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Volleyball: Drittliga-Tabellenführer SVG Lüneburg II könnte trotz Meisterschaft wieder verzichten wollen

Reicht Platz zwei zum Aufstieg?

Delbrück  (WB). Ein toller Volleyballabend. Nur das Ergebnis hat nicht so richtig gepasst. Den 325 Zuschauern – Saison-Bestmarke in der alten Dreifachturnhalle am Driftweg – wurde am Samstag toller Sport geboten. Dass am Ende des Topspiels zwischen dem Tabellenzweiten DJK Delbrück und Spitzenreiter SVG Lüneburg II die Niedersachsen mit einem 3:0 (25:21, 25:21, 25:21) vom Feld gingen, sorgte für unterschiedlichste Stimmungen.

Markus Schlotjunker

Außenangreifer Maximilian Protte war der einzige Delbrücker, der konstant punktete. Er wurde zum MVP gekürt. Foto: Schlotjunker

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Delbrücks Trainer Uli Kussin kurz nach der Begegnung. „Es war nicht in erster Linie der Verdienst der Lüneburger, sondern unseren Fehlern und ungenutzten Chancen geschuldet, wie die Partie ausging. Wir lagen nur bei 85 bis 90 Prozent unseres Leistungsvermögens“, meinte der Coach. Sein Pendant auf Seiten der SVG II sah das natürlich genau andersherum. „Wir waren gegen unseren ärgsten Verfolger besonders motiviert und haben 110 Prozent abgerufen“, erklärte SVG-Coach Daniel Prade, der auf fünf Spieler verzichten musste. Beim Aufwärmen hatte sich auch noch sein Libero verletzt, so dass Außenangreifer David Crespo einspringen musste. Daher war Prade mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft zufrieden, zollte aber auch dem Gegner Respekt: „Wir haben gegen schwächere Gegner knapper gespielt. Das war gegen die DJK ein tolles Spiel auf hohem Niveau.“

Erfahrung macht den Unterschied

Ähnlich sah es Rudolf Fraune, 1. Vorsitzender der Delbrücker: „Die Erfahrenheit der Lüneburger, von denen einige schon 1. oder 2. Liga gespielt haben, hat den Unterschied ausgemacht. Das war ein Spiel, auf dem wir aufbauen sollten. Eine wichtige Erfahrung für unsere vielen jungen Spieler. Unser Saisonziel war ein Platz im oberen Drittel. Mit dem momentanen zweiten Rang sind wir also rundum zufrieden“ , sagte Fraune.

Wenn man gegen den Tabellenführer klar mit 0:3 verliert und neun Punkte Rückstand hat, darf man dann trotzdem an den Aufstieg und die 2. Liga denken? In diesem Fall ja. Für die Lüneburger ist es denkbar, dass sie wie in den vergangenen beiden Jahren trotz designierter Meisterschaft wieder auf den Aufstieg verzichten. „Das wird sich in den nächsten ein, zwei Wochen entscheiden“, meinte SVG-Trainer Prade. Die Delbrücker werden, so teilte es Fraune mit, die Lizenz für die 2. Liga beantragen und auch in naher Zukunft beraten, ob sie im Falle eines Lüneburger Verzichts an deren Stelle hochrücken. Dafür muss allerdings Platz zwei gehalten werden. „Das wird bei den schweren Auswärtsspielen in Aligse und Tecklenburg schwer genug“, meinte Johannes Grodde, Zuspieler und Kapitän der DJK.

Für jeden Fan ein Freigetränk

Grodde konnte sich nicht erklären, warum seine Mannschaft im Spitzenspiel nicht alles abrufen konnte. „Genau für so ein Spiel trainieren wir ja. Vor einer großen Kulisse und einer tollen Atmosphäre anzutreten“, sagte Grodde. Die Delbrücker Spieler hatten zur Förderung der guten Stimmung etwas beigetragen, indem sie beim Einlass jedem Zuschauer ein Freigetränk spendierten. Die Fans waren auch gleich da und feuerten ihre Mannschaft lautstark an.

Es reichte trotzdem nicht, um Lüneburg zu schlagen. „Bei Aufschlag und Annahme waren wir schlecht“, sagte Kussin. In der Tat gingen zahlreiche Angaben ins Netz oder segelten ins Aus. „Wenn unsere Aufschläge sicher übers Netz gingen, haben uns die Lüneburger die Bälle zurückgeknallt, weil kein Druck auf dem Aufschlag war. Daher riskiert man dann eben etwas“, erklärte Grodde, der noch ein anderes Problem ausmachte: „Mit Maximilian Protte hatten wir nur einen Angreifer, der konstant gepunktet hat.“ Protte wurde prompt als MVP ausgezeichnet. „Insgesamt fand ich unser Spiel aber gar nicht so schlecht“, meinte Grodde. Das Ergebnis war es aber.

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