Hans-Ulrich Krause macht Vlothoer Handball-Geschichte im Internet lebendig
Ein Deutscher Meister aus Uffeln
Vlotho (WB). Als langjähriger Mitarbeiter und Zeitungsredakteur hat Hans-Ulrich Krause von 1975 bis 2013 so einiges erlebt und noch viele Erinnerungen vor Augen. Davon profitieren nun die Handballer des TuS Westfalia Vlotho-Uffeln, für die der 68-Jährige zum Teil tief ins Archiv gestiegen ist. In seiner nostalgischen Internetkolumne (www.westfalia-uffeln.de) erinnert er an schillernde Persönlichkeiten und besondere Ereignisse der Vereinsgeschichte. Und die ist größer, als manch einer denken mag, denn etwa 20 Geschichten rund um den Vlothoer Handball sollen es werden, acht sind auf der Seite des Vereins schon nachzulesen.
„Die Handballer waren zu meiner Zeit bei der Zeitung immer nette Ansprechpartner“, erinnert sich Krause, der sich außerdem als Tischtennisspieler einen Namen machte und es bis in die damals viertklassige Landesliga schaffte.
Pro Monat eine neue Geschichte
Im Gespräch mit dem 2. TuS-Vorsitzenden Torsten Brandt entstand die Idee zur Serie. „Das haben wir dankbar aufgenommen. Denn es ist wichtig, das Nostalgisches bewahrt wird. Als Vereinsfunktionäre können wir das qualitativ so nicht leisten“, sagt Brandt.
Und so greift Hans-Ulrich Krause fleißig in seine Schatzkiste, in der auch selbst entwickelte Schwarz-Weiß-Fotos schlummern. Einmal pro Monat veröffentlich Marcus Bärenfänger vom TuS Westfalia eine neue bebilderte Geschichte im Internet.
Zum Beispiel über den wohl besten Vlothoer Handballer aller Zeiten, Linksaußen Heinrich „Heini“ Rosemeier. Im Jahr 1957 führte er die Feldhandballer des Vereins in die Oberliga, zog dann aus beruflichen Gründen um und wurde mit der legendären Mannschaft des BSV Solingen 98 im Jahr 1964 Deutscher Meister. „Diesen Beitrag hat der Solinger Vereinsarchivar Ralf Seilheimer im Internet gesehen. Seitdem haben wir Kontakt und tauschen Material aus“, freut sich der Varenholzer Krause. Und die beiden Töchter des verstorbenen Uffelner Handball-Helden sichten nun den Nachlass ihres Vaters nach weiteren Dokumenten aus der guten alten Zeit.
Ein Foto des gebürtigen Uffelners „Heini“ Rosemeier schaffte es sogar einst ins Lehrbuch des Deutschen Handballbundes. „Bei den Oberligaspielen haben die Zuschauer in Dreierreihen auf dem Platz an der Jahnstraße gestanden. Heute ist da ein Maisfeld“, ergänzen Krause und Brandt.
Authentisch, exakt und augenzwinkernd
Über sich selbst sagt der Autor, dass er nicht unbedingt ein Handball-Fachmann war, aber fast alle Heimspiele und Sportfeste (die es im Handball schon lange kaum noch gibt) für die Zeitung besucht hat. Und vielleicht macht es gerade dieser etwas andere Blickwinkel auf den Handballsport möglich, dass seine Geschichten über den TuS Westfalia so gut ankommen. Sie sind persönlich, fundiert, authentisch, exakt, augenzwinkernd, hintergründig, detailliert und manchmal auch mit einem Schuss Selbstironie geschrieben.
In den Texten geht es neben besonderen Spielern wie die 99-fache Nationalspielerin Ilona Sundermeier, die die Frauen einst in die Oberliga führte, oder Bernd Wienecke, der mit dem linken Arm warf und mit der rechten Hand ein passabler Tischtennisspieler war, auch um Trainer, Funktionäre, Feiern, Bundesliga-Schiedsrichter und Anekdoten.
Man darf gespannt sein, was Hans-Ulrich Krause, der „Rasende Sportreporter aus dem Kalletal“ (so sein Buchtitel aus dem Jahr 2018), noch ausgräbt.
Startseite