ProA: Daniel Mixichs kurzfristiger Ausfall belastet beim 81:91 in Jena die Rotation der Uni Baskets
Immer länger auf Augenhöhe mit der Spitze
Paderborn
Sie hätten einen Abend am Leistungslimit gebraucht, um den Tabellenzweiten Science City Jena zu Fall zu bringen. Bei der 81:91-Auswärtsniederlage der Uni Baskets Paderborn (wir berichteten am Samstag) glückte es indes nicht über die volle Distanz, das Selbstbewusstsein der Trainingswoche auf die Platte zu bringen.
Jena übernahm mit diesem vierten Sieg in Folge für eine Weile die Tabellenspitze der 2. Basketball-Bundesliga ProA. „Der Gegner hatte ja auch eine Bombenqualität im Kader“, wusste Baskets-Geschäftsführer die Niederlage sehr wohl einzuordnen.
Ein Mosaikstein für das unbefriedigende 16:23-Auftaktviertel (Headcoach Steven Esterkamp: „Keine Verteidigung, kein Rebounding“) mit allzu leichten Korblegern für Jena dürfte gewesen sein, dass mit Daniel Mixich kurzfristig ein Shooter ausfiel, Wurfqualität von außen. Der 23-Jährige war beim 101:93-Heimsieg gegen die Bayer Giants Leverkusen umgeknickt, konnte in den folgenden Tagen nur unter Schmerzen trainieren. Nach verordneter zweitägiger Trainingspause keine Besserung: Der Schmerz flammte beim Härtetest im Abschlusstraining wieder auf – das Aus für Jena.
Mit strategischen Folgen: Nach Tom Alte und Badu Buck war Mixich bereits der dritte Ausfall eines deutschen Spielers. Das belastete die Rotation nachhaltig, denn so blieb nur noch ein deutsches Quartett auf dem Bogen übrig. Dieser Umstand bescherte Peter Hemschemeier (23:14 min), Jens Großmann (21:53 min) und Leo Döring (5:29 min) mehr Spielanteile als sonst. Laut ProA-Regularien müssen immer mindestens zwei Deutsche auf dem Feld stehen.
Steven Esterkamp bescheinigte seiner Mannschaft „30, 35 Minuten“ guten Kampf. „Wir haben auch gut gespielt, Jena jedoch in den letzten zwei, drei Minuten wichtige und schwere Würfe getroffen – wir nicht! Wir hatten eine Chance, doch Jena war an dem Tag einen Tick stärker. Schade.“ Und trotz dessen eher unglücklichen Trefferquote von 17 Prozent aus dem Feld handelte sich der 17-jährige Peter Hemschemeier, der mehrfach Abschluss-Verantwortung übernahm, ein Trainerlob ein. „Peter lernt. Ich bin sehr stolz auf ihn.“
Jena-Coach Steven Clauss zeigte sich „froh und glücklich“, einen „unangenehm zu spielenden Gegner“ distanziert zu haben. Die Eroberung des direkten Vergleiches registrierte er beiläufig: „Eigentlich ist Paderborn nicht unser Maßstab.“ Ein Motivationsanreiz, mit dem sich künftig gut arbeiten lässt. „Es wird ja mal ein Wiedersehen geben“, merkt Dominik Meyer trocken an. „Chancen waren da, den Bock umzustoßen. Doch uns fehlte an dem Abend einfach die Cleverness, um die Fehler, die Jena zwischenzeitlich unterlaufen sind, entscheidend auszunutzen. Das ist der Unterschied zwischen uns und einem Topteam.“
Diesem Fakt rang Dominik Meyer freilich auch eine positive Seite ab: „Es hat Zeiten gegeben, da waren wir absolut chancenlos gegen die Spitze. Jetzt können wir schon über weite Strecken mithalten und ein Gegner auf Augenhöhe sein. Das war noch nicht oft so. Schütteln, Weitermachen – und realisieren, was alles möglich sein mag, wenn wir personell wieder aus dem Vollen schöpfen können.“
Die Baskets-Statistik
Science City Jena - Uni Baskets 91:81 (48:42).
Jena: Lodders (20), Hill (18), Nixon (11), Tyus (10), Wolf (8), Haukohl (7), Radojicic (6), Smith (6), Jostmann (5), Ferner, Rodrigues
Uni Baskets: Döring (0 Punkte, 5:29 min), Cushingberry (17 Punkte, 5 Assists, 9 Rebounds, 4/4 Freiwürfe, 5 Turnover, 30:58 min), Hemschemeier (3 Punkte, 23:14 min), Drijencic (13 Punkte, 7 Rebounds, 31:54 min), Großmann (4 Punkte, 21:53 min), Buntic (3 Punkte, 16:04 min), Benzinger (10 Punkte, 22:20 min), Benson (15 Punkte, 8 Rebounds), Ward (16 Punkte, 4/6 Dreier, 4 Turnover 24:12 min)
Die Viertel: 23:16, 25:26, 21:22, 22:17
Das nächste Spiel: Am Samstag, 20. Februar, empfangen die Uni Baskets die Artland Dragons. Das Hinspiel ging mit 93:77 an Quakenbrück. Anwurf: 19.30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz
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