Sieben-Kontinente-Sportserie: Marion Stute ist mit dem Mountainbike am Start
Die Turm-Sammlerin
Warburg
Auf geht´s zur nächsten Kilometerjagd: Wenn die Sieben-Kontinente-Sportserie 7CRun an diesem Samstag in die neunte Runde startet, sammelt Marion Stute allerdings nicht nur einfach Kilometer. Sie sammelt Türme.
Türme? „Ja, genau“, lacht die Erzieherin des Warburger Kindergartens Charvinstift. „Ich möchte auf meinen Fahrten mit dem Mountainbike gerne besondere Orte entdecken und habe im vergangenen Jahr angefangen, die Touren so zu planen, dass auf dem Weg Türme liegen“, berichtet die 47-Jährige, die in Kleinenberg lebt.
Bierbaums Nagel in der Egge bei Borlinghausen ist schon lange eines ihrer Lieblingsziele gewesen. Seit Mai 2020 kamen insgesamt 43 Türme in der Region dazu, unter anderem der Heinturm in Ossendorf, der Sackturm oder der Chattenturm in Warburg und viele andere mehr. „Der Sackturm und der Chattenturm haben den großen Vorteil, dass sie nicht auf einem Berg liegen. Meistens muss man erst ordentlich Höhenmeter bewältigen, bevor man einen Turm erreicht“, erzählt Marion Stute.
Doch dafür ist die mit ihrem Mountainbike bestens gerüstet. Gute 2500 Kilometer ist sie im vergangenen Jahr gefahren, davon knapp die Hälfte im 7CRun.
In den ersten vier Challenges gab es nur eine allgemeine Radklasse, seit dem Lauf für Australien ist die eigene Mountainbike-Wertung fest mit im Programm. „Ich bin die ersten Serien auch schon mit dem Mountainbike gefahren, aber da hat man gegen die Rennrad- oder Tourenradfahrer ja keine echte Chance. Im Wald macht man nicht so viele Kilometer“, berichtet Marion Stute. In den eigenen Mountainbike-Wertungen lag sie immer weit vorne. In der Challenge für die Antarktis hat sie sogar die Gesamtwertung gewonnen und in der Endabrechnung aller sieben Kontinent-Rennen Platz zwei belegt.
Dabei kommt es ihr nicht auf Schnelligkeit, sondern auf das Erlebnis in der Natur an. Das gilt übrigens nicht nur für die Radausfahrten, sondern auch für Läufe mit und ohne Hund Sazu. „Ich habe 2018 am Hochstiftcup teilgenommen und dabei die ersten drei Plätze in den Serien über fünf Kilometer, zehn Kilometer und 100 Kilometer belegt. Seitdem laufe ich nicht mehr auf Zeit“, steht für Marion Stute der Spaß an erster Stelle. „Beim Osterlauf habe ich unterwegs auch schon mal angehalten, um mit den vielen begeisterten Zuschauern an der Strecke kurz zu sprechen“, berichtet die 47-Jährige.
Nachdem sie mehr als 20 Jahre im Reitsport unterwegs und im RV St. Georg Diemeltal als Dressur- und Springreiterin aktiv war, hatte Marion Stute zunächst das Laufen für sich entdeckt. „Doch da fehlt mir inzwischen irgendwie die Motivation, wenn ich am Wochenende nicht zu Volksläufen fahren kann“, hat sie für sich erkannt.
Im vergangenen Corona-Jahr kamen immerhin zwei Läufe zusammen. Zuerst ein Kartbahnlauf in Dinslaken und später noch mal der Sechs-Stunden-Lauf von Werl. „Auf der Kartbahn war es richtig anstrengend, aber ein tolles Erlebnis“, erinnert sie sich an den letzten Wettkampf der Vor-Corona-Zeit im Januar 2020. Für den Sechs-Stunden-Lauf von Werl hat sie sogar im 7CRun in der USA-Serie das Rad stehen lassen und sich „laufend“ vorbereitet. „In Werl bin ich fünf Runden gelaufen, also insgesamt 37,5 Kilometer, drei Runden davon mit meinem Hund“, erzählt die Kleinenbergerin, die auch der Benefiz-Gedanke des Werler Laufes überzeugt hat.
Im Frühjahr könnte es einen neuen Ausflug zurück auf die Laufstrecke geben. „Ich hatte eigentlich geplant, den Sauerlandtrail zu laufen, muss aber erstmal abwarten, ob er überhaupt stattfindet.“
Ein anderer lieb gewonnener Termin ist im vergangenen Jahr ebenfalls ausgefallen: Das Reitsport und Show-Event des RV St. Georg Diemeltal in Germete. „Ich bin zwar nicht mehr im Verein, aber als Helferin trotzdem mindestens einen Tag im Einsatz“, berichtet die ehemalige Reiterin, die einige Jahre auch in Germete gelebt hat und während des Turniers viele Bekannte und ehemalige Vereinskollegen wiedertrifft.
An diesem Wochenende geht es raus in die Natur. Am Samstag steht die Senne, am Sonntag die Egge auf ihrem Programm. „In der Egge waren sogar nach den paar warmen Tagen noch einige Wege nicht gut befahrbar“, weiß Marion Stute, die aber auch schon mal Passagen im Schnee und natürlich vor allem im Schlamm fährt. Das gehört für Mountainbiker einfach dazu – auch auf dem Weg zu neuen Türmen. „Man glaubt gar nicht, wie viele Türme es im Umkreis von 100 Kilometern bei uns gibt. Ich habe noch eine lange Liste“, lacht die 47-Jährige und sammelt ganz nebenbei jede Menge Kilometer und Höhenmeter für den 7CRun.
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