US-Sänger Todd Boyce gibt sein Bielefeld-Debüt als Eugen Onegin
Bariton mag „Antihelden mit Macken“
Bielefeld
Sein, wie er sagt, „technisches Debüt“ am Theater Bielefeld hat Bariton Todd Boyce bereits hinter sich - ungeplant. Er sprang als Dr. Falke in der Operette „Die Fledermaus“ ein - die Rolle hat er bereits 2021 in Bern gesungen und gespielt. Sein wirkliches, sein offizielles Debüt gibt der 40-Jährige US-Amerikaner aber in der Titelrolle der Oper „Eugen Onegin“ von Pjotr Tschaikowsky nach dem Roman von Alexander Puschkin. Premiere im Stadttheater ist am 15. Januar. „Das ist eine Rolle, die jeder Bariton einmal singen möchte,“ sagt Todd Boyce, seit Beginn der Spielzeit Mitglied des Musiktheater-Ensembles.
Boyce ist in Wisconsin geboren und aufgewachsen. Seine Mutter leitete den Kirchenchor in seinem Heimatort, er bekam früh Gesangsunterricht, habe immer nur singen, Liederabende geben wollen. Die Oper habe er erst mit Igor Strawinskys „The Rake's Progress“ für sich entdeckt: „Als ich eine Vorstellung erlebt habe, war ich sehr begeistert.“ . Dann habe ihn die Opern von Benjamin Britten und von Claude Debussy fasziniert. Ehrlicherweise sagt Boyce auch: „Von Liederabenden allein kann man nicht leben.“