1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. Lokalsport
  4. >
  5. Höxter
  6. >
  7. „Wir versuchen es“

  8. >

Bezirksliga-Schlusslicht TSC Steinheim geht das Wunder „Klassenerhalt“ an

„Wir versuchen es“

Steinheim (WB). Fünf Punkte nach 17 Spielen – das ist die magere Ausbeute des Fußball-Bezirksligisten TSC Steinheim. Drei Monate dauerte es von Saisonbeginn an bis zum ersten und einzigen Sieg bei TuRa Elsen (2:1 am 10. November). Diesen erkämpfte das Schlusslicht vier Wochen nach der Trennung vom Erfolgstrainer der vorherigen Saison, Norbert Dölitzsch. Trotz eines 15-Punkte-Rückstandes auf den ersten Nichtabstiegsplatz gibt es Hoffnung.

Oliver Temme

Steinheims Alexander Rose ist vor Leon Wielert (links) und Sanel Covic vom FC Blau-Weiß Weser am Ball. Foto: Sylvia Rasche

Diese ist nicht unwesentlich mit dem neuen Coach verbunden. Rytis Narusevicius wurde nur vier Tage nach der Trennung von Dölitzsch im neuen Amt begrüßt. Mit deutlichen Ansprachen macht er seiner Elf klar, was er von ihr erwartet – und was nicht. Ein Beispiel: „Wir haben mindestens fünf Akteure auf dem Platz, die während des Spieles alles kommentieren. Wenn das nicht abgeschaltet wird, bekommen wir Probleme.“ Zudem sei die Rückwärtsbewegung „eine Katastrophe“.

Wirklich Zeit, um an den Defiziten zu arbeiten, hatte der 52-jährige gebürtige Litauer noch nicht. Von den acht möglichen Spielen seit seinem Amtsantritt verpasste er die Hälfte aufgrund eines vorher geplanten und den Vereinsverantwortlichen bekannten Urlaubs. Doch die TSC-Verantwortlichen um Vorsitzenden Okan Cetinkaya wollten den Ex-Trainer des TuS Erkeln und FC Nieheim (bis Sommer 2014) unbedingt, weil sie in ihm den richtigen Mann am richtigen Ort sehen. Die Zusammenarbeit ist bis zum Ende der aktuellen Saison vereinbart worden. Was danach kommt? „Wir haben ein Ziel. Wenn wir es erreichen, ist alles ganz einfach. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem und müssen gucken“, sagt der in Altenbeken wohnende Übungsleiter vielsagend. Okan Cetinkaya ergänzt: „Wir werden uns mit Rytis im Laufe der Rückrunde zusammensetzen und schauen, wo die Meinungen beider Seiten hingehen.“

Der Elan, mit dem die Verantwortlichen beim türkischen Verein zu Werke gehen, gefällt Narusevicius, der ein absoluter Anhänger von Uli Hoeneß ist. „Der Ex-Präsident des FC Bayern München ist ein Vorbild für alle Menschen, die sich mit Herzblut für ihren Verein engagieren.“ Dieses Feuer finde er beim TSC Steinheim auch vor. Auch wenn er es bei seinen Spielern bisweilen entfachen muss.  Stichpunkt Vorbereitung: „Ich habe an die Jungs appelliert, dass viel von unseren sechs Wochen Training ab dem 21. Januar abhängt“, berichtet Rytis Narusevicius und führt aus: „Ich laufe aber nicht hinterher und bitte jeden Spieler zum Training. Der TSC Steinheim ist schließlich ihr Verein. Wenn sie trotzdem so desas­trös absteigen wollen, brauchen sie nicht zum Training kommen. Dann brauchen sie aber auch keinen Trainer.“ Das sind Sätze, die wirken und die der Trainer auch seinen Spielern so mitgeteilt haben dürfte. Vielleicht nicht nach dem letzten Spiel des vergangenen Jahres, das mit 0:7 beim Spitzenteam DJK Mastbruch verloren ging. Denn zu diesem Zeitpunkt ging man in der Emmerstadt noch davon aus, am 15. Dezember ein letztes Spiel im Jahr 2019 gegen den Tabellennachbarn Spvg. Brakel II bestreiten zu dürfen.

Doch wie die beiden vorher angesetzten Heimspiele musste auch diese Partie (wie berichtet) wegen Glasscherben auf dem Steinheimer Kunstrasenplatz abgesagt werden. Folglich hat der TSC mit drei Nachholpartien, die noch nicht terminiert sind, so viele wie kein anderes Team der Staffel in der Hinterhand. Stand jetzt geht es am 1. März mit dem Kellerduell beim VfR Borgentreich weiter. Bis dahin wartet harte Arbeit auf die Narusevicius-Schützlinge. Ob es am Ende reicht, um die 15 Punkte Rückstand zum rettenden Ufer wettzumachen? „Ich verspreche gar nichts. Es wird sehr, sehr schwer. Wir versuchen es. Aber ich bin kein Zauberer“, sagt Trainer Rytis Narusevicius.

Startseite
ANZEIGE