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Bundesliga-Aufsteiger TuS N-Lübbecke startet gegen Bergischen HC in die Saison

Comeback auf der großen Bühne

Lübbecke

Auf diesen Moment haben die Handballer des TuS N-Lübbecke sieben Wochen hingearbeitet: Mit dem Heimspiel gegen den Bergischen HC kehrt der Aufsteiger am Donnerstagabend (9. September) nach anstrengender Vorbereitung auf die Bundesliga-Bühne zurück (19.05 Uhr).

Von Alexander Grohmann

Auf los geht‘s los: Lutz Heiny steigt mit dem TuS N-Lübbecke am heutigen Abend gegen den Bergischen HC in die Bundesliga-Saison ein. Die Vorfreude bei Spielern und Verantwortlichen ist groß. Foto: Oliver Krato

Zurück im Rampenlicht der Liqui Moli HBL: Das lässt auch einen so erfahrenen Trainer wie Emir Kurtagic nicht kalt. „Ich verspüre sogar eine leichte Nervosität, muss ich sagen. Es ist ein Spiel, auf das wir uns alle extrem freuen. Ab sofort können wir uns auf der großen Plattform beweisen“, sagt der 41-Jährige, der mit seinem Team zum Auftakt am liebsten gleich punkten will.

Den Rollenwechsel vom dominant auftretenden Aufsteiger zum krassen Außenseiter unterschätzt der Coach in der neuen Spielzeit nicht. „Unsere Ausgangslage ist komplett anders als in den letzten zwölf bis 24 Monaten“, gibt Kurtagic zu bedenken. Das Duell gegen den BHC, Tabellenzwölfter der Vorsaison, wird den Lübbeckern heute eine erste Kostprobe von der dünnen Luft in Liga eins geben. „Sie sind etabliert, verfügen über ein gutes Konstrukt und eine klare Spielweise“, sagt Kurtagic über den Gegner.

Dass die „Buchmachern“ den TuS dagegen zu den heißen Abstiegskandidaten zählen, interessiert Kurtagic überhaupt nicht. Wichtig sei, in jedem Spiel ans Limit zu gehen. „Man weiß nie, wo sich eventuell Gelegenheiten eröffnen. In jeder Liga gibt es in jedem Jahr überraschende Ergebnisse.“ Diese Chancen müssen genutzt werden.

Blitz-Start: Neuzugang Mrakovcic soll schon eine Rolle spielen

Personell sieht es gut aus beim TuS: Bis auf den Langzeitverletzten Tom Wolf hat Kurtagic heute das komplette Aufgebot zur Verfügung. Diesem gehört seit kurzem mit Luka Mrakovcic ein neuer Spielmacher an. Der Wolf-Ersatz, dessen Wechsel von RK Zagreb an den Wiehen in der vergangenen Woche perfekt gemacht worden war, nutzte die wenigen Trainingseinheiten, um sich auf die Teamkollegen einzustimmen.

„Natürlich würde man sich wünschen, drei oder vier Einheiten mehr zu haben. Wir müssen die Sache aber annehmen, wie sie ist. Luka ist ein intelligenter, junger Mann, der sich schnell integrieren wird“, sagt Kurtagic über den 26-Jährigen, der zum Bundesliga-Start schon heute Abend neben Benas Petreikis auf der Spielmacher-Position gefordert sein wird.

Emir Kurtagic

Auch wenn die Vorbereitung Höhen und Tiefen beinhaltete, kann Kurtagic letztlich eine positive Bilanz ziehen. „Wir hatten nach der kurzen Pause eher mental als körperlich ein paar Problemchen. Ich glaube aber, wir sind jetzt bereit. Gerade in den letzten zehn Tagen war ich sehr zufrieden mit dem Niveau, das die Jungs im Training präsentiert haben“, lobt der Trainer die Entwicklung.

Es wartet ein emotionaler Handball-Abend: Mit den Heim-Fans im Rücken, die für die so lange vermisste Atmosphäre sorgen wollen, müssen die Gastgeber heute von der ersten Minute an Vollgas geben. Grund: das Tempospiel der Löwen, die dafür bekannt sind, blitzschnell umzuschalten. Neben einem starken Torwart-Gespann verfügt der BHC mit den Schweden Linus Arnesson (Rückraum) und Max Darj (Kreis) über eine gefürchtete Achse im Angriff.

Löwen-Trainer auf Schmusekätzchen-Kurs

Löwen-Coach Sebastian Hinze fährt vor dem ersten Saisonspiel nicht die Krallen aus, sondern ist auf Schmusekätzchen-Kurs: „Wenn man es sich aussuchen dürfte, würden wir lieber zu einem späteren Zeitpunkt in Lübbecke antreten“, sagt Hinze demütig und warnt vor der Aufgabe beim Außenseiter: „Mit einer gewissen Aufstiegseuphorie müssen wir rechnen.“

Fraglich ist, ob die Merkur Arena tatsächlich zum Hexenkessel wird. Am Montag waren erst 500 der 1600 Tickets abgesetzt. Ein Grund dürfte sein, dass der Besuch in der Halle weiter nur mit 3G-Nachweis und Maske möglich ist (siehe Kasten rechts). Gut möglich, dass die Nachfrage steigt, je näher der Anpfiff rückt. Es ist schließlich die Chance, den ersten Bundesliga-Auftritt des TuS N-Lübbecke nach 1194-tägiger Abwesenheit zu bestaunen. Kurtagic grinsend: „Am Donnerstag geht bei uns die Sonne auf!“

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