MM Graphia Bielefeld: Mitarbeiter fürchten Stellenverlagerung ins Ausland
64 Arbeitsplätze in Gefahr
Bielefeld
Der Wiener Verpackungsdrucker und –veredler Mayr-Melnhof (MM) Packaging International erwägt eine Umstrukturierung seiner Niederlassung in Brackwede: Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen soll die MM Graphia Bielefeld GmbH ihre Tiefdrucksparte ins Ausland verlagern. Der Betriebsrat befürchtet bereits zum Jahresende 2020 einen Verlust von 64 Arbeitsplätzen und damit eine unruhige Zukunft auch für die übrigen 180 Mitarbeiter am Standort.
Wie Betriebsratsvorsitzender Burkhard Winterhoff auf Anfrage bestätigte, soll im Brackweder Werk die Sparte Tiefdruck geschlossen werden, die schwerpunktmäßig Verpackungen für Zigaretten herstellt. „Betriebsrat und Gewerkschaft Verdi waren darum bemüht, Konzepte auszuarbeiten, um das Schlimmste abzuwenden, aber die Verhandlungen mit dem Konzern wurden am vergangenen Donnerstag für gescheitert erklärt“, sagte Winterhoff.
Der Betriebsrat erwartet von seinem Steuerprüfer kurzfristig eine Auswertung der aktuellen Wirtschaftsdaten. Dann soll das weitere Vorgehen erörtert werden. Laut Winterhoff erwirtschaftet der Tiefdruck bei Graphia in Brackwede höhere Gewinne als der Offsetdruck. „Und wenn man uns das Filetstück wegnimmt, dann sieht es für die andere Abteilung auch schlecht aus“, warnt der Betriebsratsvorsitzende. Deshalb bestünde seitens der Belegschaft der MM Graphia Bielefeld GmbH ein großes Interesse daran, die Verlagerung der gewinnbringenden Abteilung an einen „produktiveren Standort“ zum Beispiel im Ausland zu verhindern.
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