Feuer in Unterkunft: Ex-Bewohner Mordversuch freigesprochen
Aachen (dpa/lnw)
Acht Monat nach dem Brand in einer Asylunterkunft in Schleiden in der Eifel hat das Landgericht Aachen einen 29 Jahre alten Mann vom Vorwurf des versuchten Mordes freigesprochen. Zuvor hätten Staatsanwaltschaft und Verteidigung den Freispruch beantragt, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch.
Das Urteil sei nach dem Grundsatz «im Zweifel für den Angeklagten» erfolgt. Unter anderem belegten die Handydaten des Marokkaners, dass er erst einige Minuten nach Ausbruch des Feuers weggelaufen sei. Zudem sei eine Zeugenaussage widersprüchlich gewesen. Dem damaligen Bewohner war vorgeworfen worden, Ende Januar 2021 den Brand in der Unterkunft gelegt und damit elf schlafende Bewohner in Gefahr gebracht zu haben.
Bei dem Feuer auf dem früheren belgischen Kasernengelände in Vogelsang, einer ehemaligen NS-Ordensburg, war ein Sachschaden von rund 100 000 Euro entstanden. Mehr als 100 Retter von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten waren im Einsatz. Die Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes kam mit leichten Verletzungen vorsorglich ins Krankenhaus, die Bewohner blieben unverletzt.
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