Lebenserwartung in NRW sank im Corona-Jahr 2020
Wiesbaden/Düsseldorf (dpa/lnw)
Die Lebenserwartung in Nordrhein-Westfalen ist im Corona-Jahr 2020 geringfügig gesunken. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 verringerte sie sich bei Männern um 0,1 Jahr auf 78,4 Jahre, bei Frauen um 0,1 Jahr auf 82,9 Jahre, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Dienstag mitteilte.
Bundesweit sank die Lebenserwartung bei Männern um 0,3 und bei Frauen um 0,1 Jahre. Der Abwärtstrend ist bemerkenswert. Denn vor der Pandemie nahm die Lebenserwartung in Deutschland durchschnittlich jedes Jahr um etwa 0,1 Jahr zu. Verglichen mit anderen bevölkerungsreichen Ländern Europas war der Rückgang in Deutschland allerdings relativ gering. So sank in Polen, Spanien und Italien die Lebenserwartung im Jahr 2020 bei Männern und Frauen um jeweils mehr als ein Jahr.
Allerdings gab es in Deutschland deutliche regionale Unterschiede. Am stärksten sank die Lebenserwartung in Sachsen: um 0,7 Jahre für Männer und um 0,5 Jahre für Frauen. In Schleswig-Holstein stieg sie dagegen trotz Corona für beide Geschlechter weiter an: um jeweils 0,1 Jahr.
Der Leiter der Forschungsgruppe Mortalität am BiB, Pavel Grigoriev betonte angesichts der Zahlen: «Die Lebenserwartung wird selbstverständlich nicht nur durch Covid-19 beeinflusst.» Detaillierte Sterbestatistiken zeigten aber, dass Covid-19 in vielen Ländern 2020 einen erheblichen Einfluss auf die Lebenserwartung hatte.
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