Leah Blome (15) vom Delbrücker SC hütet gegen Dänemark erstmals das Tor des deutschen U16-Nationalteams
Auf den Spuren von Manuel Neuer
Delbrück
„Immer weiter entwickeln.“ Das war das Ziel Leah Blomes, als sie vor etwa einem Jahr Teil des Fußball-Mädcheninternats des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in Kaiserau wurde. Der nächste Schritt ist dem Torwarttalent des Delbrücker SC nun gelungen: Die 15-Jährige hat kürzlich ihr erstes Länderspiel für das U16-Mädchen-Nationalteam des DFB absolviert. Gegner war die U16-Auswahl Dänemarks.
Dafür reiste der DFB-Tross am 6. November über Hamburg ins dänische Sønderborg. Nach drei Tagen Training stand an einem Dienstag das erste von zwei Duellen gegen die dänischen Nachwuchskickerinnen im Stadion der Stadt Haderslev an. Dass Leah Blome bei dieser Reise dabei sein würde, erfuhr sie Ende Oktober. Seit Sommer hatte sie an mehreren Sichtungs- und Kaderlehrgängen des DFB teilgenommen und sich dort für das Länderspiel empfohlen. „Das macht mich stolz. Auch, dass ich dann direkt spielen durfte, ist super“, freut sich Leah Blome, die im ersten Match zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. „Ich war anfangs nervös, aber das ist schnell dem Spaß gewichen. Es war eine coole Atmosphäre. Flutlicht, ein bisschen Regen, das Stadion, meine Eltern waren auch da. Irgendwann habe ich nicht mehr darüber nachgedacht, dass ich für die deutsche U16 spiele, und die Zeit einfach nur genossen“, so Blome.
Als die Bad Wünnenbergerin für die zweiten 45 Minuten eingewechselt wurde, stand es aus deutscher Sicht 0:1. Am Ende hielt Leah für sich die Null und Deutschland konnte dank eines Tores in der Nachspielzeit auch noch mit 2:1 gewinnen. „Natürlich gibt es immer Dinge, die man verbessern kann. Die Trainer waren zufrieden. Ich will mich nicht beklagen“, lacht die Torhüterin.
Imponiert haben ihr während der Tage in Dänemark die strukturierten Abläufe: „Alles ist auf die Spiele ausgerichtet. Ich kann viel für mich mitnehmen.“ Da drei Keeperinnen im Kader standen, kam Leah Blome im zweiten Spiel nicht mehr zum Einsatz und fieberte von der Tribüne aus mit. Wieder gewann die DFB-Elf mit 2:1. „Es hat mit dem Team sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns alle richtig gut verstanden und uns unterstützt“, sagt sie.
Im Fußballinternat in Kaiserau
Am 12. November folgte die Rückkehr, kurze Zeit später stand sie schon wieder in einem Testspiel der U16 des Delbrücker SC zwischen den Pfosten. Für diese Mannschaft spielt sie an den Wochenenden, während sie unter der Woche im Fußballinternat in Kaiserau lebt und dort zur Schule geht. Wohlgemerkt, es ist von der U16 der Jungs die Rede. „Ich möchte, so lange es für mich erlaubt ist, bei den Jungs spielen. Das Niveau im Jungenfußball ist höher als in reinen Mädchenteams, was für meine Entwicklung gut ist. Das sieht auch der Verband so. Die meisten U16-Auswahlmädchen versuchen so lange wie möglich mit Jungs zu spielen“, hat Leah Blome aktuell keine Ambitionen, etwas daran zu ändern. „Ich fühle mich in Delbrück und in dem Team total wohl. Einige Jungs haben kurz nachgefragt, aber das war dann keine große Sache mehr. Ich trage das jetzt auch nicht vor mir her oder hebe ab. Die Erfahrung war super, und die kann mir auch keiner nehmen.“
Noch keinen Termin fürs nächste Länderspiel
Einen Freifahrtschein für weitere Länderspiele hat die 15-Jährige durch das Premierenspiel im Deutschland-Trikot nicht. Im Dezember wird es einen neuen Kaderlehrgang geben, im nächsten Jahr weitere Sichtungs- und Kaderlehrgänge, ehe die Auswahl für das noch nicht feststehende nächste Länderspiel benannte wird. „Ich muss jetzt weitermachen, den Kasten sauber halten und trainieren. Dann wäre es ein Traum, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein“, hofft Leah Blome auf den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung.
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