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Zugverkehr

Panne legt Bahnverkehr im Münsterland  lahm

Münsterland/Münster

Es ist nicht der Lokführerstreik – es ist eine „technische Störung“: Der Bahnverkehr im Raum Rheine sowie Münster - und in Teilbereichen von Ostwestfalen - kam ab Freitagnachmittag völlig zum Erliegen. Am späten Abend kam dann die Entwarnung.

Von lhs/mlu/spe

Die Züge konnten am Hauptbahnhof Münster nicht weiterfahren.  Foto: Lukas Speckmann

Die Zugfunksysteme und auch die Rückfallebene waren ausgefallen, sagte ein Sprecher der Bahn in Berlin. "Das bedeutet, dass wir die Züge im Moment an den Bahnhöfen zurückhalten müssen", berichtete er am Freitagnachmittag.

Der Ausfall des Zugfunksystems, der gegen 16 Uhr eintrat, betraf schwerpunktmäßig den Großraum Münster und Teile von Ostwestfalen. Dieses interne System gewährleistet die Kommunikation zwischen Lokführern, Fahrdienstleitern und Leitstellen.  Betroffen vom Ausfall war der gesamte Zugverkehr - sowohl Züge der Deutschen Bahn sowie von privaten Anbietern. Während an den Haltestellen und Bahnhöfen im Münsterland und Teilbereichen Ostwestfalens Züge angehalten wurden, waren laut Auskunft eines Sprechers der Bahn Züge im Raum Bielefeld und Hamm nicht von der Störung betroffen.

Das Unternehmen hatte nach dem Ausfall Reisende gebeten, ihre Zugverbindung vor Fahrtantritt in der Onlinereiseauskunft zu überprüfen.

Zugverkehr in Ostwestfalen

Einzelne Züge wurden umgeleitet, der Hauptbahnhof Münster konnte nicht angefahren werden. Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen von Münster nach Dortmund und Hamm eingerichtet, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage mit.

In einem ersten Schritt gelang es den Technikern der Bahn am späten Nachmittag, die Probleme in Ostwestfalen in den Griff zu bekommen, so dass die Züge dort wieder fahren konnten. Im Münsterland war die Technikpanne dann nach Bahn-Angaben am Abend beseitigt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

"Die flächendeckende Funkstörung im Nordwesten Deutschlands ist behoben. Der Zugverkehr rollt wieder an. In der Folge kommt es noch zu Verspätungen/Teilausfällen und kompletten Ausfällen", schrieb die Bahn daraufhin auf Twitter.

Viele Reisende mussten auf ihre Zugabfahrt länger warten. Foto: Lukas Speckmann

Chaos am Hauptbahnhof Münster

Im Hauptbahnhof Münster warteten am Abend Hunderte Fahrgäste auf eine Möglichkeit, irgendwie weiterzukommen. An den Bahnsteigen standen offenbar gestrandete Nahverkehrs- und Fernzüge, an den Bushaltestellen herrschte Gedränge, Taxis waren begehrt. Doch nicht einmal an zuverlässige Informationen war zwischenzeitlich heranzukommen: Die Schlange vor dem Informationsschalter in der Bahnhofshalle wurde immer länger, ohne dass sie sich erkennbar bewegt.

Die Anzeigetafeln in der Halle und auf den Bahnsteigen waren offenbar nicht mehr aktuell: Im Minutentakt erklangen automatische Lautsprecherdurchsagen, in denen von Zugausfällen, „Störungen im Betriebsablauf“ und Umleitungen die Rede war: Die Deutsche Bahn war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In Sozialen Netzwerken wurde eine „Signalstörung“ kommuniziert.

Verärgerte Reaktionen

Auf Twitter zeigten sich zahlreiche Bahnreisende, die am Hauptbahnhof Münster strandeten, verärgert über die mangelnden Auskünfte der Deutschen Bahn. Auch über eine Stunde nach Vermeldung der Panne warteten sie vergeblich auf ein Update seitens der Bahn zu Dauer und Umfang der Störung. "Leute stehen hier, niemand hat irgendeinen Plan? Wann wird ein SEV eingerichtet wenn es nicht weitergeht? Oder sollen die Leute heute in Münster übernachten?" schrieb ein Nutzer.

Für Bahnreisende sind es harte Zeiten: Erst in der Nacht zu Freitag war der Bahnstreik der Lokführer offiziell beendet worden.

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