Erzbistum Paderborn mit weniger Kirchensteuer wegen Corona
Paderborn (dpa/lnw)
Wegen der Corona-Pandemie hat das Erzbistum Paderborn erstmals seit zwölf Jahren weniger Kirchensteuer eingenommen. Bei der Vorstellung des Finanzberichts nannte Finanzchef Dirk Wummel am Mittwoch als Gründe die höhere Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr sowie die Kurzarbeit während des corona-bedingten Lockdowns. Mehr als 10.000 Austritte hätten sich auf die Einnahmen hingegen kaum bemerkbar gemacht. Insgesamt gingen die Steuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 24,6 Millionen auf 406 Millionen Euro zurück - ein Minus von 5,7 Prozent.
Nach dem Erzbistum München und Freising und noch vor Köln zählt Paderborn zu den wohlhabendsten katholischen Bistümern in Deutschland. Mit 1,4 Millionen Gläubigen ist es die sechstgrößte deutsche Diözese. Wummel zufolge stammen mehr als 80 Prozent der Erträge aus der Kirchensteuer. Unterm Strich machte das Erzbistum bei einer Gesamtbilanz von 4,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,6 Milliarden) 20 Millionen Euro Verlust. Dies wurde durch eine vergangenes Jahr beschlossene Corona-Rücklage und Gewinnen aus den Vorjahren ausgeglichen.
Bei den Ausgaben geht der größte Posten mit 212 Millionen Euro an die Kirchengemeinde und Verbände. Beim Personal legten die Ausgaben um 14 Prozent auf 215 Millionen Euro zu. Grund sind nach Angaben der Kirche höhere Löhne und Sozialabgaben sowie Zahlungen für die Altersvorsorge. Bei den Mitgliederzahlen gab es durch Todesfälle und Austritte ein Minus von insgesamt knapp 27.000. Insgesamt traten in dem Erzbistum vergangenes Jahr 10.104 Menschen aus der Kirche aus (2019: 13.109).
Durch das Hochwasser rund um Hagen wurden nach Angaben des Bistums 40 Kitas und 40 kirchlichen Gebäude beschädigt. In der Regel seien Keller vollgelaufen, und das Wasser habe Heizungsanlagen und Technik zerstört. Längerfristig geplante Projekte müssten deshalb verschoben werden.
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