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Banküberfall angeblich fingiert: Ex-Filialleiter vor Gericht

Essen (dpa/lnw)

Im Februar 2017 wird im Münsterland eine Bank überfallen. Jetzt steht der damalige Filialleiter vor Gericht. Er soll alles mit eingefädelt haben.

Von dpa

Nach einem mutmaßlich fingierten Banküberfall muss sich der ehemalige Leiter einer Volksbank-Filiale im münsterländischen Haltern am See seit Dienstag vor Gericht verantworten. Dem 58-Jährigen wird vorgeworfen, den Überfall vom 10. Februar 2017 mit eingefädelt zu haben. Bei der Tat waren rund 240.000 Euro erbeutet worden.

Mitangeklagt ist auch ein Bediensteter des Bochumer Gefängnisses. Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht haben sich die insgesamt fünf Angeklagten nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Anklage lautet auf Untreue und Beihilfe zur Untreue – nicht auf Raub.

Laut Staatsanwaltschaft war es kurz nach 8.00 Uhr, als ein Radfahrer an der Bank aufgetaucht ist. Als der Filialleiter zum Dienst erschien, verschwanden beide Männer im Schalterraum. Der Filialleiter wurde mit Kabelbindern gefesselt, der angebliche Täter flüchtete mit einem Fahrrad.

Auch die Polizei war damals zunächst von einem Überfall ausgegangen. Doch dann hatte sich ein anonymer Zeuge gemeldet und von einer abgesprochenen Aktion berichtet. Daraufhin hatten die Ermittlungen an Fahrt aufgenommen. Vor Gericht wird der unbekannte Zeuge allerdings nicht aussagen. Die Behörden haben ihm absolute Vertraulichkeit zugesichert.

Der Ex-Filialleiter hatte die Vorwürfe im Vorfeld des Prozesses bestritten. Mit den Urteilen ist voraussichtlich im Oktober zu rechnen.

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