Kind in Waschraum gesperrt: DRK kündigt drei Erzieherinnen
Gütersloh (dpa/lnw)
Drei Erzieherinnen, die einen Fünfjährigen mehrfach minutenlang alleine in den Waschraum einer Kita eingesperrt haben sollen, sind fristlos gekündigt worden. Das DRK Gütersloh als Trägerin der Einrichtung in Borgholzhausen sei nach einem anonymen Hinweis auf pädagogisch unveranwortliches Verhalten gegenüber einem fünf Jahre alten Kind initiativ geworden, sagte DRK-Kreisvorstand Dennis Schwock am Donnerstag auf Anfrage. Man habe die Vorwürfe, die sich auf einen Zeitraum von etwa zwei Monaten beziehen, intensiv geprüft und der Kita-Leiterin und zwei Mitarbeiterinnen danach gekündigt.
Aus Datenschutzgründen könne man keine genaueren Angaben machen. «Zweifelsfrei erwiesen ist zum jetzigen Zeitpunkt, dass die Ereignisse keinen sexuellen Hintergrund haben», hieß es in einer Mitteilung des DRK vom 6. Oktober. Strafanzeige habe der Träger nicht gestellt, ergänzte der Sprecher am Donnerstag. Ihm sei auch keine Strafanzeige der Eltern oder von anderen Personen aus dem Kita-Umfeld bekannt.
Der WDR hatte zuvor über die fristlose Kündigung berichtet. Die Mutter des Jungen sei mit einem kurzzeitigen Einsperren einverstanden gewesen. Der Kita-Leiterin zufolge habe das Kind mehrfach gespuckt und geschlagen, hieß es in dem Bericht.
Man habe nach dem anonymen Hinweis das Landes- und das Kreisjugendamt informiert, die Stadt Borgholzhausen und die Kita-Eltern, betonte Schwoch. Das «Haller Kreisblatt» und weitere Medien hatten in den vergangenen Tagen über eine Freistellung der drei Frauen berichtet. Gegen ihre Kündigungen wollten die Erzieherinnen klagen, hieß es auch beim WDR. Einige Kita-Eltern hätten sich zusammengeschlossen, um die drei Frauen zu unterstützen.
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