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Großevent im Kreis Lippe

Über 20.000 Besucher bei Osterräderlauf in Lügde

Lügde (dpa/lnw)

«Deutlich» mehr als 20.000 Menschen haben laut Polizei am Sonntagabend den Osterräderlauf im lippischen Lügde besucht. Damit wurden die Angaben der Veranstalter übertroffen.

Von dpa

Mitglieder vom Dechenverein Lügde stopfen Stroh in eins der 6 Osterräder. Wenn es Dunkel ist wird das Stroh in den Rädern angezündet und die Räder den Osterberg heruntergestoßen. Der Brauch der Osterräder in Lügde ist als immaterielles Kulturerbe Deutschlands bei der UNESCO gelistet. Foto: dpa

Am Abend war von rund 18.000 Zuschauern die Rede. Wie die Behörden am Montagmorgen mitteilten, verlief das Großevent «aus polizeilicher Sicht vollkommen störungsfrei.»

Mit einem blau-gelben Feuerwerk am Berghang stand der Osterräderlauf im Zeichen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Erstmals seit 2019 rollten nach Einbruch der Dunkelheit sechs mit Stroh gefüllte Holzräder wieder brennend einen Berghang ins Tal der Emmer hinunter. Das Osterritual zur Begrüßung des Frühlings pausierte wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang. Das Feuerwerk schloss den Abend ab. Der Jahrhunderte alte Brauch wird seit 2018 von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe gelistet.

Die 400 Kilogramm schweren Holzräder werden zuvor in der Emmer gewässert. Am Sonntag, Stunden vor dem Lauf, flechten Mitglieder des Dechenvereins Lügde Roggenstroh zwischen die Speichen. Die Holzräder rollen dann mit dem brennenden Stroh ins Tal.

Der Brauch soll auf Karl den Großen zurückgehen. Der Frankenkönig hat demnach im Jahr 784 in Lügde den Lauf als Brauch zur Feier der Auferstehung Christi angeordnet.

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