Streit am Karussell in Münster
Tödliche Messerattacke auf Kirmes Send – Täter weiterhin flüchtig
Münster
Der Send in Münster trägt Trauer: Am Samstagabend (18. März) ist dort ein 31-jähriger Familienvater getötet worden. Wie die Westfälischen Nachrichten berichten wurde das Volksfest abgebrochen, der Täter ist noch immer flüchtig.
Update: Montag, 6.59 Uhr. Nach der tödlichen Messerattacke auf dem Send in Münster ist der Täter weiterhin flüchtig. Dies bestätigt ein Polizeisprecher am Montagmorgen auf Nachfrage unserer Redaktion.
Der noch Unbekannte soll am Samstagabend mit einem 31-Jährigen vor einem Karussell in Streit geraten sein. Laut erster Erkenntnisse der Polizei habe der Täter den Familienvater dann mit einem Messer angriffen und ihn dabei ins Herz gestochen. Laut Obduktion sei das Opfer an Blutverlust gestorben.
Der Vorfall sorgt in Münster für große Bestürzung, der Send wurde vorzeitig abgebrochen.
Update: 19.44 Uhr. Maria Salinas, Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Münster, hat sich ebenfalls zur tödlichen Messerattacke auf dem Send geäußert. „Der Tod des Familienvaters auf dem Send ist unfassbar. Mein tiefstes Mitgefühl mit der betroffenen Familie.
Der tragische Tod auf dem Send ist eine unfassbare Tragödie, in erster Linie für die Familie und Freunde der Betroffene und die zweite für unsere Stadt und damit, alle, die hier leben", sagte sie in einem Statement.
Zudem kritisierte sie, dass im Zuge der Messerattacke auf dem Send Hetze gegen Migrantinnen und Migranten betrieben werde – insbesondere in den sozialen Medien. „Es steht nicht mal fest, ob es sich um einen Migranten handelt, aber es wird schon Hass gegen uns propagiert. Ein Täter ist eine Person. Nicht alle Menschen, deren Familie, Wohnort oder Herkunft sind Täter“, so Salinas weiter.
Update: 18.51 Uhr. Rund 200 Menschen aus Münster haben sich am Sonntagnachmittag am Send versammelt, um des Opfers der Messerattacke zu gedenken. Unter ihnen auch Oberbürgermeister Markus Lewe. Er drückte den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl aus und dankte der Polizei, den städtischen Ordnungskräften sowie den Schaustellerinnen und Schaustellern für die gut organisierte und geordnete Beendigung der traditionsreichen Kirmes.
„In einer solchen Situation kann man den Send nicht einfach weiter laufen lassen. Jetzt ist die richtige Zeit, um zu trauern und nachzudenken“, so Lewe. Bei der Aufklärung des Falls arbeite die Stadt Münster eng mit der Polizei zusammen, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Der Frühjahrssend hatte am 11. März begonnen und sollte eigentlich am heutigen Sonntag (19. März) seinen Abschluss finden. Nach der tödlichen Messerattacke, bei dem ein 31-jähriger Familienvater aus Münster ums Leben kam, wurde das Volksfest jedoch vorzeitig abgebrochen. Die Fahndung nach dem flüchtigen Täter geht derweil weiter.
Update: 18.15 Uhr. Die Polizei hat bislang darauf verzichtet, sich mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung in Münster zu richten. Wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt erläuterte, könne eine öffentliche Fahndung nach dem Täter der nächste Schritt sein – dieser müsse jedoch zunächst erst von der Staatsanwaltschaft beantragt werden. Dies ist bis jetzt noch nicht geschehen.
Bei der Aufklärung des Falls arbeite die Stadt Münster eng mit der Polizei zusammen, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Der Frühjahrssend hatte am 11. März begonnen und sollte eigentlich am heutigen Sonntag (19. März) seinen Abschluss finden. Nach der tödlichen Messerattacke, bei dem ein 31-jähriger Familienvater aus Münster ums Leben kam, wurde das Volksfest jedoch vorzeitig abgebrochen. Die Fahndung nach dem flüchtigen Täter geht derweil weiter.
Update: 17.10 Uhr. Wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt ebenfalls mitteilte, ist die Obduktion der Leiche mittlerweile abgeschlossen. Demnach habe der 31-Jährige einen Stich ins Herz bekommen und sei danach verblutet. „Weitere Stichverletzungen wurden nicht festgestellt.“ Der Polizei liegen keine Anhaltspunkte vor, dass der Münsteraner den Streit mit dem flüchtigen Tatverdächtigen provoziert habe.
Update: 16.12 Uhr. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt trat um 16 Uhr vor die Presse. Er erläuterte, dass das Opfer der Obduktion zufolge an einem einzigen Messerstich ins Herz gestorben sei. „Er ist verblutet.“ Zu den genaueren Hintergründen und Begleitumständen des Streits vor dem Messerstich sagt Botzenhardt nichts. Aber: „Wir gehen derzeit davon aus, dass der Streit nicht von dem 31-Jährigen in irgendeiner Art und Weise provoziert worden ist.“
Das Opfer ist laut Botzenhardt Münsteraner. Der Tatverdächtige und sein Begleiter sind weiterhin auf der Flucht. Der Oberstaaatsanwalt ruft sie aber dringend auf, sich zu stellen. Die Videoaufnahmen seien so gut, dass eine Öffentlichkeitsfahndung jederzeit möglich sei. Genauere Details zur Optik der beiden will Botzenhardt aber nicht preisgeben. Auch das Alter des Verdächtigen, 16 bis 21, sei „eine Schätzung“. Von der Tatwaffe fehlt jede Spur.
Update: 15.26 Uhr. Die Suche nach dem Täter vom Send in Münster geht weiter. Die Polizei wertet momentan auch die Videoaufzeichnungen aus, auf denen der Verdächtige und sein Begleiter zu sehen sind. Derweil meldete sich nun auch Münsters Polizeidirektorin zu Wort:
„Die Tat, die gestern einem jungen Mann auf dem Send das Leben genommen hat, macht fassungslos. Unsere Gedanken sind beim Opfer und seinen Angehörigen, bei allen, die von diesem Geschehen betroffen sind. Die Polizei Münster wird alles daran setzen, diese Tat zu klären und den verantwortlichen Täter zu ermitteln. Die gesicherten Videosequenzen sind dafür ein wichtiger Baustein, aber auch jeder auch noch so kleine Hinweis aus der Bevölkerung kann eine Rolle spielen. Scheuen Sie deshalb nicht, den Kontakt zu uns aufzunehmen“, so Alexandra Dorndorf in einem Statement. Hinweise nimmt die Polizei unter 0251/27 50 entgegen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst ist „fassungslos“
Update: 13.56 Uhr. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, hat sich nun auch zu den Geschehnissen am Send in Münster geäußert. „Die Nachricht vom tödlichen Messerangriff auf einen Besucher des #Send in #Münster macht fassungslos. Durch eine brutale Tat endet ein ausgelassenes Volksfest für viele Menschen im Schock. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Meine Gedanken sind bei der Familie des Opfers,“ heißt es in einem Tweet des CDU-Politikers.
Update: 13.34 Uhr. Nach Informationen unserer Redaktion soll das Opfer ein Familienvater aus Münster sein. Der Mann soll in Begleitung seiner Lebensgefährtin und eines kleinen Jungen gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hat die Ergebnisse der Obduktion noch nicht mitgeteilt, gleichwohl soll der Münsteraner durch mindestens einen Messerstich in die Brust tödlich verletzt worden sein. Wie der mutmaßliche Täter ist auch die Tatwaffe bislang verschwunden.
Update: 13.56 Uhr. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, hat sich nun auch zu den Geschehnissen am Send in Münster geäußert. „Die Nachricht vom tödlichen Messerangriff auf einen Besucher des #Send in #Münster macht fassungslos. Durch eine brutale Tat endet ein ausgelassenes Volksfest für viele Menschen im Schock. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Meine Gedanken sind bei der Familie des Opfers,“ heißt es in einem Tweet des CDU-Politikers.
Update: 12.52 Uhr. Die einzigen Fahrzeuge, die auf dem Schlossplatz gerade verkehren dürfen, sind von den Tafeln – beispielsweise aus Ochtrup. Sie holen die Lebensmittel ab, die heute nicht mehr verkauft, aber trotzdem verwendet werden müssen.
Rettungskräfte und Sendwache sind kurz nach 22 Uhr über die schreckliche Tat informiert worden. Gemeinsam mit einem Notarzt von der Rettungswache kämpften Ärzte und Sanitäter eine dreiviertel Stunde um das Leben des Mannes. Gegen 22.40 Uhr war der Patient verstorben.
Update: 12.16 Uhr. Der Vorfall am Send in Münster löst auch in der Politik Entsetzen aus. „Meine Gedanken sind bei dem Opfer und seinen Angehörigen und Lieben. Eine schreckliche Nachricht aus #Münster“, schrieb Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin von NRW, bei Twitter.
Weitere Informationen zum Vorfall am Send bekannt
Update: 12.03 Uhr. Nach und nach werden weitere Einzelheiten infolge der tödlichen Messerattacke auf dem Send bekannt: Rettungsdienst und Feuerwehr waren nach Auskunft des städtischen Ordnungsdezernenten Wolfgang Heuer schnell mit insgesamt 23 Einsatzkräften vor Ort. Sechs Personen seien nach der Tat durch die Notfallbegleitung betreut, worden. Nach Informationen unserer Redaktion ist am Abend ein erster Notruf um 22.08 Uhr bei der Polizei eingegangen.
Nach Bekanntwerden der schrecklichen Tat hatte die Stadt am Samstag nach vorherigem Austausch mit dem Schaustellerband entschieden, den Send schon früher als normal um 24 Uhr zu beenden. Daher seien die Schausteller informiert worden, dass um 23.15 Uhr Musik und Lichter der Geschäfte heruntergefahren werden sollten, um 23.30 Uhr war laut Ordnungsdezernent Heuer alles geschlossen. Zu Panik unter den Send-Besuchern ist es offenbar nicht gekommen: „Der Platz hat sich nach Eindruck des Ordnungsamtes zügig und geregelt geleert“, so Heuer. Wir berichten weiter.
Update: 12.01 Uhr. Vor allem junge Familien sind es, die am Sonntagmorgen vergebens auf den Send kommen. Die meisten haben von den Ereignissen noch nichts erfahren und wollen daher keinen Kommentar abgegeben. „Das ist natürlich happig und sehr traurig, dass so etwas in Münster passiert“, sagt Christian Kurz, der sich mit seinem zweijährigen Sohn Lenn jetzt auf den Weg zum Spielplatz machen will.
Münster: Polizei mit Streifenwagen am Send vor Ort
Update: 11.45 Uhr. Fachleute haben den Tatort am Karussell „Shake“ schon in der Nacht vollständig gereinigt. Von der Bluttat ist vor Ort nichts mehr zu sehen. Der Betreiber des Fahrgeschäfts war selbst am Samstagabend nicht auf dem Send.
Seit der eigentlichen Öffnung der Kirmes um 11 Uhr ist regelmäßig auch die Polizei im Streifenwagen vor Ort. Den Beamten zufolge geht es dabei aber nicht um Ermittlungen, sondern um Präsenz und die Möglichkeit, ansprechbar zu sein.
Update: 11.28 Uhr. Der Abbau soll wie folgt laufen: Bis 17 Uhr, wenn Oberbürgermeister Markus Lewe auf dem Send spricht, können die Schausteller auf ihren Parzellen und Fahrgeschäften putzen und demontieren. Danach, ab etwa 18 Uhr, wird der Schlossplatz für Fahrzeuge zum Abtransport geöffnet. Das Sicherheitspersonal soll die Menschen an den Zugängen darauf hinweisen, dass der Send heute ausfällt.


Update: 11.11 Uhr. Auf dem Send ist die Stimmung düster. Die Schausteller haben bereits mit dem Abbau begonnen – obwohl die Informationen zu der Erlaubnis und Zeiten zäh fließen. Viele von ihnen sind gleichermaßen traurig wie frustriert. Zu einer offiziellen Stellungnahme vor Ort erklärt sich aber bisher niemand bereit.
31-Jähriger beim Send in Münster getötet
Erstmeldung: Der Frühjahrssend in Münster endet in Schockstarre: Ein 31-jähriger Besucher der Kirmes ist am Samstagabend durch einen Messerstich getötet worden. Die Tat ereignete sich um kurz nach 22 Uhr, wie die Polizei gegenüber unserer Redaktion erklärte. Eine Mordkommission der münsterischen Polizei ist im Einsatz.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der bislang unbekannte Tatverdächtige an einem parallel zur Straße Schlossplatz aufgestellten Karussell mit dem 31-jährigen Opfer in Streit geraten und in der Folge mit einem Messer auf seinen Kontrahenten eingestochen haben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei aus der Nacht.
Tat soll auf Video zu sehen sein
Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 31-jährige Familienvater Behördenangaben zufolge noch am Tatort.
Nach Informationen unserer Redaktion ist die Tat auch auf einer Videosequenz zu sehen. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt, der inzwischen die Kommunikation in diesem Fall übernommen hat, wollte das weder bestätigen noch dementieren. Er verwies bei Nachfrage unserer Redaktion auf die laufenden Ermittlungen. Der mutmaßliche Täter sei weiter auf der Flucht, weitere Auskünfte könnten erst zu späterer Stunde gegeben werden.
Der Unbekannte soll laut Zeugenangaben etwa 1,80 Meter groß gewesen und mit einer hellgrauen Jogginghose sowie einem hellgrauen Kapuzenpulli bekleidet gewesen sein. Er soll schwarze und an den Seiten kurz rasierte Haare gehabt und weiße Sneaker und eine Kopfbedeckung getragen haben.
Seine männliche Begleitung soll Zeugen zufolge „südländisch“ ausgesehen haben, schwarz gekleidet, schlank und sportlich gewesen sein, teilt die Polizei mit.
Nach den bisherigen Erkenntnissen begegneten sich die Männer zufällig auf dem Send. Sie sollen sich nicht gekannt haben. Die Ermittlungen hierzu dauern ebenfalls an.
Zeugen, die Angaben zu den beteiligten Personen oder zum Tathergang machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0251 275-0 bei der Polizei zu melden.
Send wird abgebrochen
Die schreckliche Tat soll nach Informationen unserer Redaktion am Fahrgeschäft „Shake“ an der Mittelachse des Schlossplatzes passiert sein, unweit des hohen „Towers“, der weit über den Send hinausragt. Der Bereich rund um das Karussell wurde sofort umfangreich abgesperrt. Der Send, der am Samstag eigentlich bis Mitternacht gehen sollte, wurde eine halbe Stunde früher, gegen 23.30 Uhr, auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes abgebrochen.
Nach der Bluttat wird der Send am Sonntag abgesagt, wie unsere Redaktion am Morgen aus Kreisen der Stadtverwaltung erfahren hat. Aus Pietätsgründen sei eine Fortsetzung nicht denkbar, heißt es. Offiziell soll diese Entscheidung gegen 10 Uhr bekannt gegeben werden. Darin will die Stadt Münster als Veranstalter Stellung nehmen.
Die Schausteller sollen schon in den nächsten Stunden die Möglichkeit bekommen, ihre Fahrgeschäfte und Stände auf dem Send abzubauen. Das will die Stadt offenbar mit einer Ausnahmegenehmigung ermöglichen.
Oberbürgermeister Markus Lewe zeigte sich schon in der Nacht „tief geschockt“ von der Tat. Er will am Sonntagnachmittag eine Kerze am Ort des fürchterlichen Geschehens entzünden. Selbst erfahrene Schausteller können sich an einen vergleichbaren Vorfall auf dem beliebten Volksfest nicht erinnern.
Seit der Nacht waren die Schausteller untereinander und mit der Stadt über Kurznachrichten-Gruppen im engen Austausch. Auch der Schaustellerverband zeigt sich tief betroffen. „Wir sind schockiert, dass so etwas auf unserem Send passiert, auf einem Familienfest“, sagt Vorstandsmitglied Arno Heitmann in einer ersten Reaktion. Die Gedanken seien bei dem Opfer und den Angehörigen. Gut 30.000 Menschen waren den ganzen Samstag über auf dem gut besuchten Schlossplatz, auch am späten Samstagabend seien es noch Tausende gewesen, sagt Heitmann.
Die Schausteller haben nach der generellen Absage des Sends bereits mit ersten Abbauarbeiten begonnen.
Anteilnahme in den Sozialen Netzwerken
In den Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram ist die Anteilnahme unterdessen groß. Bei Twitter trendet der Hashtag #Münster, auch das Wort Messer gehört aktuell zu den meistgenutzten.
Es gibt aber auch viele Spekulationen, Vorverurteilungen oder Instrumentalisierungen in Bezug auf die Tat. Staatsanwaltschaft und Polizei bittet darauf zu verzichten und die Ermittlungen abzuwarten.
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