Mordkommission ermittelt in Bielefeld - Tatverdächtiger wieder frei - Opfer innerlich verblutet
17-Jähriger stirbt nach Messerstichen
Bielefeld (WB/hz/cm). In der Nacht zum 1. Mai ist im Bielefelder Stadtteil Baumheide ein junger Mann (17) niedergestochen worden. Der Bielefelder starb an inneren Blutungen wenig später im Krankenhaus. Ein Verdächtiger, der von der Polizei noch in der Tatnacht festgenommen worden war, wurde am Freitagnachmittag wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Bluttat ereignete sich im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Schelpmilser Weg an den Gleisen in Richtung Bielefelder Innenstadt. Gegen 23 Uhr am späten Donnerstag beobachteten mehrere Zeugen, die sich an der Haltestelle aufhielten, wie ein Mann mit dem 17-Jährigen sprach und ihn dabei mit einem Messer bedrohte. Kurz darauf kam der junge Bielefelder den Zeugen mit blutenden Stichverletzungen entgegen. Der Täter flüchtete zu Fuß über den Treppenaufgang der Haltestelle auf den Schelpmilser Weg und dann offenbar über einen Fußweg entlang den Gleisen in Richtung Baumheide-Zentrum/Donauschwabenstraße.
Zeugen alarmierten Feuerwehr, Notarzt, Rettungswagen und Polizei. Der 17-jährige in Bielefeld geborene Deutsch-Tscheche wurde in ein Krankenhaus transportiert, wo er später verstarb.
Ein Großaufgebot von Streifenwagenbesatzungen sicherte den Bahnsteig ab. Uniformierte Polizisten suchten nach dem Täter und seiner Waffe. Die Polizei Bielefeld richtete noch in der Nacht die zwölfköpfige Mordkommission “Bahn” unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Alexander Scholz ein. Experten der Spurensicherung rückten dann mit dem Mordbulli der Polizei aus und suchten nachts nach Spuren am Tatort. Die Besatzung eines Feuerwehrfahrzeugs leuchtete die Haltestelle Schelpmilser Weg aus.
Polizei bittet weiterhin um Hinweise
Die Zeugen beschrieben den Messerstecher wie folgt: junger Mann, etwa 1,70 Meter groß. Bekleidet war er mit einem weißen T-Shirt mit dunklen Applikationen oder Aufdrucken. Über dem Shirt trug der Mann einen dunklen Kapuzenpullover. Der Tatverdächtige sprach deutsch mit osteuropäischem Akzent.
Polizeisprecher Knut Packmohr: “Noch im Laufe der Nacht wurde im Rahmen der Tatortbereichsfahndung ein Mann vorläufig festgenommen. Mittlerweile wurde die Person wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen, da sich dieser erste Verdacht nicht bestätigt hat.” Der Bielefelder Strafverteidiger Carsten Ernst bestätigte diese Darstellung. “Der erste Verdacht hat sich nicht erhärtet. Mein Mandant ist am Freitagnachmittag aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.”
Am Freitagvormittag waren Diensthundeführer der Polizei mit Spürhunden im Einsatz, um in Baumheide nach der Tatwaffe zu suchen. Zeitgleich wurde die Leiche des Opfers von Spezialisten der Rechtsmedizin Münster in Bielefeld-Altenhagen obduziert. Polizeisprecher Packmohr: “Die Rechtsmediziner stellten an dem Leichnam mehrere Stich- und Schnittverletzungen fest. Ein Stich hatte innere Verletzungen zur Folge, die zum Tode durch Verbluten führten.”
Die Mordkommission der Polizei Bielefeld und die Staatsanwaltschaft ermitteln weiter mit Hochdruck an der Aufklärung. Die Ermittlungen zum Ablauf der Tat sowie möglichen Tatverdächtigen, Hintergründen und der Motivlage dauern an. Zeugen sollten sich unter Tel. 0521/5450 bei der Mordkommission melden.
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