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Autor Tim Burchardt hat besondere Ziele der Stadt in seinem Buch zusammengetragen

80 Glücksorte in Bielefeld

Bielefeld (WB). Glücksmomente in der eigenen Stadt – und zwar 80 an der Zahl – verspricht Autor Tim Burchardt (50). Der gebürtige Bielefelder lebt zwar inzwischen in Niedersachsen, hat seine Heimatstadt aber für die Recherche noch einmal neu kennengelernt.

Burgit Hörttrich

Der große Vanille-Pudding in der Oetker-Welt ist einer der von Tim Burchardt beschriebenen „Glücksorte“ in Bielefeld. Foto: Thomas F. Starke

Dabei schenkt er den klassischen Sehenswürdigkeiten weniger Beachtung. Glücksorte sind für ihn nicht zuletzt da, wo es lecker zu essen gibt. Gerne lokale Spezialitäten: westfälisch, süß, herzhaft. Besinnlich darf es auch ruhig mal sein – etwa auf der mobilen Kirchenbank, im Japanischen Garten oder im Bürgerpark (den er allerdings Oetkerpark nennt).

Vor allem aber geht das Buch „Glücksorte in Bielefeld“ (Droste-Verlag, 14,99 Euro) durch den Magen: von Pickert bis hin zur Dr. Oetker-Welt mit dem drei Meter hohen Vanillepudding. Natürlich kommen weder der Tierpark Olderdissen noch die Feste, die in normalen Jahren in der Stadt gefeiert werden, zu kurz. Den Schlusspunkt setzen die „Kabinengespräche“ beim DSC Arminia. Für Fans ganz klar ein Glücksmoment.

Wie kommt man dazu, ein Buch über Bielefeld zu schreiben?

Tim Burchardt: Ich liebe diese Stadt. Sie wird so oft unterschätzt, so dass ich schon seit langem mal den Wunsch hatte, einen Reiseführer über Bielefeld zu schreiben. Um die wirklich schönen Ecken zu zeigen. Als jemand, der mittlerweile seit 20 Jahren nicht mehr in der Stadt wohnt, hat man vielleicht einen anderen Blick auf diese schönen Seiten. Das Buch ist quasi eine Liebeserklärung an meine Heimatstadt.

Sie sind zwar Bielefelder, leben inzwischen aber bei Hannover. Wie haben Sie für das Buch recherchiert?

Burchardt: Meine Mutter lebt in Bielefeld. Mit meinen Kindern Florentine und Jonah habe ich sie in dieser Zeit sehr oft besucht. Von da aus sind wir losgezogen und haben die Stadt erkundet. Viele Orte kannte ich natürlich von früher. Immerhin habe ich 26 Jahre in Bielefeld zugebracht. Ganz vieles haben wir aber auch neu entdeckt. Meine Kinder fanden es sehr spannend, immer wieder neue Orte kennenzulernen. Sehr oft war der Besuch der Orte mit einem Essen verbunden. Quasi das Unterstützer-Honorar für die beiden. Ich selbst fand es großartig, meine Stadt noch einmal neu zu entdecken. Man glaubt gar nicht, wie vielseitig sie ist. Alle Bielefelder können wirklich stolz auf ihre Stadt sein.

Vermutlich hatten Sie einige „Anlaufstellen“. Was ist Ihre liebste Neuentdeckung und was durfte auf keinen Fall bei den „Glücksorten“ unter den Tisch fallen?

Burchardt: Die Klassiker, mit denen ich eine sehr angenehme Zeit in Bielefeld verbinde: das Casa zum Beispiel oder das Milestones. Wichtig war mir, die grüne Seite der Stadt im Buch zu betonen. In einer zweiten Auflage werde ich mich dann mehr den kulturellen Highlights widmen, weil das während der Corona-Pandemie schwierig bis unmöglich war. Eine Neuentdeckung war der Tipp eines Freundes: und zwar der Openair-Gottesdienst in der Waterboer mit Live-Musik. Ein toller Ort, um abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Neu entdeckt habe ich aber nicht nur viele Orte, sondern auch die Bielefelder, die einfach sehr nett, hilfsbereit und größtenteils sehr entspannt sind.

Unterscheiden sich die Bielefelder Glücksorte von denen in anderen Städten und wenn ja, warum?

Burchardt: Ich habe vorher ein paar einschlägige Bücher gelesen, unter anderem das über Hannover. Ich fand es sehr spannend, einen Vergleich zu ziehen. Ich habe festgestellt, dass in vielen Büchern hauptsächlich klassische Mainstream-Orte vorgestellt werden. Mir war es aber wichtig, Orte zu beschreiben, die nicht jeder kennt. Oder zumindest nicht von dieser Seite kennt.

Wenn Sie selbst verreisen, machen Sie sich dann auch in speziellen Reiseführern vorher schlau?

Burchardt: Wenn überhaupt, dann stöbere ich in alternativen Reiseführern. Die, die mir nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten anpreisen. Die Glücksorte-Reihe hebt sich in dieser Beziehung positiv von den gängigen Reiseführern ab.

An wen richtet sich das Buch in erster Linie: an Bielefeld-Besucher oder an die Bielefelder selbst?

Burchardt: Das Buch hat sicher viele Adressaten. Zuerst geht es an die, die immer noch nicht glauben, dass es Bielefeld wirklich gibt. Dann ist es lesenswert für die Ur-Bielefelder, die ihre Stadt so wie ich noch einmal neu entdecken möchten. Und natürlich für Neu-Bielefelder, die dasselbe wollen. Und für alle, die einfach mal eine richtig tolle Stadt kennenlernen wollen.

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