Archive mehrerer Gemeinden bei Flutkatastrophe beschädigt
Köln (dpa)
Bei der Flutkatastrophe im Juli sind die Archive mehrerer Kirchengemeinden des Kölner Erzbistums schwer beschädigt worden. «Es sind zehn Pfarrarchive betroffen, in denen ein massiver Einsatz nötig war», sagte der stellvertretende Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, Joachim Oepen, am Donnerstag.
Aus den meist in Kellern gelegenen Archiven seien große Mengen verschlammter Dokumente und Fotos geborgen worden, die nun wieder aufbereitet werden müssten. «Einen echten Verlust hat es zum Glück nicht gegeben, aber der Aufwand des Bergens und Restaurierens lässt sich noch gar nicht beziffern.» Oepen und seine Kollegen hatten nach dem Einsturz des Historischen Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009 bei der Bergung von Archivalien geholfen. Auf diese Erfahrungen hätten sie nun zurückgreifen können, sagte er.
Das Historische Archiv des Erzbistums feiert in diesem Monat sein 100-jähriges Bestehen. Es enthält rund zehn Regalkilometer Quellenmaterial ab dem Jahr 942 zum gesamten Erzbistum. Es verwaltet auch Nachlässe - etwa des Philosophen Friedrich Schlegel (1772-1829) - und die Archive bundesweit tätiger kirchlicher Organisationen wie der Deutschen Bischofskonferenz. Im vergangenen Jahr wurde zudem damit begonnen, die mehr als 800 Pfarrarchive der Gemeinden dort zu zentralisieren. Ein großangelegtes Projekt beschäftigt sich mit der Digitalisierung der Bestände, unter anderem der Kirchenbücher.
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