Fußball in der Nachbarschaft: Stefan Schindler, Kreisfußballwart Hofgeismar-Wolfhagen, im Gespräch
„Wir würden auch ohne Zuschauer spielen“
Kreis Höxter/Hofg...
„Unser Ziel ist es, die restlichen Hinrundenspiele noch auszutragen“, sagt Stefan Schindler. Der 51-jährige Familienvater ist seit fünf Jahren Kreisfußballwart des Fußballkreises Hofgeismar-Wolfhagen. Davor trug er zwölf Jahre als Schiedsrichterobmann Verantwortung. Im Gespräch mit Redakteur Günter Sarrazin blickt er auf die aktuellen Planungen in dem benachbarten Sportkreis.
Herr Schindler, in Westfalen soll der Fußball-Spielbetrieb in den Amateur- und Jugendklassen frühestens am 1. April wieder beginnen. Wann rechnen Sie im Sportkreis Hofgeismar-Wolfhagen mit einem Re-Start der Saison?
Stefan Schindler: Auch wir hoffen, dass man Ostern wieder mit dem Fußball anfangen kann. Wir haben gesagt, dass die Vereine zwischen drei und vier Wochen Vorbereitung brauchen, um nach der langen Corona-Pause wieder starten zu können. Das würde bedeuten, dass die ersten Trainingseinheiten im März wieder stattfinden. Zunächst aber müsste es grünes Licht von der Politik geben.
Wie sehen die Planungen des Hessischen Fußball-Verbandes aus?
Schindler: Während unserer jüngsten Online-Konferenz waren sich alle 32 Kreisfußballwarte und die Mitglieder des Verbandspräsidiums einig, dass wir die Hinrunde abschließen und damit Auf- und Absteiger ermitteln wollen. Dabei würden wir auch den Kompromiss eingehen, dass ohne Zuschauer gespielt wird. Ein Vorteil in unserem Sportkreis ist es, dass wir kleine Staffeln mit 14, 15 Mannschaften haben. Das gilt auch für unsere Kreisoberliga, die vergleichbar mit der westfälischen Bezirksliga ist. Die meisten Teams hätten nur noch fünf oder sechs Spiele vor sich, um die Hinrunde abzuschließen.
Eine Annullierung der Saison ist also kein Thema?
Schindler: Ja, so ist es. Eine Annullierung ist nicht geplant. Wir wollen Auf- und Absteiger ermitteln. Zumal es in der vorzeitig beendeten vergangenen Saison keine Absteiger gegeben hat, muss es jetzt auch wieder Absteiger geben, damit die Ligen nicht überquellen.
Was ist in Sachen Kreispokal-Wettbewerb geplant?
Schindler: Im Seniorenbereich haben wir zu Beginn der Saison keinen Pokalwettbewerb angeboten. Aktuell können wir froh sein, dass wir so entschieden haben. Vielleicht können wir in verkürzter Form noch einen Pokalwettbewerb anbieten. Das würde auch unseren neuen Sponsor Bitburger freuen.
Das hört sich recht optimistisch an.
Schindler: Ich bin Optimist und irgendetwas muss passieren. Wenn unsere Fußballer und Fußballerinnen sehen, wie bei den Bundesligaprofis sowie im Handball oder auch im Tennis gespielt wird, ist doch klar, dass sie den Wunsch haben, ihrem großen Hobby wieder nachgehen zu können. Das gilt auch für die Jugendlichen, für die der Sport auch mit seinen sozialen Kontakten eine wichtige Rolle spielt. Wie gesagt, sind aber bei allem die Vorgaben der Politik entscheidend. Der aktuelle Stufenplan der Landesregierung für mögliche Lockerungen lässt uns hoffen.
Wie halten Sie Kontakt mit den Vereinen?
Schindler: Der Kreisfußballausschuss hält über das DFB-Postfach, mit regelmäßigen Online-Konferenzen, über Facebook und die heimische Presse Kontakt mit den Vereinen. So haben wir Mitmachaktionen und Gewinnspiele veranstaltet. Am vergangenen Sonntag haben wir das zweite E-Soccer-Turnier im Sportkreis Hofgeismar-Wolfhagen abgeschlossen. Zwanzig Akteure haben für ihre Vereine um Preise im Gesamtwert von über 1000 Euro gespielt.
Wie ist es mit Online-Konferenzen des Verbandes?
Schindler: In den vergangenen Monaten gab es regelmäßig solche Konferenzen. Für Vereine hat der Hessische Fußballverband zuletzt am 18. Januar ein Online-Seminar angeboten. Unter dem Titel „Trotz Corona sicher durch die kalte Jahreszeit“ gab es noch einmal Tipps zum Thema Abstand- und Hygieneregeln auf dem Sportplatz, in den Kabinen, auf dem Spielfeld und drumherum.
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