Tabellenführer Paderborner SC fährt zwei klare Pflichtsiege ein
Wohlfühl-Atmosphäre veredelt
Paderborn (WB). Der Paderborner SC bleibt auch nach dem neunten und zehnten Spieltag das Maß der Dinge in der Squash-Bundesliga Nord. Sowohl gegen den 1. SC Diepholz (4:0) als auch gegen Berlins Airport Squash (4:0) punktete der von Simon Rösner angeführte Gastgeber im eigenen „Wohnzimmer“, dem Ahorn-Sportpark.
In Abwesenheit Raphael Kandras, der bei den Pittsburgh Open im Viertelfinale Titelverteidiger Grégoire Marche aus Frankreich nach 56 Minuten Spielzeit mit 1:3 (1:11, 8:11, 12:10, 3:11) unterlag, stand dem Branchenprimus eine nominell starke Diepholzer Crew gegenüber. „Der Gegner konnte uns auf fast allen Positionen gefährlich werden“, meinte Simon Rösner, der denn auch von einem „überraschend klaren Sieg“ sprach, der „dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung“ erzielt wurde.
Wirths’ passende Taktik
Nach Lennart Osthoffs Dreisatzsieg im Eiltempo bekam es Lucas Wirths mit einem guten Bekannten zu tun, schließlich trainiert Julian Kischel im Ahorn-Sportpark. „Ich kenne ihn sein ewigen Zeiten, konnte mich gut auf ihn einstellen und hatte mir die passende Taktik zurechtgelegt.“ Wirths war auf lange Ballwechsel aus, um Kischels Ungeduld zu provozieren. Nach zwei dominant geführten Sätzen lag Lucas Wirths im dritten Durchgang zwar rasch 1:5 hinten, kam aber mit genauso klarem Kopf zurück.
Simon Rösner und der Brite Declan James (WRL 27) duellierten sich qualitativ hochwertig, drei Sätze auf internationalem Spitzenniveau. Auch Nicolas Müller und der Tscheche Martin Svec (WRL 108) begeisterten die Zuschauer. Am Ende stand ein deutliches 4:0 (12:1 Sätze) für Paderborn.
Osthoff verliert nicht den Kopf
Tags darauf hieß der Gegner Airport Squash aus Berlin-Tegel. Lennart Osthoff leistete sich gegen Ü35-Mann Jill Witt im ersten Satz eine Reihe leichter Fehler. Die Quittung: ein 9:11 nach einer 8:6-Führung. Der passende Weckruf. Deutlich fokussierter wetzte Osthoff, auch konditionell klar überlegen, mit einer Tempoerhöhung den Fauxpas aus und gönnte seinem ungestümen Gegner in den folgenden zwei Sätzen bloß sieben Bälle. Im vierten Satz – einem glanzlosen 14:12, in dem Osthoff sogar zwei Satzbälle abwehren musste – trieb wieder der Fehlerteufel seinen Schabernack. „Ist ja nochmal gutgegangen. Am Ende habe ich nicht den Kopf verloren“, lächelte Osthoff. „Ich habe den Start verpennt. Witt ist ein alter Hase und wusste das zu nutzen.“
Mit seinen 1,90 Metern besaß Berlins erfahrener Julian Wollny (39) – als Golfer Handicap 4 – wohl klare Reichweitenvorteile, die Lucas Wirths jedoch mit hoher Laufintensität und Kampfbereitschaft mehr als egalisierte. „Das war unangenehm für mich. Der ist schwer zu spielen“, resümierte er nach seinem Dreisatzsieg.
Rösners Körperspannung lässt nach
Im Topspiel gegen den Ägypter Mazen Gamal (33 Jahre/WRL 69), der wie Simon Rösner in seiner Karriere neun PSA-Titel gesammelt hat, ließ der deutsche „Mister 100 Prozent“ nichts anbrennen. Ganz zufrieden wirkte Rösner nicht nach seinem 3:0, „Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen“, nicht. „Es ist erwartungsgemäß gelaufen. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich verlieren könnte. Da hat die Körperspannung nachgelassen. Das muss ich unbedingt verbessern.“ Den Schlusspunkt setzte Nicolas Müller gegen den Walisischen „Vize“ Emyr Evans (23), Nummer 109 der Welt. Einzig der dritte Satz (15:13) war eng und ging in die Verlängerung.
Zur Wohlfühl-Atmosphäre passte die Kunde aus Krefeld: Weil der Zweite SC Turnhalle Niederrhein zu Hause gegen den Dritten 1. Bremer SC nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam, ist der Paderborner Vorsprung an der Spitze wieder auf zwei Punkte angewachsen.
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