Judo: Höxteranerin Pauline Starke beim Grand Slam Turnier in Tel Aviv
Endlich wieder auf der Wettkampf-Matte
Höxter/Tel Aviv
Sie hat seit einem Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten – und steht an diesem Donnerstag beim Grand Slam Turnier in Tel Aviv auf der Judo-Matte: Die Höxteranerin Pauline Starke möchte sich in Israel im internationalen Feld von ihrer besten Seite zeigen.
„Es ist allerdings sehr schwer, eine konkrete Erwartungshaltung zu formulieren“, sagt die 23-Jährige. „Ich weiß nicht genau, wo ich stehe. Wie gut konnten die anderen trainieren und wie gut habe ich trainieren können“, ist das Turnier für die U21-Europameisterin von 2016 eine echte Standortbestimmung.
Dass sie überhaupt in der Shlomo Arena in Tel Aviv an den Start gehen kann, ist in diesen Zeiten nicht selbstverständlich. „Ich habe zwischenzeitlich schon nicht mehr daran geglaubt. Der Flughafen von Tel Aviv ist seit Ende Januar geschlossen“, berichtet die Höxteranerin. Die Internationale Judo Federation (IJF) habe sich um einen Charterflug von Istanbul aus gekümmert. „An Bord waren ausschließlich Judokas. Das war schon sehr ungewöhnlich“, so Starke.
Innerhalb der letzten fünf Tage vor dem Abflug musste jeder Sportler zwei negative Corona-Tests (PCR) nachweisen. „Mit der Ankunft fand erneut für jeden ein PCR-Test statt und dann ging es erstmal in Quarantäne“, berichtet Pauline Starke. Das Essen sei in dieser Zeit ins Hotelzimmer gebracht worden. Nach dem negativen Test-Ergebnis erhielten die Sportler ein grünes Bändchen um das Handgelenk. „Damit dürfen wir das Zimmer verlassen, allerdings nicht das Hotel. Aber glücklicherweise haben wir Meerblick und Balkon“, berichtet die Höxteranerin über die ungewohnten Umstände ihres ersten internationalen Starts seit einem Jahr.
Das Turnier geht komplett ohne Zuschauer über die Bühne. 437 Teilnehmer, darunter 23 Deutsche, aus 63 Nationen sind in Israel dabei. Pauline Starke ist an diesem Donnerstag in der Klasse bis 57 Kilogramm gefordert. Sie ist aktuell die Nummer 51 der Weltrangliste. Oberstes Ziel in diesem Jahr ist die Nominierung für die Europameisterschaften in Portugal. „Auf diesem Weg möchte ich in Tel Aviv schon mal einen guten Schritt gehen“, blickt Starke voraus.
Bei den Europameisterschaften 2019 in Minsk hatte sie die Bronzemedaille gewonnen und damit das einzige Edelmetall der deutschen Judokas erkämpft. Dabei war Pauline Starke erst zwei Tage vor der EM vom Bundestrainer nachnominiert worden. Zwei Wochen später unterstrich sie ihre starke Form mit einem siebten Platz bei der Universiade in Neapel.
Die Höxteranerin lebt in Hannover und startet für das Judo-Team Hannover in der Bundesliga. Sie ist Mitglied der Sportförderkompanie der Bundeswehr und studiert zudem Biologie an den Universität in Hannover.
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