen Trainer hat der 19-jährige Mittelfeldmann überzeugt: »Er hat sich super integriert, arbeitet viel und ist für sein Alter enorm weit. Wir bauen auf ihn«, lobt Capretti. Ihm schwebt ein Ideal für Samstag vor: »Ein frühes Erfolgserlebnis für uns würde die Wuppertaler Verunsicherung vielleicht zu unseren Gunsten steigern.«
So könnte der SC Verl spielen: Brüseke - Mikic, Schröder, Stöckner - Kurzen, Liehr (Müller), Haeder (Maier), Schallenberg, Sansar - Langemann, Stojanovic.
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