Düsseldorf
Notorisch ohne Führerschein: Rentnerin vor Gericht
Düsseldorf (dpa/lnw)
Wegen notorischen Fahrens ohne Führerschein muss sich eine Rentnerin vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verantworten. Die 75-Jährige war laut Anklage vier Mal von der Polizei am Steuer eines Autos erwischt worden, obwohl sie keinen Führerschein hatte.
Jetzt droht der Seniorin eine empfindliche Geld- oder sogar eine Haftstrafe und, dass ihr fahrbarer Untersatz, ein Oberklasse-Coupé, eingezogen wird. Lediglich zum letzten Vorwurf des Fahrens ohne Führerschein äußerte sich die Angeklagte beim Prozessauftakt am Montag: «Da hat mich mein Sohn nur gebeten, den Wagen auf ein Nachbargrundstück zu fahren, weil sein Termin länger dauerte», erklärte sie.
Ende Juli 2020 soll sie mit ihrem Wagen auf dem Parkplatz eines Düsseldorfer Baumarktes auch noch ein anderes Auto touchiert haben. Als sie von einer Passantin darauf aufmerksam gemacht wurde, soll sie diese mit unschönen Worten beschimpft haben. Deshalb wird ihr auch noch Beleidigung vorgeworfen.
Ihren Führerschein musste sie bereits vor 22 Jahren nach einer Trunkenheitsfahrt erstmals abgeben und nur fünf Jahre später erneut. Weil die Seniorin dann später mit gefälschten Unterlagen versucht haben soll, sich eine neue Fahrerlaubnis zu ergaunern, wirft die Anklage ihr zudem Urkundenfälschung vor.
Laut Anklage hatte die 75-Jährige in zwei Fällen bei den Behörden in Düsseldorf und Gelsenkirchen gefälschte Sehtests und gefälschte Bescheinigungen für Erste-Hilfe-Kurse vorgelegt. Das bestritt die Seniorin am Montag. Seine Mandantin habe die erforderlichen Tests und Kurse absolviert, sei aber wohl einem Betrüger aufgesessen, erklärte ihr Anwalt.
Zu einem Urteil kam es am Montag nicht, weil dem Verteidiger nicht alle Unterlagen zugestellt worden waren.
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