Volleyball: VoR Paderborn erkämpft bei der DM der weiblichen U20 Rang fünf
Mitreißende »Wundertüte«
Paderborn (WB). Die Besten im Westen sind auch national eine Wucht. Bei den Deutschen Volleyballmeisterschaften der weiblichen Jugend U20 ließ sich die gastgebende Vertretung des VoR Paderborn erst im Viertelfinale stoppen. In der stimmungsvollen Maspernhalle war am Sonntag Nordwest-Meister SC Union Emlichheim, der acht Zweitligaspielerinnen im Kader aufbot, Endstation – 15:25/ 19:25, es kullerten Tränen. »Wir haben es über weite Strecken nicht geschafft, uns an unseren Matchplan zu halten«, bedauerte Trainerin Susanna Turner (42), die darüberhinaus anhaltende Annahmeprobleme registrierte.
In der Runde um die Plätze fünf bis acht hielten sich die Paderbornerinnen zunächst gegen Südwest-Zweiten VC Wiesbaden schadlos. Nach dem 25:18/25:21 hieß der Gegner im Spiel um Platz fünf ein zweites Mal an diesem Wochenende VC Bitterfeld-Wolfen. Das umkämpfte 21:25/25:12/ 15:5 gegen den Nordost-Vizemeister ergab im Gesamtklassement für die engagierte VoR-Truppe einen bemerkenswerten und verdienten fünften Rang. »Sophia Schefner hat eine Wahnsinns-Aufschlagserie hingelegt und das Ding gegen Bitterfeld für uns gerockt. Auf einer Position, auf der sie sonst nicht spielt«, lobte Susanna Turner die »total abgezockte« U16-Nationalspielerin. »Das war sehr beeindruckend.« Über ein Sonderlob der Trainerin freuten sich ebenso Marianna Sharafutdinova und Anna Leweling. »Unser Zuspiel und unsere beiden Außenangreifer waren überragend. Sie haben über das ganze Turnier für mich zu den effizientesten Spielerinnen auf dieser Position gehört.«
Paula Beninca spricht olympischen Eid
Zum ersten Mal hatte sich die wU20 des 2006 gegründeten Volleyball-Regionalkaders für die Titelkämpfe der 16 besten deutschen Mannschaften qualifiziert, und zum ersten Mal organisierte VoR mit etwa 90 Helfern (bei knapp 300 Vereinsmitgliedern) Nationale Titelkämpfe. Beide Premieren durften als vollauf gelungen bewertet werden. Bei der festlichen Eröffnung sang Zara Akopya die Nationalhymne. Die Paderborner Spielführerin Paula Beninca trug den olympischen Eid vor.
Susanna Turner musste kurzfristig mit Sophia Schefner (U16) und Annina Feix (U18) ein junges Duo nachnominieren, da Maja Pollkläsener (Bänderriss im Sportunterricht) und Malin Griesel wegen Rückenproblemen kurzfristig ausfielen. Zudem verletzte sich noch Libero Xenia Surkov und konnte am zweiten DM-Tag nicht mehr eingesetzt werden.
Auftaktsieg über VC Bitterfeld-Wolfen
Für Alexandros Sarmas aus der Wettkampfleitung startete der Gastgeber in dem knackigen Feld als »Wundertüte« – und feierte nach nervösem Beginn mit dem 25:23/25:19 über VC Bitterfeld-Wolfen einen gelungenen Turniereinstieg. Auf der Gegenseite stand mit der 1,90 Meter großen Außenangreiferin Emma Cyris, die jüngst einen Dreijahresvertrag beim Bundesligisten Dresdner SC unterschrieben hat, ein Riesentalent. Unter den Augen von Juniorinnen-Bundestrainer Manuel Hartmann entwickelte sich eine Eigendynamik; mit der Mannschaft als Star.
Das folgende 25:20/21:25/15:10 gegen Süd-Vize MTV Stuttgart ließ Träume reifen. Personelle Umstellungen stachen im kurzweiligen Duell gegen den athletischen Topfavoriten Dresden. Der Ost-Meister bot unter anderem Camilla Weitzel auf, die wie Cyris für die Sommer-Universiade in Neapel nominiert worden ist. »Der zweite Satz war das Beste, was wir jemals in unserem Leben gespielt haben«, jubelte Susanna Turner. »Wir haben taktisch sehr gut aufgeschlagen und gut verteidigt.« Im Tiebreak lag die »Wundertüte« bereits mit 11:9 vorne, leistete sich aber in der entscheidenden Phase eine Reihe leichter Fehler und verlor letztlich mit 20:25/25:17/12:15.
Wertvolle Erfahrungen gesammelt
Als Gruppenzweiter ging’s selbstbewusst ins Achtelfinale. Hier wurde zum Ende des ersten Tages der SC Alstertal Langenhorn mit 25:22/ 25:20 ausgeschaltet. »Es war toll, zu Hause zu spielen. Die Welle der Vorfreude und Unterstützung hat unsere Mannschaft gepusht«, bedankte sich Turner für die Rückendeckung. Auf den vier Feldern wurden insgesamt 124 Partien ausgetragen. Es gab packende Ballwechsel zu sehen. Die VoR-Mädels sammelten in der »Königsklasse« wertvolle Erfahrungen auf höchstem nationalen Niveau, die sie nach dem Aufstieg der VoR-Damen in die Regionalliga ab Herbst auch in die Meisterschaft investieren können. Die Zukunft ist orange! »Mittelfristig ist die 3. Liga unser Ziel«, betonte Susanna Turner.
VoR-Kader
Marianna Sharafutdinova, Milla Rust, Sophia Schefner, Saskia Kleiner, Paula Beninca, Noa Linn Brach, Anna Leweling, Leoni Mohr, Annina Feix, Cara Beine, Viktoria Mirvoda, Xenia Surkov.
Ergebnisse
Viertelfinale: RR Vilsbiburg - VC Bitterfeld-Wolfen 25:13/ 25:22, SCU Emlichheim - VoR Paderborn 25:15/25:19, Dresdner SC - Schweriner SC 25:8/25:7, VC Offenburg - VC Wiesbaden 25:23/ 25:15
Halbfinals: SCU Emlichheim - VC Offenburg 25:18/25:18, Dresdner SC - Rote Raben Vilsbiburg 25:19/25:9
Endspiel: Dresdner SC - SCU Emlichheim 25:20/22:25/15:4
Alle Ergebnisse und Infos im Internet: www.vor-paderborn.de
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