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Meine Corona-Pause: Florian Greger, Vorstandssprecher des FC Siddessen, setzt mit dem Führungsteam weiter auf den Ausbau des Breitensports

„Wir feiern nächstes Jahr 100 plus eins“

Siddessen

Der FC Siddessen geht online. Anfang März wollen Vorstandsmitglieder des Vereins ehrenamtlich einen Internetanschluss in das Sportheim verlegen. Die Vorstandsarbeit läuft in Coronazeiten längst auf diesen Kanälen. In regelmäßigen Abständen planen die zehn Führungskräfte in Online-Sitzungen die anstehenden Projekte. „Die Zusammenarbeit im Vorstandsteam ist sehr gut“, sagt Vorstandssprecher Florian Greger. „Aktuell laufen intensive Beratungen für einen erfolgreichen Re-Start“, fügt er auf Anfrage hinzu.

Günter Sarrazin

Florian Greger, hier in der vergangenen Woche am Sportplatz mit Schneeresten, ist seit zehn Jahren Vorstandssprecher des FC Sidddessen. Als größtes Projekt für die Zukunft plant der 1921 gegründete Traditionsverein den Umbau des Aschenplatzes in einen Kunstrasenplatz. Foto: Privat

Auf den Wiederbeginn hoffen die Sportler und Sportlerinnen des FC in mittlerweile insgesamt zwölf verschiedenen Bereichen. Neben den Seniorenfußballern, die eine Spielgemeinschaft mit dem SuS Niesen bilden, sind es die Aktiven im Radsport, im Rehasport, in der Rückenfitnessgruppe, beim Body-Work-out, bei Drums Alive, Step-Aerobic, Zumba, Zumba Kids, Yoga sowie die Sportabzeichengruppe und die Badmintonspieler, wobei Letzteres im Partnerverein SuS Niesen angeboten wird. „Die Sportkurse werden regelmäßig von zwölf bis fünfzehn Teilnehmen sehr gut angenommen“, freut sich Greger.

Seit der Mitgliederversammlung im März 2011 fungiert der Familienvater als Vorstandssprecher. Seinerzeit wurde die Führungsarbeit der Grün-Weißen neu strukturiert und modernisiert. „Seither haben wir keinen klassischen Vorsitzenden mehr, sondern agieren in vier gleichberechtigten Zuständigkeitsbereichen. Das sind Finanzen, Breitensport, Fußball und Vorstandssprecher“, erklärt Greger. Vorrangiges Ziel der Führungsmannschaft war und ist es, die Zahl der aktiven Vereinsmitglieder zu erhöhen. „Von 280 Mitgliedern sind pro Woche 60 bis 70 aktiv, früher war es knapp die Hälfte“, wissen Insider.

Schon lange vor der Coronazeit hat der FC Siddessen auf mehr Breitensport gesetzt und seine Angebotspalette mit der Ausbildung von Übungsleitern sowie regelmäßig wechselnden Kursen um neun Gruppen erweitert. So kann der Verein nicht nur stolz auf sein 100-jähriges Jubiläum blicken, sondern auch auf diese Entwicklung.

Die neueste Idee: Bis zum 6. April dieses Jahres sollen die Mitglieder 1921 Kilometer zurücklegen. „Egal, ob Laufen, Walken oder Wandern – alles wird anhand einer App gezählt“, berichtet Florian Greger. Der 6. April 1921 ist das Gründungsdatum. So will man die Verbundenheit mit der Vereinsgeschichte auch mit dieser Aktion zeigen.

Das 100-jährige Bestehen wird von langer Hand vorbereitet. Bereits 2019 wurde ein Festkomitee gebildet, das die Feierlichkeiten in zahlreichen Treffen geplant hat. Viele kleinere Veranstaltungen waren für 2021 vorgesehen. Im September sollte ein Festball stattfinden. Doch die Corona-Pandemie macht den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. „Die Jubiläumsveranstaltungen finden nun 2022 statt. Hundert plus eins heißt es dann“, sagt Florian Greger, dass man nicht davon ausgehe, dieses Jahr eine Großveranstaltung unbeschwert und ohne Einschränkungen durchführen zu können. „Wenn es die Corona-Maßnahmen zulassen, finden 2021 spontane kleinere Veranstaltungen mit kurzer Vorbereitungszeit statt“, merkt der Vorstandssprecher an.

Eine Festschrift zum Jubiläum wird von Theo Kleine-Wilde, Winfried Rochell und Reinhard Greger erarbeitet. Sie soll im Herbst erscheinen.

Ein Jahr Corona lässt sich im FC Siddessen auch an zwei Daten festmachen. Am 13. März 2020 traten in Deutschland die ersten Schutzmaßnahmen in Kraft. „Das war der Tag unserer Mitgliederversammlung, die daraufhin abgesagt wurde“, blickt Greger zurück. Die nächste Mitgliederversammlung findet im kommenden Monat, am 20. März, in digitaler Form statt. Das wird eine doppelte Premiere: Es ist die erste Mitgliederversammlung des FCS online und die erste mit Vorstandswahlen online.

Trotz Corona sind die Siddessener sportlich aktiv. Body-Work-out und Rückenfitness wurden im vergangenen Jahr kurzfristig auf Angebote im Internet umgestellt. Mit teilweise mehr als 30 Aktiven war die Resonanz sehr gut.

Größtes Projekt für die Zukunft ist (wie berichtet) die Umwandlung des Aschenplatzes in einen Kunstrasenplatz. „Damit möchten wir die Sportinfrastruktur unseres Dorfes nachhaltig verbessern“, sagt Florian Greger, der auch als Schiedsrichter bekannt ist. Er leitet Spiele in der Westfalenliga und ist damit der höchstpfeifende Schiri aus dem Kreis Höxter. „Ich wünsche mir, dass die Saison zeitnah fortgesetzt wird“, sagt der 35-Jährige.

Kurz gefragt

Lauf- oder Krafttraining: Weder noch. Am liebsten bin ich mit dem Fahrrad unterwegs. Die Grundkondition erarbeite ich mir in jedem Spiel als Schiedsrichter. In den nächsten Wochen werde ich mit Blick auf den Re-Start aber voraussichtlich die eine oder andere lockere Laufeinheit absolvieren müssen.

Bringdienst oder selber kochen: Bei uns kocht meine Frau regelmäßig selbst. Leider schaffen wir es zu selten, gemeinsam zu kochen. Am Wochenende bestellen wir aber auch gerne etwas.

Playstation oder Netflix: Weder noch. Eine Playstation habe ich nicht und Netflix schaue ich sehr selten. Wenn, dann reicht mir das Fernsehprogramm. Momentan ist der Laptop mein regelmäßiger Begleiter in den Abendstunden, da ich ein berufsbegleitendes Fernstudium absolviere.

Podcast oder Buch: In jedem Fall ein gutes Buch. Ich lese gerne Krimis und kann dabei sehr gut abschalten.

Spotify oder Radio: Auf dem Weg zur Arbeit höre ich Radio. Ansonsten bin ich nicht der Typ, der regelmäßig etwas hören muss.

Lieblings-Internetseite: Auf kicker.de informiere ich mich gern über Fußball. Ansonsten durchstöbere ich gerne Nachrichtenseiten.

Sportlerbiografie: Biografien sind für mich nicht von Interesse.

Corona-Rituale: Ich habe keine speziellen Rituale. Jeder Tag hält neue Herausforderungen bereit, denen ich nicht auf eingetretenen Pfaden begegnen möchte.

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