Positionspapier beschlossen
Schützen wollen sich gegen Vereinnahmung durch AfD wehren
Langenfeld (dpa)
Die christlichen Schützenvereine unter dem Dach des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) sollen sich künftig deutlicher von der AfD abgrenzen können.
«Die AfD versucht permanent uns zu vereinnahmen. Da wollen wir ein eindeutiges Zeichen der Abgrenzung setzen und den Vereinen Argumente zur Hand geben», sagte Bundesschützenmeister Emil Vogt am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Mit einem am Sonntag in Langenfeld bei der jährlichen Hauptvorstandsitzung beschlossenen Positionspapier solle das Bewusstsein geschaffen werden, dass eine Mitgliedschaft in einer der christlichen Schützenbruderschaften im BHDS «unvereinbar» mit einer Mitgliedschaft in der Partei AfD sei.
Laut Mitteilung steht das christliche Menschenbild der Bruderschaften den Zielen der AfD konträr entgegen. Auch sei das Heimatverständnis der Schützen, das auf Offenheit und Integration in einem vereinten Europa setze, nicht vereinbar mit den nationalistischen Vorstellungen der Ausgrenzung betreibenden AfD. Das Positionspapier soll bald an die Bruderschaften geschickt werden und dort «einen Diskussionsprozess in Gang setzen», so Vogt.
Aktueller Anlass für den Beschluss ist den Angaben zufolge unter anderem eine aktuelle Wahlwerbung der AfD, die mit dem Slogan «Weil bei uns nur der Schützenhut grün ist» gezielt Brauchtumsfreunde ansprechen soll. Bundesschützenmeister Vogt nannte die Kampagne empörend. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Das deutsche Schützenwesen ist in mehreren Verbänden organisiert, darunter der große Deutsche Schützenbund mit mehr als 14.200 Vereinen. Dem BHDS gehören rund 1300 Vereine an.
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