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Standortanalyse

Steigende Sachschäden durch Automatensprenger

Düsseldorf (dpa/lnw)

Die Sachschäden durch Sprengattacken auf Geldautomaten nehmen immer größere Ausmaße an. Die Schäden bei einer Sprengattacke seien heute doppelt so hoch wie noch vor fünf Jahren, sagte der Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, Michael Breuer, am Mittwoch in Düsseldorf. Während früher mit Gas versucht worden sei, Automaten zu knacken, griffen Täter heute zu Sprengstoff und richteten auch am Gebäude erheblichen Schaden an.

Von dpa

Ein gesprengter Geldautomat. Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild

Mit jedem Sicherheitspaket, das in den vergangenen Jahren aufgelegt worden sei, habe die Brutalität der Täter aus der organisierten Kriminalität zugenommen. «Je mehr wir aufrüsten, desto stärker sind die Schäden auch», schilderte Breuer. Die Täter kämen insbesondere aus den Niederlanden. Das Rheinland sei durch das dichte Autobahnnetz besonders betroffen. Die Sparkassen würden sehr viel unternehmen, um Geldautomaten sicherer zu machen. Dabei gehe es unter anderen um Farbpatronen, um Geldscheine für die Täter unbrauchbar zu machen.

Als Reaktion seien bereits in der Vergangenheit einige attackierte Geldautomaten nicht mehr ersetzt worden oder es seien auch Automaten an besonders gefährdeten Stellen abgebaut worden. Als Beispiel nannte Breuer das Gebäude des Sparkassenverbandes. Den Geldautomaten, der dort früher in der Fassade integriert gewesen sei, gebe es nach einem grundlegenden Gebäudeumbau heute nicht mehr. Es gebe heute auch den einen oder anderen Anwohner, der keinen Automaten mehr im Haus wolle.

Zum Thema Automatensprengungen habe es mit dem NRW-Innenministerium einen Bankgipfel gegeben. Weitere Gespräche seien geplant. Mit dem Landeskriminalamt sei eine Standortanalyse zu besonders gefährdeten Geldautomaten angelaufen. Da werde es sicherlich auch mit der Polizei Gespräche geben, ob der eine oder andere sensible Standort aufgegeben werde, sagte Breuer. Er verwies darauf, dass es im Unterschied zu den vergangenen Jahrzehnten kaum noch Banküberfälle gebe. Die rheinischen Sparkassen betrieben Ende 2021 insgesamt 2341 Geldautomaten.

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