Sportschießen: SSV St. Hubertus Elsen trennt nur noch ein „Pflichtsieg“ vom Einzug in die Bundesliga-Endrunde
„Hungrig auf eine Medaille“
Paderborn (WB). In Wissen geht es am 11./12. Januar um die Wurst: letztes Wettkampfwochenende in der 1. Luftgewehr-Bundesliga! In Rheinland-Pfalz entscheidet sich, welche vier Mannschaften aus der Nordstaffel den finalen Showdown mit seinem speziellen Spirit am 1./2. Februar gegen die Süd-Kollegen in Rothenburg an der Fulda erreichen. Spitzenreiter SSG Kevelaer hat bereits die Zimmer fürs Bundesligafinale um den Meisterspiegel gebucht. Mit 16:2 Mannschaftspunkten kann nichts mehr anbrennen. Die Crew des SSV St. Hubertus Elsen (14:4) ist bei einem stattlichen Polster von vier Zählern Vorsprung aktuell Tabellenvierter und hat den Trumpf, am 12. Januar den TuS Hilgert, abgeschlagenes Schlusslicht mit 0:18 Zählern, zum Gegner zu haben.
„Das muss eigentlich ein Pflichtsieg werden“, gibt sich Jungschütze Bastian Blos (20) optimistisch, dass Elsen der Einzug in die 23. DM-Endrunde glückt. „Wir haben eine gute Ausgangsposition. Aber wir wollen möglichst schon am Tag zuvor gegen den mit uns punktgleichen SV Wieckenberg alles klarmachen. Wir sind eine tolle Truppe und hungrig auf eine Medaille. An einem guten Tag sind wir in der Lage, jeden zu schlagen.“
„Sportlich weiterentwickeln“
Erst vor dieser Saison war Bastian Blos, der in Köln Wirtschaftsinformatik studiert, wie der Ungar István Péni vom BSV Buer-Bülse ins Elsener Schießsportzentrum zum Deutschen Rekordmeister gewechselt. „Mein Hauptgrund für diesen Schritt war, dass ich mich hier auf hohem Niveau sportlich weiterentwickeln möchte“, sagt der Solinger mit Verweis auf die hervorragende Arbeit der Trainer Achim Veelmann und Heinz Reinkemeier. Mit einem Schnitt von 390,67 Ringen in sechs Einsätzen rangiert Bastian Blos heuer „nur“ an Position acht im Elsener Team. Eine Ziffer, die ihn nicht zufriedenstellt. „Ich stecke in einem ziemlichen Formtief“, räumt er ein, „und hatte mir in dieser Saison mehr erhofft.“ Dankend fügt er an: „Meine Trainer helfen mir, in dieser schwierigen Zeit durchzuhalten.“ Gleichzeitig äußert er die Hoffnung, dass er vom Verein die Chance erhält, in der kommenden Saison zu zeigen, dass er es besser kann. „Ich würde gerne hier bleiben.“
2017 den ersten DM-Titel geholt
Bastian Blos stammt aus einer Schützenfamilie. Diese Saison sieht er als „Übungsjahr zur Herrenklasse“. Alsbald möchte der Student den Sprung in den Nationalkader schaffen. Sein großes Ziel heißt Olympia; 2024 oder 2028. Im Vorjahr war er noch Mitglied im Juniorenkader der Deutschen Schützen-Jugend (10 m Luftgewehr, 10 m Luftgewehr Mixed, 50 m Dreistellungskampf 3x40). Regelmäßig misst sich Blos bei großen Turnieren wie EM oder WM mit starker internationaler Konkurrenz. 2017 bei der Deutschen Meisterschaft auf der Olympiaschießanlage in Hochbrück sicherte er sich bei den Junioren B mit 594 von 600 möglichen Ringen seinen ersten deutschen Titel. Das Lorbeersammeln setzte sich munter fort. Bei der DM 2019 heimste der 20-Jährige von der Ohligser SG vier Einzel- und drei Mannschaftsmedaillen ein. Als bislang schönsten Erfolg bezeichnet er Mannschafts-Bronze bei der zurückliegenden Junioren-Europameisterschaft in Osijek/Kroatien, als die Tschechische Republik im entscheidenden Wettkampf 16:14 geschlagen werden konnte.
Spannendes Kopf-an-Kopf-Duell
Para-Sportschütze Kevin Zimmermann sitzt im Rollstuhl. Der Mann vom Wissener SV, Mitglied der Behindertennationalmannschaft und früherer Vize-Weltmeister, zwang Bastian Blos im letzten Wettkampf des Vorjahres nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Duell (388:388 Ringe) ins Stechschießen. Erst dort konnte sich Blos mit einer 10 durchsetzen und Elsens 4:1-Sieg perfekt machen. „Schießen ist eine Sportart, die für jede Person geeignet ist, egal was für ein Handicap du hast. Ich wusste vorher, dass es hart werden würde“, merkt Blos an. Seit 2015 sind die Wettbewerbe für körperbehinderte Sportschützen, bis dato unter der Regie des Deutschen Behindertensportverbandes, ins Meisterschaftsprogramm des Deutschen Schützenbundes integriert worden.
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