2. Handball-Bundesliga: TuS N-Lübbecke hat beim 30:24-Sieg in Ferndorf einige Mühe – Gummersbach patzt
Als es kritisch wird, ist Spohn zur Stelle
Ferndorf/Lübbecke
Kurz gestrauchelt, aber zum Glück rechtzeitig wieder die Balance gefunden: Die Handballer des TuS N-Lübbecke haben am Mittwochabend beim TuS Ferndorf einen hart erkämpften 30:24 (13:13)-Erfolg gefeiert und zwei Punkte auf die Aufstiegsplätze gut gemacht.
„Es war ein dreckiger Sieg. Unsere Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie die Qualitäten hat, um so ein Spiel am Ende gerade zu biegen“, sagte der Sportliche Leiter des TuS N-Lübbecke, Rolf Hermann, nach dem Auf und Ab beim Abstiegskandidaten.
Dass die Lübbecker zwischendurch in die Bredouille gerieten, machte Hermann besonders an der ersten Halbzeit fest. „Da haben wir gerade in der Abwehr zu wenig investiert“, bilanzierte er. Im zweiten Durchgang präsentierte sich der Favorit dann, auch dank einiger Wechsel, wieder als Kollektiv und feierte einen Arbeitssieg. „Letztes Jahr hätten wir so ein Spiel vielleicht noch verloren. Wir haben die Ruhe behalten. Das war wichtig“, so der Sportliche Leiter.
Auch ohne ein Feuerwerk abzubrennen, schienen die Gäste in der ersten Halbzeit beim Angstgegner lange alles unter Kontrolle zu haben. Nach 25 Minuten stand eine 12:9-Führung für den TuS N-Lübbecke zu Buche. Tom Skroblien war nach einem Ballgewinn in der eigenen Abwehr sogar auf dem Weg zum 13:9, doch der Top-Torjäger der Liga scheiterte in unüblicher Manier nach seinem Sprint frei vor Ferndorfs Keeper Lucas Puhl.
Als der Gastgeber im Gegenzug durch Niklas Diebel zum 10:12 kam, schien dies bei der Mannschaft von Emir Kurtagic Wirkung zu hinterlassen. Nach einer weiteren vergebenen Chance von Skroblien schloss Ferndorf zum 11:12 auf und ging anschließend in Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Lutz Heiny sogar mit 13:12 in Führung. Kreisläufer Lutz Petrovsky konnte für Lübbecke mit dem Ausgleich zum 13:13-Pausenstand für Schadensbegrenzung.
Auch im zweiten Durchgang blieb es zunächst ein zähes Ringen. Ferndorf war im Spiel und glaubte an die Chance gegen den Tabellendritten. der im Angriff nach Lösungen suchte. Wie gut, dass Valentin Spohn in der Phase die Verantwortung in seinen Wurfarm packte: Mit vier zielsicheren Geschossen aus dem linken Rückraum hielt der „Shooter“ den TuS bis zum 17:17 im Alleingang auf Augenhöhe mit dem nun mutigen Gegner.
Danach fanden die Gäste zu ihrer Souveränität zurück und schwammen sich in Windeseile frei. Yannick Dräger verwandelte ein schönes Kreis-Anspiel von Dominik Ebner zur 18:17-Führung, ehe der für den unglücklich agierenden Skroblien eingewechselte Jan-Eric Speckmann auf 19:17 erhöhte. Nach weiteren Toren durch Skroblien per Siebenmeter und Dräger zum 21:17 gingen die Arme der Lübbecker endlich wieder nach oben. Es brannte nichts mehr an.
Rolf Hermann, Sportlicher Leiter
Auch die Rote Karte gegen Peter Strosack nach einem Foul am Ferndorfer Linksaußen beim Stand von 18:22 konnte den Lübbecker Lauf nicht mehr stoppen. Über 23:20 und 25:22 (52.) eilte der TuS dem Sieg entgegen. Das 26:22 durch Lutz Heiny war die Vorentscheidung, die letzten beiden Treffer des Abends gehörten TuS-Talent Marek Nissen, der nach seiner Einwechslung zu Beginn des zweiten Durchgangs ein belebendes Element im Innenblock war.
„Es war heute sicher auch ein kleiner Warnschuss für uns dabei. Wir können aber mitnehmen, dass wir in der Lage sind, so ein Spiel wieder in die richtigen Bahnen zu lenken“, betonte Rolf Hermann, der das Positive nun auch mit ins Spitzenspiel am Samstag beim Tabellenführer HSV Hamburg nimmt.
Während die Lübbecker sich schadlos hielten, patzte der VfL Gummersbach: Der Tabellenzweite musste sich im Duell der Altmeister gegen den TV Großwallstadt überraschend mit 28:29 geschlagen geben. Der TuS rückte somit bis auf drei Punkte an den Aufstiegskontrahenten heran.
TuS Ferndorf: Durica, Puhl, Hottgenroth – Eres (5/4), Matzken (4), Michel Sorg, L. Schneider, Klasmann (1), M. Michel (3), L. Sorg. L. Michel, J. Schneider (4), Bornemann (5), Rüdiger, Koloper, Diebel (2).
TuS N-Lübbecke: Rezar, ab 31. Jepsen – Becvar (1), Heiny (1), Baumgärtner, Ebner (2), Petreikis (1), Bagaric, Strosack (3), Mundus (1), Dräger (3), Spohn (9), Nissen (2), Speckmann (2/1), Petrovsky (2), Skroblien (3/1).
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