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AWO: Kur- und Rehakliniken in Existenz bedroht

Dortmund (dpa/lnw)

Wegen des drastischen Kostenanstiegs in zahlreichen Bereichen sieht die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Kur- und Rehakliniken in Nordrhein-Westfalen in existenzieller Not. Sollten die wirtschaftlichen Belastungen aus der Corona-Pandemie und der sich verschärfenden Energiekrise nicht über einen Rettungsschirm aufgefangen werden, müsse man um den Fortbestand der Einrichtungen bangen, teilte die AW Kur und Erholung am Montag in Dortmund mit.

Von dpa

Das Logo der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist an einem Gebäude zu sehen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

«Im dritten Jahr der Pandemie können die Kur- und Rehakliniken die steigenden Kosten nicht mehr finanzieren», sagte Geschäftsführer Andreas Frank. Allein die Mehrausgaben für Energie lägen nach ersten Schätzungen für die sieben NRW-Kliniken im laufenden Jahr um einen sechsstelligen Betrag höher als im Vorjahr. Dazu kämen die steigenden Lebensmittelpreise. Darüber hinaus seien am 1. Juli die Corona-Hilfen für Träger von Vorsorge- und Rehaleistungen ersatzlos gestrichen worden - obwohl das Infektionsgeschehen an den Kliniken weiter zu strengen und kostenintensiven Hygieneschutzkonzepten zwinge. «Ohne solide Kompensation des außergewöhnlichen Mehraufwandes werden wir Vorsorge- und Rehakliniken verlieren», sagt Frank voraus.

Die Probleme betreffen nach seinen Worten nicht nur AWO-Einrichtungen, sondern alle Anbieter von Reha- und Kurmaßnahmen. Sie gerieten zunehmend in «finanzielle Schieflage». Sollten Kliniken schließen müssen, würde in dem wichtigen Gesundheitsbereich eine «dramatische Versorgungslücke» entstehen.

Auch Achim Schäfer, Geschäftsführer des Medizinischen Zentrums für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe, sagte: «Im dritten Jahr der Pandemie samt Inflation und einer Explosion der Energiekosten sind die Bedingungen für viele Betreiber von Vorsorge- und Rehakliniken ohne finanzielle Unterstützung nicht mehr zu stemmen.»

In einem gemeinsamen Appell von AWO und MZG hieß es, die Landesregierung habe sich für diese Legislaturperiode einen zukunftsfähigen Ausbau der Rehabilitationsangebote zum Ziel gesetzt. Daher seien Politik und Sozialleistungsträger aufgefordert, «pragmatische Lösungen zur schnellstmöglichen Verlängerung des Rettungsschirms rückwirkend zum 1.7. unter Berücksichtigung der steigenden Energiekosten zu finden».

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