Nach Fund in Minden ermittelt Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung
Aufgeknüpfte Puppe: Staatsschutz sucht Zeugen
Minden/Bielefeld (WB). Nach dem Fund einer aufgeknüpften Schaufensterpuppe, die ein Pappschild mit der Aufschrift „Covid-Presse“ um den Hals hängen hatte, sucht der Staatsschutz der Bielefelder Polizei Zeugen.
Die Puppe war am vergangenen Samstag gegen 9.10 Uhr auf der Glacisbrücke in Minden entdeckt worden . Die Polizei hatte sie sichergestellt. Neben dem Schild trug die Puppe eine Brille mit Aufschrift.
Der Staatsschutz Bielefeld ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter mit dem Aufhängen der Puppe vermutlich Pressevertreter, die über die Covid-Pandemie berichten, verächtlich machen wollten.
Die Schaufensterpuppe, das Schild und die Brille werden zurzeit bei der Polizei Bielefeld auf Spuren untersucht. Die Puppe ist aus grauem Kunststoff, etwa 1,85 Zentimeter groß und stellt einen Mann dar.
Kunststoffband an einigen Gelenken
Sie weist leichte Gebrauchsspuren auf. Auf den Schultern und an der linken Hüfte werden die Gelenke mit einem schwarzen, etwa vier Zentimeter breiten Kunststoffband zusammengehalten.
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um die Beantwortung folgender Fragen: Wer hat in der Nacht zum oder am Morgen des 24. Oktober in der Umgebung der Glacisbrücke in Minden Personen beobachtet, die eine Schaufensterpuppe transportierten? Wer kann Angaben zur Herkunft der Puppe machen?
Hinweise werden unter Tel. 0521/5450 oder bei jeder Polizeidienststelle entgegen genommen.
Regierungssprecher Steffen Seibert hatte den Vorfall als „widerwärtig“ bezeichnet. Der Vorfall zeige ein Denken, „dem wir uns gemeinsam entgegenstellen müssen“, sagte der Regierungssprecher am Montag in Berlin .