Anbieter reduzieren Zahl der E-Scooter in Kölner Innenstadt
Köln (dpa/lnw)
Nach wochenlanger Diskussion um Probleme mit falsch geparkten E-Scootern in Köln haben die Verleiher am Dienstag umfassende Maßnahmen angekündigt. Gemeinsam mit der Stadt sei ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden, teilte die Plattform Shared Mobility mit, ein Zusammenschluss der E-Scooter-Verleiher. Laut Stadt soll dieser am 3. September in Kraft treten.
Die Anbieter in Köln wollen demnach ihre Flotte in der Innenstadt ab Ende der Woche um 35 Prozent reduzieren. Stattdessen sollen die Außenbezirke der Stadt stärker in den Fokus rücken und das Angebot dort erweitert werden, wie es hieß. Mindestens 25 Prozent der Flotte sollen demnach künftig in den Außenbezirken eingesetzt werden.
Nach Angaben der Stadt sind zurzeit täglich durchschnittlich mehr als 7000 E-Scooter von sieben Anbietern in der Innenstadt im Umlauf. Diese Zahl solle auf etwas mehr als 4500 E-Scooter reduziert werden, was etwa 650 Fahrzeugen pro Anbieter entspreche. «Die Verwaltung fordert weiterhin eine Reduzierung um 50 Prozent – hier konnte mit den Verleihern im Rahmen der aktuellen Vereinbarung bisher kein Konsens erzielt werden», hieß es in einer Mitteilung.
Weiterer Bestandteil des Maßnahmenkatalogs ist laut Anbietern eine neue Parkstrategie: Abstellverbotszonen und E-Scooter-Parkplätze sollen im Zentrum ausgewiesen werden. «In weiten Teilen der Innenstadt wird daher die Abstellung von E-Scootern bis zum Ende des Sommers eingeschränkt», teilte die Plattform weiter mit. Abstellflächen sollten möglichst an jeder Kreuzung in der Innenstadt geschaffen werden.
«Um diesen Prozess zu beschleunigen, haben die Anbieter der Stadt eine Infrastrukturabgabe pro Scooter angeboten», schrieben die Anbieter. Zur Höhe der Abgabe machten sie jedoch keine Angaben.
Zudem kündigten die Verleiher an, eine «Fußpatrouille» einzurichten, die anbieterübergreifend falsch geparkte E-Scooter umstellen soll. Diese könnten auch direkt von Fußgängern an die Anbieter gemeldet werden, «die Anbieter verpflichten sich zu einer Reaktionszeit von drei bis sechs Stunden zu normalen Betriebszeiten», hieß es in der Mitteilung.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sprach von einem «Etappenziel», es müssten weitere Schritte folgen. «Außerdem erwarte ich eine Erfüllung des Versprechens einer zeitnahen Bergung der E-Scooter aus dem Rhein», sagte sie laut Mitteilung. Dort sollen etwa 500 E-Scooter liegen. Eine zunächst geplante Bergung durch die Anbieter war wegen eines fehlenden Konzepts gescheitert.
Falsch abgestellte E-Scooter und rücksichtslose Nutzer hatten in Köln in den vergangenen Wochen immer wieder zu Diskussionen geführt. Kölns Oberbürgermeisterin forderte daraufhin ein Nachtfahrverbot.
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