Tischtennis und Pokern: Höxteraner Maik Engwer in Las Vegas
Im Taxi zur WM
Höxter (WB). Zwei Weltmeisterschaften in elf Tagen: Der Höxteraner Maik Engwer hat in Las Vegas seine zwei großen Hobbys, Tischtennis und Pokern, auf besondere Weise vereint und fast zeitgleich an den Tischtennis- und den Poker-Weltmeisterschaften teilgenommen.
»Das war ein tolles Erlebnis«, schwärmt der 42-Jährige. Dabei wurde der Zeitplan an einem Tag etwas eng, »da habe ich mir ein Taxi genommen und bin von der Tischtennishalle direkt zum Pokern gefahren«, berichtet der Höxteraner.
Die Poker-WM, die »World Series of Poker«, wird jedes Jahr in Las Vegas ausgetragen. 2010 und 2013 war Maik Engwer schon dabei und nun zum dritten Mal am Start. »Ich habe den ersten Tag überstanden. Wir haben mehr als zehn Stunden gespielt. Das ist ein Riesen-Turnier mit mehr als 5000 Teilnehmern«, erzählt der Höxteraner, der die Reise nach Las Vegas mit seinem Vater Klaus-Dieter und seinem Schwager Marc Olias unternommen hat.
Landesliga-Intermezzo
»Die beiden waren auch beeindruckt. Sie waren auch mit der Tischtennishalle. Wir hatten aber auch noch Zeit für Sightseeing, waren zum Beispiel am Grand Canyon und haben uns am Abend auch die eine oder andere Show in Las Vegas angeschaut«, erzählt der Familienvater.
Heimischen Sportinteressierten dürfte er vor allem als Tischtennisspieler bekannt sein. Nach seinem Höxteraner Landesliga-Intermezzo in der Saison 2001/2002 spielt er nun wieder seit zwei Jahren beim TTV Höxter. Im Seniorenbereich gibt es im Tischtennis für Weltmeisterschaften keine Qualifikation. Anmelden genügt. »Als ich mitbekommt habe, dass die Senioren-WM in Las Vegas stattfindet, stand der Entschluss schnell fest, daran teilzunehmen«, erzählt Engwer, der sich auch ehrenamtlich im Verein engagiert.
Bis zu 200 Tische
Die 19. Senioren-Weltmeisterschaften fanden im riesigen Las Vegas Convention Center an bis zu 200 Tischen statt. »Da musste man schon den Überblick behalten. Allerdings war alles sehr gut organisiert. Man hat vor jedem Spiel eine SMS aufs Handy bekommen, wann und an welchem Tisch das Spiel ausgetragen wird«, berichtet der Höxteraner. Allerdings habe es in der Halle keine Duschen gegeben, so dass die Akteure eigens ins Hotel zurückfahren mussten.
Engwer hatte in seiner Gruppe den Polen Pawel Stopinski, der in Deutschland beim TTC Vernich in der 2. Liga gespielt hat, und den Tschechen Jiri Graf, den Vizeweltmeister im Doppel. Beide Partien gingen trotz guter Leistung verloren. »Gegen Juri habe ich sogar noch zwei Sätze gewonnen. Damit hätte ich gar nicht gerechnet«, so Engwer.
In die Trostrunde
Mit einem Sieg im Gruppenspiel gegen einen Norweger ging es für ihn der Trostrunde weiter, in der er zwei Siege feierte und so das Achtelfinale erreichte. »Dann bin ich 1:3 gegen einen Inder ausgeschieden. Den vierten Satz habe ich 12:14 verloren«, berichtet der Landesligaspieler, der mit seiner Leistung in Las Vegas trotzdem hoch zufrieden war. Im Doppel durfte der Bayern-Fan an der Seite des BVB-Anhängers Jens Ullmann aus Sachsen an den Tisch.
»Wir haben uns über die Internetseite des Veranstalters kennengelernt, hatten die gleiche Spielstärke und haben uns gut verstanden. Das hat Spaß gemacht.« Als Gruppenzweiter kam das Duo mit 2:1-Siegen in die Hauptrunde, unterlag hier aber einem Schweizer Doppel.
Die lockere Atmosphäre in der Halle hat dem Höxteraner besonders gefallen. »Es haben auch viele Stars wie Jörg Roßkopf, Chen Weixing oder Jörgen Persson mitgespielt. Mit Persson habe ich kurz gesprochen. Leider hat es mit einem gemeinsamen Foto nicht geklappt, weil ausgerechnet in dem Moment mein Akku leer war«, erzählt der Finanzbeamte.
Ohne Foto mit Persson, aber mit vielen positiven Erinnerungen und weiteren Plänen im Kopf machte sich Maik Engwer nach elf Tagen Las Vegas auf den Rückweg nach Höxter: »In zwei Jahren würde ich gerne wieder an der Poker-WM teilnehmen, vielleicht schon nächstes Jahr in Budapest an der Tischtennis-Senioren-EM.«
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