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Mönchengladbach

Versuchter Mord: Angeklagter gesteht Tat für «Familienehre»

Mönchengladbach (dpa/lnw)

Nach dem Mordversuch an einem Kioskmitarbeiter in Mönchengladbach hat ein 20-Jähriger die Tat gestanden. Er habe seinen Bruder rächen und die Familienehre wiederherstellen wollen, sagte der Angeklagte im Prozess am Mönchengladbacher Landgericht am Donnerstag aus. Das Opfer ist seit der Attacke im vergangenen November querschnittsgelähmt.

Von dpa

Die Sonne scheint in einen leeren Gerichtssaal. Foto: Jan Woitas/dpa/Symbolbild

Dass der Streit zwischen seinem Bruder und dem Opfer längst beigelegt war, habe er nicht gewusst. Laut Anklage hatte der 20-jährige Niederländer somalischer Herkunft mehrfach auf sein Opfer, einen 26-jährigen Syrer, eingestochen.

«Ich kann mich nur an zwei Stiche erinnern», sagte der Angeklagte. Rechtsmediziner hatten drei Stiche gezählt. Nur die rasche Erste Hilfe von Passantinnen habe das Leben des Mannes gerettet, heißt es in der Anklage.

Zwei Wochen lang schwebte der 26-Jährige in Lebensgefahr. Im Prozess sitzt er dem Angeklagten nun im Rollstuhl gegenüber. Der 20-Jährige bot ihm am Donnerstag die Zahlung von 5000 Euro Schmerzensgeld an. Der Opferanwalt hat 130.000 Euro gefordert. Der Prozess wird fortgesetzt.

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