Bochumer «Bank-Verbindung»: Plaudern gegen Einsamkeit
Bochum (dpa/lnw)
Die Pandemie ist für viele von Einsamkeit und wenigen Kontakten geprägt. Die Stadt Bochum macht nun ein neues Gesprächsangebot vor allem für Ältere. Ehrenamtliche nehmen sich Zeit zum Zuhören - draußen auf Bänken.
Die Stadt Bochum hat eine neue «Bank-Verbindung»: Seit Mittwoch können sich Menschen auf bestimmten Bänken an zentralen Orten in mehreren Stadtteilen zu Ehrenamtlichen setzen und mit ihnen ins Plaudern kommen. Die Corona-Pandemie bedeute für viele eine Zeit, die geprägt sei von Einsamkeit und wenigen Kontakten, begründete die Stadt das neue Angebot vor allem für ältere Menschen. Seniorenbüros, Stadtteilläden und Quartiersprojekte sind bei der fußläufigen Nachbarschaftsinitiative mit von der Partie.
Ehrenamtliche nehmen sich Zeit zum «Zuhören gegen die Einsamkeit». Rund 20 Personen machen mit, schilderte Thomas Ratenhof von der Stadt Bochum. Sie warten an festen Tagen zu festen Uhrzeiten - und nur bei trockenem Wetter - draußen auf Bänken. Das Gesprächsangebot soll zunächst bis Mitte Oktober laufen. Es richte sich vor allem Seniorinnen und Senioren. In dieser Gruppe hätten einige in der Pandemie besonders unter dem Wegfall sozialer Kontakte zu leiden, sagte Ratenhof, der Beauftragter zur Bewältigung psychosozialer Pandemiefolgen ist.
«Wir wollen ein Zeichen setzen in vielen Quartieren. Dass wir füreinander da sind und füreinander einstehen, dass wir zusammen raus wollen aus dieser schwierigen Zeit», betonte Ratenhof. Wer mag, kann sich den Frust von der Seele reden oder auch einfach übers Wetter plaudern. Das Angebot habe keinerlei therapeutischen Ansatz. Es gebe wohl auch in anderen Städten ähnliche Angebote.
Wann und wo genau die jeweiligen «Bank-Verbindungen» aufgenommen werden können, lässt sich im Internet, aber auch telefonisch in den Stadtteil-Seniorenbüros erfragen. Diese informieren Ratenhof zufolge zudem über Aushänge und eine Plakatinitiative.
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